Lob der Scham
Nur wer sich achtet, kann sich schämen
Eine eindrückliche Zeitdiagnose anhand des Schamphänomens. Scham wird oft mit sozialer Schande oder narzisstischer Kränkung gleichgesetzt und hat einen schlechten Ruf – doch Daniel Hell zeigt, dass wir sie als „Türhüterin des Selbst“ wertschätzen sollten. Sie fungiert als hilfreicher Sensor für Selbstrespekt und Identität. Mit seiner klinischen Erfahrung als Psychiater und Psychotherapeut sowie umfassenden Forschungen zu affektiven Störungen gibt Hell der Scham die Bedeutung zurück, die ihr im menschlichen Leben zukommt. Er beleuchtet die Kulturgeschichte der Scham, skizziert ihre Entwicklung beim Einzelnen und diskutiert sowohl problematische als auch konstruktive Umgangsweisen mit diesem komplexen Gefühl. Konkrete Beispiele aus seiner psychiatrischen Praxis und der belletristischen Literatur verdeutlichen seine Argumente. Hell macht deutlich, dass die Verdrängung von Scham die Gefahr von Narzissmus und zwischenmenschlichen Kränkungen erhöht und eine „Beschämungskultur“ fördert. Sein Werk zeigt auf, wie wir diesen Herausforderungen erfolgreich und gewinnbringend begegnen können.





