Philosophische Memoiren
Erinnerungen an die Philosophie






Erinnerungen an die Philosophie
Diese Arbeit, unterstützt vom Osteuropa-Institut der Universität Freiburg und der Rockefeller Foundation, untersucht die marxistisch-leninistische Philosophie in der CSR. Der Autor dankt verschiedenen Fachleuten und Institutionen für ihre wertvollen Hinweise und Unterstützung während seiner Forschung.
Die Reaktion der Nachbarn Deutschlands auf den deutschen Einigungsprozess von 1989/90 steht im Fokus des aktuellen FORUM-Heftes. Die Öffnung der Berliner Mauer am 9. November 1989 erschütterte die seit 1945 erstarrte europäische Nachkriegsordnung und rief bei vielen Nachbarn Deutschlands in Ost und West alte Ängste hervor. Mit der deutschen Einigung war aber zugleich die Überwindung der europäischen Spaltung verbunden, die die Erfüllung jahrzehntealter Träume der Europäer darstellte. Diese beiden Aspekte der damaligen Entwicklungen - Verunsicherung auf der einen und hoffnungsvolle Erwartung auf der anderen Seite - werden in den hier versammelten Beiträgen analysiert. Besonders intensiv befassen sie sich dabei mit der Reaktion Moskaus.
Während sich im Westen Europas seit dem Beginn der Neuzeit zentralisierte Nationalstaaten herausbildeten, war die Entwicklung des östlichen Teils des Kontinents Jahrhunderte lang durch multinationale Imperien geprägt. 1917/1918 brachen alle diese Großreiche infolge der bolschewistischen Revolution bzw. des Ersten Weltkrieges zusammen. Zahlreiche Verfechter des imperialen Gedankens versuchten indes an das Erbe der zusammengebrochenen Reiche anzuknüpfen. Die beiden Hefte des aktuellen Jahrgangs befassen sich in ihrem thematischen Schwerpunkt anlässlich des 90. Jahrestages der Auflösung der alten mittel- und osteuropäischen Großreiche mit dem Charakter der jeweiligen imperialen Tradition und gehen auch auf die Ursachen für die Auflösung des letzten multinationalen Imperiums des Kontinents – des Sowjetreiches – ein.
Während sich im Westen Europas seit dem Beginn der Neuzeit zentralisierte Nationalstaaten herausbildeten, war die Entwicklung des östlichen Teils des Kontinents Jahrhunderte lang durch multinationale Imperien geprägt. 1917/1918 brachen alle diese Großreiche infolge der bolschewistischen Revolution bzw. des Ersten Weltkrieges zusammen. Zahlreiche Verfechter des imperialen Gedankens versuchten indes, an das Erbe der zusammengebrochenen Reiche anzuknüpfen. Die beiden Hefte des aktuellen Jahrgangs befassen sich in ihrem thematischen Schwerpunkt anlässlich des 90. Jahrestages der Auflösung der alten mittel- und osteuropäischen Großreiche mit dem Charakter der jeweiligen imperialen Tradition und gehen auch auf die Ursachen für die Auflösung des letzten multinationalen Imperiums des Kontinents – des Sowjetreiches – ein.
Das deutsch-russische Verhältnis ist seit Beginn des 20. Jahrhunderts durch eine außerordentliche Ambivalenz gekennzeichnet. In beiden Ländern existieren einflussreiche Kreise, die sich für die Zusammenarbeit mit dem jeweiligen Nachbarn einsetzen, aber auch ihre Gegenspieler, die Russland bzw. Deutschland dämonisieren. Die beiden Hefte des FORUM sind der gegenseitigen Wahrnehmung der beiden Völker im Verlaufe der letzten hundert Jahre gewidmet. Die besondere Aufmerksamkeit gilt dabei dem schmerzlichsten Kapitel der gemeinsamen Geschichte – dem deutsch-sowjetischen Krieg. Betrachtet werden u. a. die deutsche Russophilie des frühen 20. Jahrhunderts, die Reaktion der deutschen Öffentlichkeit auf die Oktoberrevolution und das nationalsozialistische Russlandbild sowie das Deutschlandbild Vasilij Grossmans, die Darstellung des deutschen Widerstands gegen Hitler in der russischen Historiographie und die Bundesrepublik aus Sicht der russischen Medien nach 1990.
Aus Anlass des 90. Jahrestages ist der thematische Schwerpunkt von Heft 2 des aktuellen Jahrgangs der russischen Revolution gewidmet. Es wird unter anderem erörtert, warum diese Revolution, die die russische Intelligenz generationenlang sehnsüchtig erwartet hatte, einen derart katastrophalen Verlauf nahm und warum statt der erhofften Anpassung der 'rückständigen' russischen Strukturen an den 'hochentwickelten' Westen, die Revolution zu einer vorübergehenden Absonderung des Landes von der europäischen Völkergemeinschaft führte.