Andreas Speer und Günther Binding stellen die erste vollständige deutsche
Übersetzung der 3 Schriften des Abtes Suger über Saint-Denis mit einer
umfassenden Kommentierung und einführenden Beiträgen vor. Damit wird erstmals
der Grundstein für ein richtiges Verstehen von Gotik und deren Entstehung
gelegt.
Ein anderer Blick auf die Philosophie des „Mittelalters“
Das Buch zeigt, warum es kein Mittelalter gegeben hat, und warum sich auf diese Weise ein ganz neuer Blick auf 1000 Jahre Philosophie eröffnet. Es zeigt zugleich, dass dieses Jahrtausend vielgestaltig und vielsprachig, interdisziplinär, transkulturell und multireligiös war. Das gilt auch für die Philosophie. Das gemeinsame spätantike Erbe bildete den Ausgangspunkt für vielfältige Austauschbeziehungen über Sprachgrenzen hinweg. Hierfür bietet das Buch viele anschauliche Beispiele. Grundlage sind die Übersetzungen aus dem Griechischen in das Arabische, Hebräische und Lateinische. Zugleich werden zentrale philosophische Fragen weiterentwickelt. Die Erweiterung der Wissenschaften erhält ihren Ort an verschiedenen Bildungsinstitutionen, vor allem an den neuen Universitäten, die ab dem 13. Jahrhundert ihren weltweiten Siegeszug antreten. Eine zentrale Rolle spielt die Philosophie, die dieses vielfältige Jahrtausend wie keine andere Wissenschaft repräsentiert und in Gedanken fasst.
Dieser Band der Miscellanea Mediaevalia ist einem Jahr gewidmet: 1308. Die Wahl dieses Jahres scheint arbiträr, denn dieses Jahr zählt ‑ abgesehen von wenigen markanten Ereignissen wie dem Templerprozess oder dem Tod des Johannes Duns Scotus ‑ nicht zu den prominenten Jahren. Der Band wagt ein historiografisches Experiment, indem er gegenüber einem Entwicklungsmodell, das die Aufmerksamkeit auf vermeintliche Höhe- und Wendepunkte lenkt, sich jenen Momenten im Schlagschatten dieser „lauten“ Ereignisse zuwendet. Die Fragestellung des Bandes, der auf die 36. Kölner Mediävistentagung zurückgeht, will daher neue Perspektiven eröffnen, indem sie einlädt, Sehgewohnheiten in Frage zu stellen, zu schärfen, zu verlängern ‑ anhand eines Jahres und auch über dieses Jahr und seine historische Peripherie hinaus. Die Aufmerksamkeit richtet sich, beginnend bei einer lokalen Detailaufnahme, auf verschiedene thematische und methodische Facetten: Ereigniswahrnehmung, auch mit Blick auf die Erschließung neuer Welten, Johannes Duns Scotus in Kontext, Theologie in Paris, Philosophie in Italien, Medizin und Poetik, die Grenzen Europas, Orthodoxie und Häresie, 1308 im Spiegel der Künste, aus jüdischer und islamischer Sicht.
Anders als im englischsprachigen und französischsprachigen Raum gibt es bisher weder eine gute deutsche Übersetzung dieses Schlüsselwerks noch ein einführendes Buch, das die zentralen Themen verständlich und zugleich wissenschaftlich behandelt. Dieses Desiderat behebt der vorliegende Band mit Werkinterpretationen, die anhandder Hauptthemen der thomasischen Philosophie (und Theologie) in die Gesamtkonzeption der Summa theologiae einführen. Der Überblick über den Stand der Forschung stellt gerade für den universitären Unterrichtsbetrieb ein umfassendes Handbuch dar. Er richtet sich nicht nur an das Fachpublikum, sondern gleichermaßen an eine interessierte Öffentlichkeit.
Dieser Band wirft ein neues Licht auf Byzanz - als geographischen, aber vor allem als kulturellen Knotenpunkt. Denn wie kaum eine andere Region ist Byzantium über gut ein Jahrtausend durch seine ebenso zentrale wie fragile geographische Lage, aber auch durch sein Prestige wichtig für die Begegnung von Kulturen, Personen und Institutionen rund um das Mittelmeer. Hierbei stellt sich aus byzantinischer Perspektive die „antike“ und „mittelalterliche“ Welt als ein in wesentlichen Zügen kontinuierlicher Kulturraum dar, der bis an die Schwelle der Neuzeit reicht und sich vor allem durch seine große Rezeptivität auszeichnet. Thematisiert werden daher vor allem die Wechselseitigkeit kultureller und epistemischer Rezeptions- und Transformationsprozesse und ihre jeweiligen Wissensformen. Diese Wissensformen beziehen sich auf die Ordnungsstrukturen, die der Erkenntnis und den Wissenschaften, der Sprache und medialen Repräsentation sowie den institutionellen und soziologischen Bedingungen zugrundeliegen, sowie auf die diesen korrespondierenden Gegenstände des Wissens. In diesem Austausch begegnet Byzanz auch den transformierten Spuren, welche die griechische Kultur zuvor bei ihren eifrigen Nachahmern hinterlassen hat.
Studie se soustřeďuje na debatu o chápání moudrosti, začínající na sklonku 13. století. Tuto debatu je možno chápat jako reakci na aristotelský model vědy s jeho rozlišováním teoretického a praktického vědění a jasně stanovenou hranicí mezi metafyzikou a teologií zjevení. Výchozím bodem kritické konfrontace s tímto modelem se v dobové diskusi stává integrativní pojetí moudrosti, s nímž je zároveň spojen eminentně etický impuls.