In der Silvesternacht 1899/1900 gelobt Hans Gastl, Spross eines Staatsanwalts aus geordneten bürgerlichen Verhältnissen, dass alles anders werde. Angesichts des Anbruchs einer neuen Zeit nimmt er sich vor, zum >>guten Menschen<< zu reifen. Er will sich aus dem Trott der Zeit, dem allgemeinen >>Dahindämmern<< der Gesellschaft verabschieden und sich auch in einem Befreiungsschlag von der Übermacht des autoritären Vaters lösen, der das Bestehende fanatisch verteidigt. Gastl muss sich zwischen >>Strammstehen<< und >>Standhaft bleiben<< entscheiden. Das aber macht ihn verführbar; er verbündet sich gegen seinen besten Freund, Arbeitersohn Hartinger, was in brutaler Gewalt gegen den >>Hungerleider<< gipfelt. Seiner Grossmutter, der stillen Verbündeten, stiehlt er Geld. Wegen des Verdachts, Gastl habe ein Verhältnis mit einem Dienstmädchen, zwingt ihn der Vater in die Obhut einer Internatsschule, wo er zum Untertanen dressiert werden soll. Nach gescheiterter Karriere als Schwimmer flüchtet er sich in die Bücher, um so viel Wissen wie möglich aufzusaugen. Einen Seelenverwandten findet er im >>Jüdlein<<, einem progressiven Geist, der ihn mit den Ideen des Sozialismus bekannt macht. An den Besuchen und Kontakten in einem Künstlercafé wachsen Gastls poetische Versuche. Er verweigert entgegen allgemeiner Kriegseuphorie den Dienst an der Front und wird vom Vater verstossen. >>Sie werden Ihr Leben als Dichtung fortsetzen<<, prophezeit ihm der Dichter Sack.
Johannes R. Becher Bücher
22. Mai 1891 – 11. Oktober 1958
Johannes Robert Becher war ein deutscher Dichter und Politiker, der maßgeblich die Kulturlandschaft der DDR prägte. Als Minister für Kultur und erster Präsident des Kulturbundes setzte er sich für die Gestaltung der Kunstszene ein. Seine Dichtung zeichnet sich durch expressionistische Züge aus und er ist zudem als Verfasser des Textes der Nationalhymne der DDR bekannt.










