Der Fotograf Josef Heinrich Darchinger dokumentiert acht Jahre nach dem Zweiten Weltkrieg das geteilte Deutschland. Seine Bilder zeigen den Wiederaufbau und das „Wirtschaftswunder“ im Kontrast zu den Menschen, die es schufen. Darchinger fängt den Widerspruch zwischen Fortschritt und Elend sowie zwischen Gemütlichkeit und der Bedrohung des Kalten Krieges ein.
„Klaus Honnef hat Facebook als Plattform für den Kulturdiskurs für sich entdeckt. Dabei ist er kein Mann des schnell hochgeladenen Schnappschusses oder läppischen Zwischenrufs. Honnefs Beiträge sind kritische, gebildete, anregende Feuilletons, geistreiche Kommentare zum kurlturjournalistischen Tagesgeschäft oder auch Gedanken über Gott und die Welt. Ob Berliner Gemäldegalerie oder Pilotenstreik, literarische Neuerscheinungen oder kulturpolitische Abwege – Honnef spießt alles auf…. Er hat viel zu sagen. Immer noch.“ Thomas Kliemann. Der Mann, der Newton nach Bonn holte, in: General-Anzeiger, Samstag/Sonntag, 11./12. Oktober 2014
Der Katalog belegt durch einen Überblick über mehr als 40 Jahre künstlerischen Schaffens die enorme Bedeutung Ulrike Rosenbachs für die Entwicklung der Video- und Performancekunst auf nationaler und internationaler Ebene und zeigt, dass sie dabei immer auch Vorbild und Impulsgeberin für jüngere Positionen gewesen ist. Auch die Themen, mit denen sich Ulrike Rosenbach seit über 40 Jahren auseinandersetzt – die Rolle der Frau in der Gesellschaft, die Aufgabe des Künstlers als politisch denkender Mensch und das Verhältnis von Körper, Raum, Bewegung und Bildern – sind immer noch von höchster Aktualität. 0Das Buch bietet eine Übersicht über die Werke der Künstlerin zum Thema der Frau in unserer Gesellschaft und Kulturgeschichte von 1971 bis heute, ein Thema, das die Bekanntheit ihres Werkes hauptsächlich geprägt hat.0Exhibition: LVR-Landesmuseum, Bonn, Germany (15.5.-5.10.2014)
It was no more than 8 years after the surrender of the Nazi government when Josef Heinrich Darchinger set out on his photographic journey through the west of a divided Germany. The photographs portray a country caught between the opposite poles of technological modernism and cultural restoration, between affluence and penury. They show the winners and the losers of the 'economic miracle'.
Bis 1989 galt Arno Rink als ein Protagonist der Kunstszene in der DDR, dessen Arbeiten zahlreiche Diskurse provozierten. Nach der deutschen Wiedervereinigung rückte dagegen seine prägende Tätigkeit als Lehrer und Rektor der Hochschule für Grafik und Buchkunst in Leipzig verstärkt in den Vordergrund. Die Publikation bietet nun erstmals einen ausführlichen Einblick in die künstlerische Entwicklung Arno Rinks, beginnend in den sechziger Jahren bis hin zu den aktuellen Formulierungen der letzten Jahre. Im Frühwerk sind dabei noch zahlreiche kunsthistorische Einflüsse offenkundig, die sowohl eine Auseinandersetzung mit dem Surrealismus, sowie mit der Neuen Sachlichkeit der 1920er Jahre bezeugen. Doch bereits seit den 1970er Jahren entstehen stilistisch eigenständige Arbeiten, die Akte, Porträts, Atelierszenen und abstrahierende Landschaftsausschnitte variieren. Seine Zeichnungen evozieren durch die eindringliche Reduktion auf einzelne Umrisslinien äußerste Präzision. Einleitende und erläuternde Anmerkungen bieten die Textbeiträge von Harald Langenfeld, Klaus Honnef und Christine Rink. Dem umfangreichen Bildteil ist ein vollständiges Werkverzeichnis der Gemälde angefügt, welches einen Überblick über Rinks bisheriges malerisches Œuvre ermöglicht.
