In seiner Studie unternimmt Richard Wall den ersten umfassenden Versuch, Wittgensteins Irlandaufenthalte, hauptsächlich in Dublin, Connemara und den Wicklow Mountains, zu dokumentieren und in einem allgemeinen historischen sowie in einem spezifisch-kulturhistorischen Kontext darzustellen. Breiter Raum wird auch der Darstellung der irischen Landschaft eingeräumt, da Wittgenstein nur unter ganz bestimmten Bedingungen gut arbeiten konnte; in den kargen Landschaften Norwegens sowie Irlands entstand der größte Teil seiner Schriften. In einem zweiten Abschnitt seiner Studie spürt Richard Wall den Auswirkungen von Wittgensteins Aufenthalt auf die Literatur nach; insbesondere auf den Roman Saints and Scholars von Terry Eagleton sowie auf die Dichter Richard Murphy und Francis Harvey; weiters wird der Beziehung zu George Thomson – Marxist und Professor für Griechisch an der Universität Birmingham –, der ein hervorragender Kenner der Blasket-Gaeltacht gewesen war, breiter Raum gewidmet. Richard Wall dokumentiert in seiner Studie erstmals Wittgensteins Irlandaufenthalte. Zahlreiche Abbildungen, Dokumente und Schwarz-Weiß-Fotos des Autors ergänzen den Text.
Richard Wall Bücher






Walls Ars poetica ist das Ergebnis jahrzehntelanger Arbeit, die eine Brücke zwischen Bild und Sprache schlägt. Der Autor bewegt sich zwischen zarter Lyrik und scharfer Ironie, nutzt Wortspiele und Perspektivwechsel, um die Texte dynamisch zu gestalten. Ein Spiel mit Erinnerungen und Zukunft in einem vorläufigen Konstrukt.
Das Jahr der Ratte
Ein pandämonisches Diarium
Eleftheria
Haikus
Eleftheria – griechisch Freiheit oder als weiblicher Vorname die Freie: So nennt der oberösterreichische Schriftsteller und bildende Künstler Richard Wall seine jüngste Sammlung von Haiku und Renga, entstanden während und nach Wanderungen durch eine seiner Lieblingslandschaften, der Insel Kreta. Dass dabei keine Postkartenidyllen entstanden sind, verdankt sich dem wachen politischen Geist des Autors, der genau hinsieht, Veränderungen bei Land und Leuten wahrnimmt und mit sparsamstem Wortmaterial ein Maximum an Beobachtung und Reflexion erreicht. Dazu kommen Zeichnungen, die mit ihrem zarten Strich – ganz im Sinne der japanischen Malerdichter – viel Freiraum lassen für das Vervollständigen und Weiterdenken des Gesehenen. Nicht nur für Haiku-Liebhaber ein Lese- und Schaugenuss! mein gesicht, das bin nicht ich, oben im karst, beim wacholder vielleicht in einer leere die sich nährt von wind und licht: da leb ich vielleicht LYRIK
In Bewegung
Annäherungen und Begegnungen
Richard Wall schreibt Literatur, in die das Spektrum menschlicher Erfahrung einfließt. Erlebtes, Gedanken und Beobachtungen führen immer wieder ins Historische, wie im Text über die Kriegsgefangenschaft seines Vaters in Mariupol, in der Reflexion über einige Briefe von Bruce Chatwin oder wie in seinen Aufzeichnungen über Wanderungen auf Kreta, in Marokko und der Mani. In essayistischen Porträts nähert er sich dem Leben und Werk von Künstlern und Außenseitern wie Herbert Achternbusch, Bohumil Hrabal, Alois Reiter und Jesse Thor. In seinen poetischen Betrachtungen ist Landschaft nicht nur Natur, sondern stets ein von Menschen geformter und geprägter Lebensraum. Richard Wall, schreibt Lyrik, Prosa und Texte zu Bildender Kunst. Buchveröffentlichungen u.a. über Klemens Brosch und Ludwig Wittgenstein. Zuletzt: Gehen. Prosa, Stadtlichter Presse, Wanzendorf bei Hamburg 2019; Streumond und Nebelfeuer. Gedichte, Löcker Verlag, Wien 2019; Am Äußersten. Irlands Westen, Wildleser Verlag, Erlangen 2020; Das Jahr der Ratte. Ein pandämonisches Diarium, Löcker Verlag, Wien 2021.
Die Lebensader der alten Riedmark bilden die Große und die Kleine Gusen. Hier entstanden nicht nur viele Sagen, sondern hier wirkten auch Rebellen gegen die Obrigkeit wie der Bauernführer Laimbauer und der Bauernadvokat Kalchgruber. Außerdem wurde hier u. a. die erste Schienenbahn auf dem europäischen Festland gebaut. Das Buch, geschrieben für Kinder, lesbar auch für Erwachsene, schildert wichtige, skurrile wie auch tragische Ereignisse der Zeit vom Mittelalter bis zur Überschwemmungskatastrophe im Jahre 2002. Das gesamte Buch wurde vom Gallneukirchner Künstler Christoph Raffetseder illustriert und ist so auch Ergebnis einer einzigartigen Zusammenarbeit zwischen einem Schriftsteller und einem bildenden Künstler der Region!
Für den Linzer Künstler Klemens Brosch (1894-1926) war das Zeichnen eine wesentliche Funktion seines Wesens. Was aber ist Zeichnen? Wie ging Brosch beim Zeichnen vor, als frühreifes Talent und später als Meisterschüler der Akademie in Wien? Ein 50tägiger Frontaufenthalt im Ersten Weltkrieg 1914 veränderte seine Thematik, seine Sicht der Welt und ließ Klemens Brosch zu einem Morphisten werden. Morphium und Kokain zerstörten nicht nur seine sozialen Beziehungen, sondern auch ihn selbst. Wenige Tage vor dem Weihnachtsfest 1926 wurde er auf dem Pöstlingbergfriedhof tot aufgefunden; vor das Gesicht hatte er eine Gasmaske geschnallt, in die er Chloroform gegeben hatte. Richard Wall versucht in einem wissenschaftlich-essayistischen Triptychon sich dem vergessenen und verdrängten Zeichner Klemens Brosch zu näheren. Im schließenden, in Monologform gehaltenen Teil versucht der Autor die deliralen Nöte und Ängste des Zeichners zu beschreiben.


