Er galt als »König der Romantik«, brachte Deutschland mit seinen Übersetzungen Shakespeare und Cervantes nahe, war genialer Entdecker, Förderer, Vorleser – doch seine eigenen frühen Erzählungen, in denen er Wahnsinn, Raserei, Furcht und Schrecken literaturfähig macht, gilt es erst noch zu entdecken. Schon als Junge war Tieck ein Bücherfresser par excellence. Und seine eigene Phantasie schlug wilde Volten. Der Fremde, Der Psycholog, Liebeszauber, Der Runenberg und ähnlich heißen seine frühen Geschichten, die freilich kaum jemand kennt. Ein großer Fehler, sagen Jörg Bong und Roland Borgards – und liefern zu Tiecks 250. Geburtstag eine brillante Auswahl davon. Sie erzählen zudem in kurzen Zwischentexten vom Genie ihres Erfinders. Tiecks Erzählungen haben bis heute nichts von ihrer mitreißenden Intensität verloren. Denn sie haben es in sich: Tieck entwickelt darin Arten des Erzählens, die bis heute bestimmend geblieben sind, von der Literatur über das Kino bis zur Netflix-Serie, im Dreiklang von Comedy, Horror und Fantasy.
Ludwig Tieck Bücher
Johann Ludwig Tieck war ein deutscher Dichter und Kritiker, der tief in der Romantik verwurzelt war. Seine Bedeutung liegt weniger in einzigartiger Originalität als vielmehr in seiner bemerkenswerten Fähigkeit, sich an die sich entwickelnden Ideen seiner Zeit anzupassen. Später in seiner Karriere wurde Tieck als unterstützender Freund und Berater für seine Kollegen sowie als weitgelesener Kritiker mit breiten Sympathien anerkannt. Sein Einfluss erstreckte sich auf das Theater, und seine literarischen Beiträge inspirierten bemerkenswerte Persönlichkeiten der Musik.







Märchen aus dem 'Phantasus'
- 400 Seiten
- 14 Lesestunden
Durchgesehener Neusatz mit einer Biographie des Autors bearbeitet und eingerichtet von Michael HolzingerTiecks dreibändige Sammlung »Phantasus« verknüpfte bereits früher gedruckte mit neuen Texten. Erstdruck der Sammlung: Berlin (Realschulbuchhandlung) 1812–1815.InhaltsverzeichnisDie Märchen aus dem PhantasusDer blonde EckbertDer getreue Eckart und Der TannenhäuserDer RunenbergLiebeszauberLiebesgeschichte der schönen Magelone und des Grafen Peter von ProvenceDie ElfenDer PokalTextgrundlage ist die Ausgabe:Ludwig Tieck: Werke in vier Bänden. Nach dem Text der »Schriften« von 1828–1854, unter Berücksichtigung der Erstdrucke. Herausgegeben von Marianne Thalmann, Band 1–4, München: Winkler, 1963.Herausgeber der Reihe: Michael HolzingerReihengestaltung: Viktor HarvionUmschlaggestaltung unter Verwendung des Bildes: Ludwig Tieck (Gemälde von Robert Schneider, um 1833)Gesetzt aus der Minion Pro, 10 pt.
Der Aufruhr in den Cevennen
- 192 Seiten
- 7 Lesestunden
Die Erzählung spielt im historischen Kontext der Verfolgung der Hugenotten in Frankreich nach der Widerrufung des Religionsedikts von Nantes. Der Protagonist, Edmund von Beauvais, hat sich von einem glühenden Katholiken zu einem Hugenotten gewandelt und schließt sich den Kamisarden an, um gegen die katholischen Verfolger zu kämpfen. Tiecks Werk, inspiriert von Walter Scotts Historienromanen, thematisiert den Konflikt zwischen Glaubensfreiheit und religiösem Fanatismus und bietet einen Einblick in die dramatischen Ereignisse dieser Zeit.
Das alte Buch und die Reise ins Blaue hinein
- 511 Seiten
- 18 Lesestunden
Nach dem Tod Goethes im März 1832 galt vielen Lesern der alte Ludwig Tieck als ungekrönter König der deutschen Literatur. In seinen späten Novellen ließ er die alten Zauberworte der romantischen Erzählkunst noch einmal Revue passieren. Es sind die Bücher selbst, die hier auf Wanderschaft gehen, Abenteuer erleben, in die Hände von Bearbeitern und Kopisten fallen. Hier schreibt einer für Leser, die sich nicht leicht hinters Licht führen lassen.
Weihnacht-Abend
Das perfekte Geschenk zu Weihnachten
In Alt-Berlin besuchen das kleine Minchen und ihre Mutter den Weihnachtsmarkt, um Geschenke für den Heiligen Abend zu kaufen. Nach dem Verlust ihres ersparten Talers kehren sie enttäuscht nach Hause zurück, wo ein geheimnisvoller Mann an die Tür klopft. Tiecks Weihnachtsgeschichte wird erstmals als illustrierte Ausgabe veröffentlicht.
Liebesgeschichte der schönen Magelone und des Grafen Peter von Provence - bk422; Reclam Verlag; Ludwig Tieck; pocket_book; 1975
Die verkehrte Welt
- 191 Seiten
- 7 Lesestunden
Wie „Der gestiefelte Kater“ und die andern frühen Lustspiele Tiecks ist auch die 1798 entstandene „Verkehrte Welt“ Theater- und Literatursatire, Abrechnung mit der Aufklärung, romantische Selbstreflexion, ein Wunderwerk witziger Illusionsbrechungen, die schließlich gar das ganze tolle Bühnengeschehen als Theater entlarvt.
Tiecks »Gestiefelter Kater« ist als Schauspiel eines Schauspiels konzipiert, ist ein Balanceakt auf einem Grenzpunkt zwischen Tiefsinn und Unsinn, ein geistreich-witziges Spiel mit der Illusion, mit mehreren Spielebenen und Rollendimensionen. Es realisiert romantische Ironie als Spiegelung des Stücks im Stück: Inhalt ist ein mißglückter Theaterabend, der halb scheiternde Versuch einer fiktiven Theatertruppe, das Märchenstück eines fiktiven Autors vor einem fiktiven Publikum aufzuführen. Text in neuer Rechtschreibung



