Michel Leiris Bücher
Michel Leiris war ein Schriftsteller, dessen Werk aus der surrealistischen Bewegung hervorging und mit dem scharfen Blick eines Ethnographen die Tiefen menschlicher Erfahrung erforschte. Seine Beiträge zu surrealistischen Publikationen und sein früher Roman zeugten von seinem Engagement für avantgardistischen Ausdruck und Introspektion. Später arbeitete er mit anderen bedeutenden literarischen Persönlichkeiten zusammen und untersuchte weiterhin die Grenzen von Literatur und Selbstfindung. Seine Schriften laden die Leser zu einer komplexen Erkundung von Bewusstsein und menschlichem Zustand ein.







Im Spiegel der Tauromachie gleitet Leiris Beschreibung der Corrida, des Stierkampfes in der Arena, zwanglos in eine Schilderung nahezu heiliger Zeremonien über, in die Beschwörung der mit Verderbnis sich paarenden Schönheit, in einen Versuch über den Tod und die Liebe.
Michel Leiris, Pionier unorthodoxer Sozial- und Humanwissenschaften, hebt die Interdisziplinarität hervor. Der Herausgeber präsentiert eine Auswahl, die Leiris' Ansatz zur Ethnologie als umfassende Wissenschaft vom Menschen zeigt, in der persönliche Erfahrungen des Forschers eine zentrale Rolle spielen.
Die durchgesehene und erweiterte Neuausgabe von Michel Leiris' "L’Afrique fantôme" beleuchtet koloniale Raubkunst und die Praktiken ethnografischer Aneignung in Afrika. Leiris schildert seine Erfahrungen und Widersprüche als Surrealist und Ethnologe, wodurch er zum Antikolonialisten wird. Die Neuausgabe enthält auch seine Briefe an seine Frau.
Der Band vereint ethnographische Studien über Afrika und die Antillen, wie den Einsatz katholischer Andachtsbilder im haitianischen Vaudou, mit literarischen Porträts von Autoren wie Rimbaud, Métraux, Lévi-Strauss, Cesaire und Bataille.
Mannesalter
- 218 Seiten
- 8 Lesestunden
Jede Verkleidung abwerfen und als Materialien nur wirkliche Tatsachen zulassen, so lautete die Regel, die ich mir erwählt hatte. In dieser Richtung war bereits durch Bretons Nadja ein Weg gebahnt worden. "§Mannesalter erschien in den dreißiger Jahre in Frankreich, als Michel Leiris, Ethonologe und Schriftsteller (1901-1990), schon nicht mehr zum engeren Kreis der Surrealisten gehörte. Seine Autobiographie ist ein Klassiker der Bekenntnisliteratur, worin sich "Kindheitserinnerungen, Erzählungen wirklicher Ereignisse, Träume und tatsächlich erlebte Eindrücke in einer Art von surrealistischer Collage überschneiden".



