Ausgew. u. Nachw. v. Behrens, Katja. Mit zeitgen. Portraits. 448 S.
Katja Behrens Bücher
Katja Behrens ist eine Autorin, Übersetzerin, Lektorin und Herausgeberin, die besonders durch ihre Darstellung der jüdischen Kultur in Deutschland bekannt wurde. Ihr Werk setzt sich mit komplexen Themen mit tiefem Verständnis und Sensibilität auseinander. Behrens bringt eine einzigartige Perspektive in die Literatur ein, die das Leseerlebnis bereichert.






Katja Behrens versammelt Abschiedsbriefe aus fünf Jahrhunderten, die im Angesicht des Todes oder einer schmerzlichen Trennung geschrieben wurden. Besondere Aufmerksamkeit gilt den Briefen von Menschen die im Widerstand gegen den Nationalsozialismus ihr Leben ließen. Auf ihre eigene Art sind sie tröstliche Dokumente des Lebens und der Liebe. Mit Briefen von Lucrezia Borgia, Maria Stuart, Heinrich von Kleist, Lieselotte von der Pfalz, Oscar Wilde, Kurt Tucholsky, Virginia Woolf, Thomas Mann, Helmuth James Graf von Moltke und anderen.
Die Vagantin
- 461 Seiten
- 17 Lesestunden
Laura und Aische trennen 700 Jahre - und doch haben sie viel gemeinsam. Beide sind von Männern verlassen worden, und beide sind nicht bereit, den Verlust hinzunehmen. Laura, eine Burgherrin aus dem 13. Jahrhundert, bricht als Spielmann verkleidet in das Land der Muselmanen auf, wo ihr Mann Konrad als Pilger verschollen ist. Ende des zwanzigsten Jahrhunderts reist die fünfzehnjährige Aische auf ähnlichen Wegen wie Laura 700 Jahre zuvor in die Türkei - denn dorthin verschwand ihr Vater, ein ehemaliger Gastarbeiter.
Arthur Mayer war Arzt, ein uneigennütziger und deshalb sehr verehrter Helfer seiner Mitbürger in der deutschen Gemeinde S. - aber er war auch Jude und wurde deshalb in Auschwitz ermordet. Von einer Woche auf die andere mied man seine Praxis, vergaß, ihn auf der Straße zu grüßen, und keiner rührte auch nur eine Hand, als er nach Frankreich fliehen mußte, wo er während des Krieges mit seiner Frau von deutschen Soldaten gestellt und 'abgeholt' wurde. Katja Behrens erzählt in ihrem Prosaband sieben Geschichten von jüdischen Schicksalen. Sie richtet ihren Blick nicht so sehr auf das Geschehene als vielmehr auf die Gegenwart. Sie zeigt, mit wieviel Verständnis die Täter heute rechnen können und mit wie wenig Mitgefühl die Opfer. Alle Erzählungen haben eines gemeinsam: Sie zeigen, daß Täter oder Opfer gleichermaßen von der Vergangenheit eingeholt werden können, wenn sie sich ihr nicht rechtzeitig stellen.
Hathaway Jones zieht mit seinen Packtieren den Rogue River entlang, um Goldgräber und Farmer mit dem Lebensnotwendigen zu versorgen. Dabei verliebt er sich in die wunderschöne Flora Dell. Katja Behrens erzählt von Mord und Totschlag, Festen, Eifersüchteleien und der wilden Natur, wobei die Geschichte vor allem eine wunderbare Liebesgeschichte ist, die auf einer wahren Begebenheit beruht. Am Rogue River in Oregon, nahe dem Pazifischen Ozean, leben Goldsucher und Farmer, während dunkle Gestalten ein zurückgezogenes Dasein fristen. Hathaway Jones, 13 bis 15 Jahre alt, zieht mit seinen Packtieren von Farm zu Farm und bringt den Menschen nicht nur ihre Post, sondern auch alles Lebensnotwendige. Eines Tages trifft ihn die Liebe: die kluge und talentierte Flora Dell von der Thomas-Farm raubt ihm den Verstand. Die beiden sehen sich lange nicht, da Hathaways Touren oft wochenlang dauern. Wenn sie sich wieder treffen, hat er viel zu berichten: von dem brutalen Dutch Henry, der den Schwarzen John umbringen lässt, und von Clarence Burke, der tot in seiner Hütte aufgefunden wird. Auch der scheinbar harmlose Jimmy Coe hat seine Geheimnisse. Trotz der Herausforderungen und langen Wintermonate überdauert die Liebe zwischen Hathaway und Flora Dell.
