Wie wandeln sich Welt-Anschauungen über Zeit und Raum? Der Band bietet eine nicht-erschöpfende kritische Übersicht. In Frage standen die „Objektivität“ dieser Weltansichten, die damit verbundenen tradierten Vorstellungen der Verfügbarkeit der Welt für die jeweiligen Beobachter und die kulturellen Durchdringungen der Anschauungen des Globalen. Historische Globen verdeutlichen die Auswahl des „Weltenangebotes“ in verschiedenen historischen Kontexten. Dabei werden Fragestellungen an die Natur und Kultur des Globalen in den unterschiedlichen Wissenschaftsbereichen an verschiedenen Beispielen analysiert. Kanalisiert finden sich die wesentlichen Tendenzen der „Welt-Anschauungen“ in der Epistemologie des Terminus „Globalisierung“: Wissenschaft, Kunst, Historismus, Politik und Ikonographie werden dabei multipel verknüpft. Die in den Weltenmodellen kondensierten ideellen und visuellen Ordnungen des Wissens und damit auch die daran beteiligten Protagonisten spiegeln den Wandel der Weltansichten.
Olaf Breidbach Reihenfolge der Bücher
Olaf Breidbach war ein deutscher Philosoph, Biologe und Wissenschaftshistoriker. Seine Arbeit befasste sich mit den tiefgreifenden Verbindungen zwischen wissenschaftlicher Forschung und philosophischem Denken. Er untersuchte die Art und Weise, wie wissenschaftliches Verständnis unsere Wahrnehmung der Welt und unseren Platz darin prägt. Breidbachs Ansatz umfasste oft eine interdisziplinäre Perspektive, die beide von ihm untersuchten Bereiche bereicherte.






- 2015
- 2015
Die Grundlagen und Voraussetzungen unserer modernen Wissenschafts- und Wissenskonzeptionen wurden in der Antike gelegt. Dieser erste Band einer Geschichte der Naturwissenschaft macht das Gefüge der uns heute leitenden, uns ausrichtenden und auch der von uns verdrängten Konzeptionen in seinen wesentlichen historischen Schritten erkennbar. Stufen der Problembearbeitung und des Problemverstehens werden in ihren jeweils eigenen Horizonten beschrieben und in den daraus folgenden Anregungen und den dabei immer wieder neu eingestellten Rahmenbedingungen dargestellt. Die hier erzählte Genese unserer Wissenschaftskultur setzt mit den ersten Versuchen einer Systematisierung von Wissen ein, der Notation der Zahlen, und führt über den Vorderen Orient, Griechenland und Rom bis in die Spätantike.
- 2015
Der Band dokumentiert die Arbeit eines von der Deutschen Forschungsgemeinschaft über 12 Jahre geförderten Großunternehmens, das sich dem zentralen Ereignis der Deutschen Kultur, der Periode um 1800 in Weimar/Jena widmete. Unter dem Begriff „Ereignis“ erfassen die Beiträge dieses Buchs einen zeitlich und räumlich lokalisierbaren Wirk- und Handlungsraum. Hier kulminierte die Aufklärung, weil bestehendes Gedankengut neu gedacht und experimentell in die soziale und wissenschaftliche Praxis überführt wurde. Jena, die »Stapelstadt des Wissens« machte dabei aus Wissen Kapital.
- 2013
Die Camera obscura war das erste Bildsichtgerät. Übermittelt ist die Idee schon aus der Antike. Auch die Chinesen wussten bereits im 4. Jahrhundert v. Chr. mittels einer kleinen Öffnung invertierte Bilder erleuchteter Objekte zu projizieren. Über die Jahrhunderte bis zur Renaissance wurden mit der Camera obscura Sonnenfinsternisse beobachtet und mit verschiedenen Lochformen und Bildabständen experimentiert. Nach technischen Verbesserungen wie der Einfügung von Linsen und der Umlenkung des Lichtstrahls durch Spiegel gewann das Gerät vom 16. bis zum 19. Jahrhundert ein breites Anwendungsfeld. Erst nach der Erfindung der Photographie verlor es an Bedeutung. Dieser Band behandelt die Hochzeit der Camera obscura und beschreibt ihre Konstruktion und technische Entwicklung. Im Fokus stehen dabei die Berichte zum Umgang mit dem Gerät: Die Autoren rekonstruieren, was mit der Camera obscura wie gesehen wurde, vergleichen Darstellungsverfahren und Darstellungstechniken mit seinerzeitigen Beschreibungen und Bildproduktionen und liefern so einen Beitrag zur Wahrnehmungskultur der Frühen Neuzeit.
