Friedrich Dürrenmatt, Die Physiker
- 244 Seiten
- 9 Lesestunden






In Sansibar oder der letzte Grund gibt Andersch seinem Lebensthema von Flucht und Bindung erneut Ausdruck; der Roman ist heute aus dem Schulkanon nicht mehr wegzudenken. Der Erläuterungsband bietet die nötigen Verständnishilfen, etwa zum geschichtlichen Hintergrund oder zur sog. „Andersch-Kontroverse“.
Aus der Rückschau des Jahres 1959 erzählt Pilenz vom bewunderten und verachteten Klassenkameraden Mahlke im Danzig der Kriegszeit, den sein übergroßer Adamsapfel zum Außenseiter macht. Mahlke führt einen verzweifelten Kampf um seine Integration, um die Schließung des existentiellen Risses zwischen »Katz« und »Maus«, und wird doch im Sieg endgültig scheitern. Auch das Ritterkreuz, von dem er sich − Perversion der Zeit gemäß − Erlösung durch Bedeckung seiner Blöße erhofft, verhilft ihm nicht zum Frieden mit der Welt. »Die große Danzig-Saga, als deren zweites, aber gewiß nicht letztes Stück ›Katz und Maus‹ sich darstellt, ist eine Suche nach dem verlorenen Raum. Unerreichbar und unerschöpflich, doch deutlich wie Vineta in der Flut, liegt Danzig auf dem Grund dieser Prosa da.« Hans Magnus Enzensberger
Der in der Habsburgermonarchie geborene Schriftsteller Charles Sealsfield (Carl Anton Postl, 1793-1864) hat von 1831 bis 1864 in der Schweiz gelebt. In seinem Exil, für das er sich nach der Flucht 1823 in die USA und fast zwei Jahrzehnten ruhelosen Reisens zwischen Europa und Amerika entscheidet, entstehen jene Romane, die seine literargeschichtliche Bedeutung ausmachen. Thema und Inhalt des Sammelbandes orientieren sich an diesen biographischen und werkgeschichtlichen Umständen. Siebzehn Wissenschaftler aus Deutschland, Japan, Österreich, der Schweiz, Slowenien und den USA setzen sich mit Themen der Biographie, des Schweizbildes und der Mehrsprachigkeit in den Romanen, mit text- wie rezeptionsgeschichtlichen Fragen auseinander. Mehrere werkvergleichende Beiträge gehen den Bezügen zwischen Sealsfields Texten und denen von Jeremias Gotthelf, Alfred Hartmann und Franz E. Pipitz nach, der zeitgenössischen böhmischen Vormärzliteratur sowie dem Wirken von Anastasius Grün und Leopold Kordesch im slowenische Kulturraum. Eine bibliographische Übersicht zum Forschungsgang 2007 bis 2008 schließt den Band ab.