»Ein Epos großen Stils.« Heinrich Mann Ist er es, oder ist es ein Gespenst? Der verwirrte alte Mann, der an einem windigen Abend auf dem Kapuzinerplatz in Valognes steht, weckt die Erinnerungen an einen großen Coup des Widerstands gegen die Revolution: die Befreiung des zum Tode verurteilten Chevalier Des Touches 1799. Die Ereignisse liegen drei Jahrzehnte zurück und man wähnte den Chevalier längst tot. Aufgeschreckt durch seine vermeintliche Wiederkehr, erzählen sich in einem Salon bei knisterndem Feuer ein paar Landadlige, die schon bessere Zeiten gesehen haben, seine abenteuerliche Geschichte. Unter ihnen die taube Aimée de Spens, die darin eine zentrale und einigermaßen pikante Rolle spielt und nicht ahnt, dass man von ihr spricht. Der Chevalier Des Touches, einer der wichtigsten Romane von Jules Barbey d'Aurevilly, erscheint in dieser Ausgabe mit den Texten von Heinrich Mann und Michel Serres und den Illustrationen von Félix Buhot zum ersten Mal auf Deutsch.
Jules Amédée Barbey d'Aurevilly Bücher
Jules-Amédée Barbey d'Aurevilly war ein Romanautor und Literaturkritiker, dessen Werke die dekadente Bewegung beeinflussten. Er spezialisierte sich auf Kriminalgeschichten, die verborgene Motivationen erforschten und das Böse andeuteten, ohne sich explizit mit dem Übernatürlichen zu beschäftigen. Sein einzigartiger Stil und seine aufschlussreiche Erforschung der menschlichen Psyche hinterließen unauslöschliche Spuren in der Literatur und beeinflussten wichtige Autoren.







Jean Sombreval hat sein Leben als Priester und das Zölibat hinter sich gelassen und sich ganz der Wissenschaft und dem Fortschritt zugewandt. Doch als er nach dem Tod seiner Frau mit seiner über alles geliebten Tochter Calixte in sein Heimatdorf zurückkehrt, holt ihn die Vergangenheit ein. Die alte Malgaigne, Jeans Amme und Ziehmutter, Hellseherin und Relikt aus archaischen Zeiten, hat schreckliche Vorahnungen, die sich nach und nach bewahrheiten. Sombreval wird von den Geistern des Gottes heimgesucht, den er einst verraten hat – ein zorniger, alttestamentarischer Gott, dem der Sinn nach Rache steht. Als sich auch noch der junge Néel Hals über Kopf in die fromme Calixte verliebt, nimmt das Unglück seinen Lauf. Dieser faustische Roman erzählt von Schöpfern und Vätern, vom Schicksal des Geschöpfes, von Liebe und Zerstörung. Er versetzt uns zurück in die französische Gesellschaft nach der Revolution, in der Katholizismus und Atheismus, Aristokratie und aufstrebendes Bürgertum, Vergangenheit und Gegenwart sich unversöhnlich gegenüberstehen.
Diabolische Geschichten
- 406 Seiten
- 15 Lesestunden
Jules Amédée Barbey d'Aurevilly war ein französischer Schriftsteller und Moralist. Reproduktion des Originals in neuer Rechtschreibung.
In dem normannischen Örtchen Blanchelande entfaltet sich ein Drama von archaischer Wucht: Jeanne, die adelige Frau eines Großbauern, verfällt einem dämonischen Mönch, der sich als Soldat und versuchter Selbstmörder gleich zweifach an seinem Priesteramt vergangen hat. Haben die heidnischen Wanderhirten, die in der nahen Heide von Lessay ihr Unwesen treiben, sie verhext? Wird sie von dem Mönch benutzt oder ist dieser selbst nur Mittel zum Zweck in einem unheilvollen Spiel? Nachdem sie tot aufgefunden wird, rächt sich ihr Mann grausam an dem Mönch, der seither sein Unwesen in der Gegend treibt. ›Die Gebannte‹, einer der wichtigsten Romane von Jules Barbey d’Aurevilly, ist ein stilistisch herausragender Versuch über unerfüllbares Begehren und die Kraft des Glaubens und Aberglaubens. Fast 30 Jahre vergriffen, erscheint dieser Roman nun in der Reihe ›Französische Bibliothek‹ in der neu durchgesehenen klassischen Übersetzung von Alastair mit Beiträgen von Maximilian Woloschin, Mario Praz und Jacques Petit sowie Illustrationen von Félix Buhot.
Erzählen! Erzählen!
- 318 Seiten
- 12 Lesestunden
”Ja, sie war meine Geliebte von jener Nacht an“, erzählte Brassard weiter. ”Sie war genau so maßlos wie ich. Und das war ich, wahrhaftig. Dies nebenbei. Aber es war Gift im Becher der Lust. Auch in der höchsten Seligkeit vergaßen wir nicht, in welcher Gefahr wir schwebten.“