- 2013
Neuronale Ästhetik
Zur Morpho-Logik des Anschauens
Was wir sehen, bestimmt sich durch das, was wir im Kopf haben. Dies ist aber nicht einfach Resultat unserer Gene, sondern immer auch Ausfluss unserer Kultur: Die neuronale Ästhetik erschließt die hier nötige Abstimmung von Natur- und Kulturgeschichte. Olaf Breidbach geht es um eine neue Phänomenologie, die Natur und Kultur nicht in zwei Bereiche teilt oder die eine auf die andere Seite reduziert. Unsere Art und Weise die Dinge zu sehen, wird durch die Kultivierung bestimmt, die eben auch unseren Kopf ausrichtet. Das Neuronale ist nicht einfach nur Effekt einer Evolution, es ist auch Reflex einer Kultur und in diesem Doppelsinne als Einheit zu deuten. Es geht hier um eine neue integrative Phänomenologie, die unser Erfahren an unsere Körperlichkeit zurückbindet, diesen Körper aber immer auch in seiner Kultur und damit seine über die bloße Natur hinausweisende Geschichte begreift.
- 2013
Auf der Grundlage von Schellings Wissenschaftslehre skizziert der Physiker Joseph Weber den Rahmen einer neuen Physik. Der Einfluss Schellings, der wissenschaftshistorische Kontext von Webers Theorien und ihre Rezeption werden nun in der kommentierten Ausgabe von Webers Dynamischer Physik erläutert. Joseph Weber entwickelte eine Physik, deren Ziel in der Darstellung von Natur nach einem experimentell zu fassenden Prinzip liegt. Sein Wissenschaftsprogramm ist ein Versuch, sich aus den Fesseln alter Autoritäten zu befreien. Seine Grundlage, die idealistische Naturphilosophie, stand keineswegs abseits jeder zeitgenössischen Forschung, sondern war Teil einer Diskussion über die Entstehung eines neuen Systems physikalischen Wissens. Das beweist auch, dass Schellings Wissenschaftslehre kein esoterischer Irrweg war, sondern maßgeblichen Einfluss auf die Methoden und Ziele der Wissenschaft hatte.
- 2012
Physik um 1800
- 332 Seiten
- 12 Lesestunden
Um 1800 greifen verschiedene Personen, Denkströmungen und Denkstile ineinander, die grundlegende Aspekte dessen, was wir heute unter Natur, Wissenschaft und Wissen verstehen, prägen. In diesem Kontext, in dem Ästhetik, Wissenschaft und Philosophie verschmelzen, steht die Idee im Vordergrund, ein Ganzes erfahrbar zu machen. Das Forschungszentrum Laboratorium Aufklärung in Jena und der Landesforschungsschwerpunkt Aufklärung - Religion - Wissen in Halle-Wittenberg untersuchen die Grundlagen der im langen 18. Jahrhundert entstandenen Moderne und setzen diese kritisch zu aktuellen Entwicklungen in Staat, Gesellschaft, Religion, Wissenschaft und Kunst in Beziehung. Diese Herangehensweise ist nicht als Gegenbild einer disziplinär organisierten Wissenschaftskultur zu verstehen, sondern als Keimzelle unserer heutigen Vorstellungen von Wissenschaft und Wissen. Die Konzepte, die in Jena um 1800 verhandelt wurden, markieren den Beginn der Konsolidierung der heutigen wissenschaftlichen Vorstellungen und Strukturen. Der vorliegende Band beleuchtet das Nebeneinander dieser verschiedenen Ansätze neu. Aus der Perspektive von Ästhetik, Wissenschaftsgeschichte und Philosophie wird die Situation der Physik um 1800 im Zusammenspiel von Kunst, Wissenschaft und Philosophie thematisiert und das Experiment der Kultur, das für unsere Moderne prägend wurde, dargestellt.
- 2012
Kunstformen der Natur - Kunstformen aus dem Meer
- 335 Seiten
- 12 Lesestunden
1862 erschien erstmals Ernst Haeckels bahnbrechendes Werk „Atlas der Radiolarien”, in dem er bis dahin unbekannte einzellige Meereslebewesen auf minutiös gezeichneten und lithografierten Farbtafeln darstellte. Jahrzehnte später präsentierte er ein noch breiteres Formenspektrum in den „Kunstformen der Natur”, bis heute eine unerschöpfliche Inspirationsquelle für Kreative aus den verschiedensten Bereichen. Die vorliegende Publikation führt nun erstmals 135 Tafeln aus beiden Werken in einem Band zusammen, kommentiert von zweien der besten Kenner des Haeckel‘schen Werkes, Olaf Breidbach und Irenäus Eibl-Eibesfeldt.
- 2011
Jahrbuch für europäische Wissenschaftskultur
Yearbook for European Culture of Science
- 2011
Anschauung denken
Zum Ansatz einer Morphologie des Unmittelbaren
Anschauung zu denken heißt, das Korsett begrifflichen Denkens zu verlassen und denkend zu schauen. In einer Diskussion der kunsttheoretischen Positionen des 19. und 20. Jahrhunderts wird das Fundament dafür gelegt, Anschauung, Gestalt und Bild in neuer Weise aufeinander zu beziehen. Im Anschluss an die Konzeptionen einer Bildanthropologie und an Vorstellungen von einer Hermeneutik des Bildes und Bildens sollen neue Positionen gewonnen werden. Gefunden wird eine dynamische Fassung des Gestaltbegriffes von dem ausgehend auch Anschauung neu zu denken ist.