Die dreizehnte Fee erzählt vom Leben dreier Frauen, dreier Generationen, die aufeinander bezogen, auseinander hervorgegangen sind: eigenartig ineinander geschlungene Lebensbilder von Großmutter, Mutter und Tochter. Humorvoll und elegisch zugleich. Da ist Anna, die Jüngste, fast noch ein Kind, und Hanna, deren Mutter, die Vernünftige und Leidvolle, von ihrem Mann Verlassene. Sie muss auch für die Großmutter sorgen, die alte eigensinnige Marie Mandelbaum. Drei Frauen, die einander eine zärtliche Hölle sind, deren Leben geprägt wurde von Männergeschichten und Krieg. Katja Behrens hat mit ihrem ersten Roman ein Stück kollektiver Familiengeschichte zwischen Weimarer Republik und Gegenwart geschrieben.
Helen Kellers Leben ist Legende: das taub-blinde Mädchen, aus dem die weltberühmte Buchautorin wird. Katja Behrens beschreibt eindringlich, wie die junge Helen mit Hilfe ihrer Lehrerin Anne Sullivan das Wunder der Sprache entdeckt. Über die Wörter, die Anne Sullivan ihr unermüdlich in die Hand buchstabiert erschließt sich Helen Stück für Stück die Welt der Hörenden und Sehenden.
Über das Verhältnis des Menschen zur Natur Adam lebt mit seiner Mutter in einer Hochhaussiedlung am Rande einer Stadt. Seinen Vater kennt er nicht. Er weiß, dass etwas mit ihm nicht stimmt, aber er kann nicht sagen, was es ist. Er hat keine Erklärung dafür, dass er sich nur unter freiem Himmel wohlfühlt. In geschlossenen Räumen wird er unruhig, will raus, kommt erst ins Gleichgewicht, wenn er draußen unter Bäumen ist. Je mehr Adam von den Bäumen versteht, desto größer wird seine Distanz zu den Menschen. Bis er nicht mehr weiß, wohin er eigentlich gehört. Zu den grünen Geschöpfen? Zu den Menschen? Nur zu einem Menschen fühlt Adam sich hingezogen, zu Aysha. Und vielleicht ist die Liebe zu ihr die Antwort auf alle Fragen.
Die Abschiedsbriefe, die Katja Behrens gesammelt hat, Briefe, die im Angesicht des Todes oder einer schmerzlichen Trennung geschrieben wurden, sind auf eine seltsame Weise tröstliche Dokumente des Lebens, der Nähe, der Freundschaft, der Liebe. Das Buch enthält Briefe von bekannten und unbekannten Verfassern aus fünf Jahrhunderten, unter anderem von Lucrezia Borgia, Maria Stuart, Charles Dickens, Heinrich von Kleist und Henriette vogel, Liselotte von der Pflaz, George Sand, Oscar Wilde, C. G. Jung , Kurt Tucholsky, Virginia Woolf, Thomas Mann, Helmuth James Graf von Moltke.
Sechs Frauenleben um 1800. Sechs Romantikerinnen, die gegen ihre Zeit „rebellierten“, weil sie nach Freiheit und Selbstbestimmung strebten: Bettina von Arnim, Karoline von Günderode, Rahel Varnhagen, Caroline Schlegel-Schelling, Dorothea Veit-Schlegel, Sophie Mereau-Brentano. In einer Zeit, Ende des ausgehenden 18. Jahrhunderts, in der bürgerliche Frauen in jeder Hinsicht von Männern abhängig waren, traten sechs Frauen aus dieser häuslichen Enge heraus - und prägten auf ihre Weise das Bild der deutschen Romantik entscheidend mit. Sie schrieben Gedichte und Romane, doch der Brief und das Gespräch waren ihr bevorzugtes Medium. So verfasste Rahel Varnhagen über zehntausend Briefe und führte einen bedeutenden literarischen Salon, in dem Dichter und Gelehrte regelmäßig zu Gast waren. Bettina von Arnim, die über Jahre mit Goethe korrespondierte, veröffentlichte diese Briefe später im „Briefwechsel mit einem Kinde“. Ihrer Zeit weit voraus, nahmen die Romantikerinnen sich das Recht auf Bildung, die als höchst „unweiblich“ galt, und die Freiheit, selbst zu bestimmen, wen sie liebten und heirateten. Katja Behrens spürt den Lebensgeschichten dieser Frauen, die bis heute nichts von ihrer Faszination verloren haben, nach und eröffnet einen tiefen Einblick in deren Denken und ihre Gefühle.


