Kerstin Ekman ist eine schwedische Schriftstellerin, die zunächst mit Kriminalromanen Erfolge feierte und sich später psychologischen und sozialen Themen widmete. Ihre Werke zeichnen sich durch tiefgründige Einblicke in die menschliche Psyche und gesellschaftliche Dynamiken aus. Ekman versteht es meisterhaft, spannungsgeladene Handlungsstränge mit atmosphärischen Details und überzeugenden Charakteren zu verbinden. Ihr literarischer Stil wird für seine Komplexität und seine Fähigkeit geschätzt, den Leser in ausgefeilte Erzählungen einzuführen.
Mühsam hält sich Tora, ein ehemaliges Dienstmädchen, mit dem Verkauf von Brot und selbstgemachten Bonbons über Wasser. Eines Tages möchte sie ihr eigenes Cafe eröffnen, und schon bald scheint die lang ersehnte Unabhängigkeit zum Greifen nah. Doch die Krisenzeiten des Ersten Weltkriegs machen auch vor Schweden nicht Halt ... Humorvoll und eindringlich erzählt Kerstin Ekman vom mutigen und selbstbewußten Kampf unbeugsamer Frauengestalten in den ersten Jahrzehnten des vergangenen Jahrhunderts.
Skymt, ein Waldbewohner, erwacht unter einer Birke und hört Wasserrauschen. Im Krieg zwischen Wölfen und Bären schließt er sich den Wölfen an und verliebt sich in Sjorpha, eine Bärentochter. Nach der Flucht mit ihrem Sohn, der verloren geht, beginnt eine lange Suche. Der Roman spielt im waldreichen Norden Schwedens und bietet eine fabelhafte, metaphorische Erzählung.
"Schwindlerinnen" erzählt die tragikomische Lebensgeschichte der gefeierten Schriftstellerin Lillemor Troj: Auf dem Gipfel ihres Ruhms droht Lillemor eine äußerst folgenschwere Enthüllung ...
'Das Engelhaus' ist das Haus, in dem Tora Otter, dem Leser schon aus Hexenringe und Springquelle bekannt, vom Beginn der dreißiger Jahre an bis in die ersten Nachkriegsjahre wohnt. Tora Otter kämpft inzwischen mit dem Herannahen des Alters. Schwer kann sie sich an den Gedanken gewöhnen, daß ihr Körper, der ihr bisher nur selbstverständliches Arbeitsgerät und Fortbewegungsmittel war, zunehmend schwächer wird. In ihrer schlaflosen Einsamkeit kriecht sie die Angst vor dem Tode an, und sie beginnt, ihr bisheriges Leben kritisch zu überdenken. Tora Otter und das 'Engelhaus' spielen auch für die heranwachsende Ingrid, die Tochter von Toras Freundin, eine große Rolle. Sie träumt bereits in ihrer Jugend von einem Leben frei von den Sorgen des Alltags. Bald aber, als sie schwanger wird, einen Sohn gebärt und das ganz normale Familienleben einer Erwachsenen führt, muß sie feststellen, daß sie nicht die Kraft hatte, ihre Träume wahr werden zu lassen. Auch Jenny Otter, Toras Schwiegertochter, fühlt sich in ihrer Ehe nicht wohl. Schwer liegt auf ihr die ganze Verantwortung für die Versorgung der Familie. Aus Sehnsucht nach dem 'wirklichen Leben' beginnt sie ein Verhältnis mit einem jüdischen Flüchtling aus Ungarn...
An einem der schwarzen Seen des Jämtland liegt das Dorf Svartvattnet inmitten endloser Tannenwälder und Moore. Hier lernt die junge Myrten den Künstler Elis kennen, der aus dem Krieg in seine alte Heimat zurückgekehrt ist. Aber Elis hat eine tragische Vorgeschichte in Svartvattnet, und als Myrten schon bald darauf ein Kind von ihm erwartet, muß sie den kleinen Ort verlassen. Auch Elis geht fort und macht sein Glück als Glasbläser, für Myrten hält das Leben jedoch ein anderes Schicksal bereit - sie sehnt sich zurück nach den stillen Birkenwäldern und dem von Multbeeren gesäumten See ihrer Heimat Vor dem Hintergrund einer archaischen Landschaft und mit großer sprachlicher Kraft entwickelt Kerstin Ekman in ihrem epischen Gesellschaftsroman eine Geschichte um Einsamkeit und Mut, Liebe und Identität.
Komissar Viggo Bredberg ist fest entschlossen, endlich einmal auszuspannen. Als an seinem Urlaubsort ein junger Mann, mischt Bredberg sich zunächst nicht in die Ermittlungen ein. doch dann begegnet er einem zehnjährigen Mädchen, das anscheinend einen weiteren Toten gesehen hat. Bredberg hört sich um und ist sich bald sicher: Irgendwo ist eine zweite Leiche - und ein brutaler Mörder ohne erkennbares Motiv. Die Spur weißt nach Stockholm..
In einer alten schwedischen Dorfkirche werden wertvolle Fresken gefunden. Und plötzlich ist die ländliche Ruhe von Zwietracht, Brandanschlägen und Todesfällen gestört. Inmitten der Verdächtigungen steht David Malm, ein Restaurator, der selbst gerne ein wenig zum Pinsel greift.
Stockholm: Die Tage sind kurz, früh bricht die Dunkelheit des skandinavischen Winters über die Stadt herein. Die Frauen, deren Schicksal die renommierte Schwedische Schriftstellerin in ihrem neuen Roman zu einem Netz verwebt, stören sich an den dunklen Nächten nicht. Silvia sucht in Gewölben unter der Altstadt nach archäologischen Funden; Blenda restauriert ein kostbares Seidentuch; Sigge befaßt sich mit dem Werk des Literaturnobelpreisträgers Eyvind Johnson. Alle sind sie auf der Suche. Ihre Erfahrungen tauschen sie bei Oda aus, die mit sicherer Hand Menschen zueinander führt, Kunst und Wirklichkeit verknüpft. Sie führt weiter, was ihr verstorbener Mann, ein idealistischer Humanist, begründet hat: ein Gesprächskreis nach dem Vorbild eines Romans von Johnson. Wieder einmal stellt Kerstin Ekmann mit diesem Epos ihr feines Gespür für die Innen- und Außenwelt ihrer Figuren unter Beweis. Frauenschicksale aus Gegenwart und Vergangenheit verbinden sich zu einem Kaleidoskop des Lebens.
Es gab eine Zeit, in der der Wald vom Atlantik bis zu den Karpaten unseren ganzen Kontinent bedeckte. Der Wald ist ein Mythos, ein Natur- und Kulturraum, der einzigartig ist, unermesslich sein Reichtum an Sagen und Geschichten. Kerstin Ekmans lebenslange Beschäftigung mit dem Wald mündet in diesem gewaltigen Werk: Sie erzählt darin von der jahrtausendealten Begegnung zwischen Mensch und Wald, schreibt von Waldgeistern, Volksmärchen, Räubern, Wölfen und Dichtern. Ihre Betrachtungen reichen vom Mittelalter bis heute, von der Urbarmachung über das Jagen bis zum Wirtschaftsraum Wald. Kerstin Ekman streift durch die Kiefernwälder ihrer nordschwedischen Heimat, erzählt von der Heilkraft der Nadelbäume und dem Reichtum von Flora und Fauna. Reich bebildert und mit zahlreichen Zitaten versehen ist 'Der Wald' ein eindrucksvolles Zeugnis einer Welt, die bald verschwunden sein wird.