Eingekesselt schließt eine Forschungslücke in der literaturwissenschaftlichen Untersuchung von Kriegsliteratur. Erstmalig werden alle in Deutschland zwischen 1945 und 1993 erschienenen Romane zur Schlacht um Stalingrad analysiert. Dieses Buch versucht, Aufschlüsse über die politischen und moralischen Implikationen der Texte, aber auch über die Problematik der Erzählform zu gewinnen. Anhand der Rezeptionsgeschichte der einzelnen Romane wird die gesellschaftliche Bedeutsamkeit dieser Art von «geschichtlicher» Darstellung sowohl in West- als auch in Ostdeutschland erkundet und ihre Aktualität über die Jahre 1989/1990 hinaus verfolgt.
Jörg Bernig Bücher







Niemandszeit
- 281 Seiten
- 10 Lesestunden
Nach dem Ende des 2. Weltkrieges suchen Menschen im Niemandsland des Dreiländerecks zwischen Deutschland, Polen und der Tschechoslowakei nach einer Zukunft.
Ein mysteriöser Abschiedsbrief eines verstummten Sohnes führt eine Bekannte auf die Spur seiner Geheimnisse, die mit dem Tod der Mutter und der Verzweiflung des Vaters verbunden sind. Durch Erinnerungen und Notizen wird die Flüchtigkeit der Wirklichkeit und die Verletzlichkeit des Einzelnen eindrücklich thematisiert.
Wüten gegen die Stunden. Gedichte
- 127 Seiten
- 5 Lesestunden
Die Gedichte von Jörg Bernig reflektieren Einsamkeit und Ausgeliefertsein in einer Welt voller Vergänglichkeit. Sie thematisieren melancholische Sehnsucht, Hoffnung und Liebe, eingebettet in persönliche Erfahrungen. Die poetischen Texte sind unspektakulär, aber kunstvoll und vermitteln Momente des Glücks.
Der Wehrläufer
Eine Geschichte aus Prag
Anders
- 405 Seiten
- 15 Lesestunden
Peter Anders ist ein geschätzter Lehrer, dessen erwachsene Kinder längst auf eigenen Beinen stehen und der mit seiner Frau Susanne, einer Bankangestellten, in einer mittelgroßen Stadt ein glückliches Leben führt. Für eine Bürgervereinigung will er sogar in den Stadtrat einziehen. Doch nichts ist mehr so, wie es war, als er beschuldigt wird, eine Schülerin sexuell belästigt zu haben. In der Nacht nach Anders' Geburtstag wird sein Wagen an einem See entdeckt, die Spuren zeigen, dass Anders ins Wasser gegangen ist. Aber seine Leiche wird nicht gefunden. Dennoch empfiehlt die Polizei Susanne Anders, ihren Mann für tot erklären zu lassen …Nach und nach entfaltet sich die Erzählung über einen Mittvierziger, seine Frau und seine Freunde. Vor dem Hintergrund eines nicht enden wollenden glutheißen Sommers entwickelt Autor Jörg Bernig eine Geschichte von Normalität und Ausnahmezustand, von Verdacht und Abwehr, von Beschuldigung und Verschwinden.
An der Allerweltsecke
Essays
Langsame Ankunft
Sechs Essays und ein Gespräch über Beheimatung
Habe Mut
Begleitschreiben
In Jörg Bernigs Eschenhaus gleitet Großbritannien hinaus aufs Meer und entfernt sich von Europa. Selbst Alfred Wegeners Theorie von der Kontinentaldrift kann das nicht erklären. Auch auf dem Kontinent geraten die Länder in Bewegung, wenngleich auf andere Weise; Grenzen lösen sich auf, werden neu gezogen, wandern. In dieser Zeit erbt Anna, eine aus Leipzig stammende und seit langem in Berlin lebende Zeichnerin und Buchillustratorin, von einem Unbekannten ein Haus an der walisischen Küste. Ein Haus, das wie ein Klippennest hoch über dem Meer schwebt und das nur auf sie gewartet zu haben scheint. Dort am Meer versucht Anna herauszufinden, was es mit dem Erbe auf sich hat. Innere und äußere Wirklichkeiten zerfließen. Auf dem Kontinent verschafft sich ein neuer Totalitarismus – ein Konglomerat der drei Buchreligionen und vergangener Gesellschaftsexperimente – mehr und mehr Zugriff auf das Denken und Handeln der Menschen. Otrelia, the Only True Religion, bildet Enklaven und Exklaven in Europa, expandiert und fordert. Auch die Wirklichkeit eines vor langem verschwundenen Landes erscheint wieder und mit ihr Bilder und Stimmen des Gewesenen aus jener Welt hinter der Welt, welche das Leben von Annas Eltern bestimmte. Die Zeit selbst beginnt zu driften…