Zwei Männer im Gespräch, die unterschiedlicher kaum sein können: der Ausstellungsmacher und Autor Klaus Honnef und der Sammler und Fotograf Wilhelm Schürmann. Was verbindet sie? Beide haben sich Mitte der 1960er Jahre im äußersten Westen von Nordrhein-Westfalen, in Aachen, auf den Weg in die Welt der zeitgenössischen Kunst gemacht und haben – jeder auf seine Weise – diese Welt geprägt. Aber erst 1970, als Klaus Honnef Aachen verließ, um Direktor des Westfälischen Kunstvereins in Münster zu werden, haben sie sich kennengelernt und später eine Weile zusammengearbeitet: Ihre Biografien verschränkten sich, als es darum ging zu verstehen, warum Fotografie Kunst ist. Und sie entfernten sich wieder voneinander, als sie ihre eigenen und gänzlich verschiedenen Schlüsse daraus gezogen hatten.
Als Fotograf großer Ballette genießt Hannes Kilian (1909–1999) Weltruf. Mit seinem außergewöhnlichen Gespür für das Phänomen der Bewegung verstand er es, dem statischen fotografischen Bild Schwung zu verleihen. Die besten Voraussetzungen auch für einen erfolgreichen Fotojournalisten. Kilian arbeitete für die bedeutendsten Zeitungen und Zeitschriften, darunter TIME Magazine und Picture Post, Spiegel und stern, und veröffentlichte zahlreiche Bücher. Sein Werk, das in diesem Band zusammen mit bisher nie oder nur vereinzelt veröffentlichten Bildern aus dem Archiv des Künstlers ausführlich vorgestellt wird, umfasst mehr als ein halbes Jahrhundert europäischer und deutscher Geschichte: Die Weltausstellung in Paris 1937, die Kriegs- und Nachkriegszeit in Deutschland – mit den bestürzenden Dokumenten des zerstörten Stuttgart, den Aufnahmen des geteilten Berlin sowie den Bildern des Wiederaufbaus von der Währungsreform bis zum Ende des Wirtschaftswunders – bilden neben seinen Anfängen in Italien und Frankreich die Schwerpunkte. Als Reisefotograf erkundete Kilian die Welt, lange bevor die Deutschen Weltmeister im Reisen wurden. Ausstellung: Martin-Gropius-Bau, Berlin 4.4.–29.6.2009
Im Jahr 2000 entwickelte die deutsche Konzeptkünstlerin Caro Jost ihre „Streetprints“, die auf Techniken der Fotografie, Druckgrafik und Malerei zurückgreift, um Abdrücke der einzigartigen Reliefs von Straßen oder Bürgersteigen zu erzeugen. Die daraus resultierenden Bilder sind nicht nur Aufzeichnungen der Spuren, die Menschen und Maschinen im Laufe der Jahre hinterlassen haben, sondern auch Aufzeichnungen unserer heutigen Zeit und unseres Ortes. Bis heute hat Caro Jost ihre Streetprints in über 40 verschiedenen Städten auf der ganzen Welt erstellt. Im Jahr 2010 begann sie ein Film- und Fotoprojekt über die Künstler des Abstrakten Expressionismus und deren ehemalige Ateliers in New York, das den Titel „Final Traces of the Abstract Expressionists“ trägt.
F. C. Gundlach, geboren 1926 im hessischen Heinebach, veröffentlichte zunächst Reportagen, Theater- und Filmberichte und spezialisierte sich 1953 mit seiner Arbeit für „Film und Frau auf Modefotografie. Er fotografierte für „Constanze“, „Annabelle“, „Stern“ und „Quick“. 1963 erhielt er einen Exklusivvertrag mit der „Brigitte“. Zahlreiche Location-Reisen führten ihn durch die ganze Welt. Gundlach gründete die Firma für Fotografen-Bedarf PPS sowie die PPS Galerie, eine der ersten Fotogalerien Deutschlands. Er arbeitet als Hochschul-Dozent und Ausstellungskurator. 2000 wurde die Stiftung F. C. Gundlach ins Leben gerufen, seit 2003 ist er Gründungsdirektor des „Hauses der Photographie“ in den Deichtorhallen Hamburg.