Murray Bookchin war eine wegweisende Stimme in der Umweltbewegung und gründete die Philosophie der sozialen Ökologie innerhalb des anarchistischen und libertären sozialistischen Denkens. Seine umfangreichen Schriften befassten sich mit Themen des Antikapitalismus und befürworteten eine gesellschaftliche Dezentralisierung nach ökologischen und demokratischen Gesichtspunkten. Bookchin entwickelte Theorien des libertären Municipalismus, der sich für eine direkte Demokratie in Form von Versammlungen einsetzte, was grüne Bewegungen und Gruppen des direkten Protests beeinflusste. Seine Arbeit bietet eine überzeugende Vision für die Neugestaltung gesellschaftlicher Strukturen durch eine ökologische Linse.
In der Entwicklungsgeschichte der Menschheit war die Stadt schon immer Ort und Raum einer intellektuellen und politischen Auseinandersetzung und Diskussion. In diesem Umfeld wurden Kommunikations- und Lebensformen entworfen und erprobt, die in kleineren, überschaubareren Gemeinschaften auf kollektive Ablehnung gestoßen wären. (Quelle: [Libertad Verlag](https://www.libertadverlag.de/Sachthemen/Philosophie-Theorie/Anarchismus-neuer/Die-Agonie-der-Stadt::5872.html))
Für alle, die Möglichkeiten zur Bekämpfung der tatsächlichen Ursachen der Klimakatastrophe suchen, ist dieses Buch eine radikale Orientierungshilfe. "Die Ökologie der Freiheit" ist ein Gründungsmanifest und gleichzeitig ein Klassiker der Sozialen Ökologie. Es gilt als Hauptwerk Bookchins, einem Vordenker der politischen Ökologiebewegung, das zeitgenössisch breit rezipiert wurde. In der freiheitlichen Tradition des linken Denkens stehend – von den Frühsozialisten, über den Anarchismus, den linken Marxismus bis zur Frankfurter Schule –, bricht er mit der Vorstellung, dass der Mensch ›die Natur‹ beherrschen müsse und damit auch mit einigen Dogmen ebenjener Denkrichtungen. Er beschreibt die Entstehung von Herrschaft und Patriarchat sowie die konfliktreichen Vermächtnisse von Hierarchie und Freiheit in unserer Gesellschaft, um zu zeigen, dass die katastrophalen ökologischen Probleme unserer Zeit letztlich in der Herrschaft des Menschen über den Menschen, in sozialen Problemen wurzeln. Er verbindet anthropologische, sozial- und geisteswissenschaftliche Zugänge um eine ökologisch-libertäre Ethik und die Grundzüge einer ökologischen Gesellschaft zu skizzieren. Denn nur, wenn wir mit der Herrschaft brechen, werden wir die ökologischen Probleme in den Griff bekommen. Erstmalig liegt "Die Ökologie der Freiheit" in vollständiger deutscher Übersetzung vor – inklusive Bookchins letztem Vorwort.
„Was die Menschen zu ‚Fremden‘ der Natur gegenüber gemocht hat, sind soziale Veranderungen, die viele Menschen zu Fremden in ihrer eigenen sozialen Umgebung werden lieBen: die Herrschaft des Alters über die Jugend, der Manner über die Frauen sowie der Manner untereinander. Heute wie vor Jahrhunderten gibt es Menschen – Unterdrücker – die buchstablich die Gesellschaft besitzen, und andere, von denen Besitz genommen wird. Solange die Gesellschaft nicht von einer vereinten Menschheit zurückerobert wird, die ihre gesamte kollektive Weisheit, ihre kulturellen Errungenschaften, technologischen Innovationen, wissenschaftlichen Erkenntnisse und ongeborene Kreativitat zu ihrem eigenen Besten und zum Nutzen der natürlichen Welt einsetzt, erwachsen alle ökologischen Probleme aus sozialen Problemen.“ – Murray Bookchin
Das Buch befasst sich mit den Fragen, welche Bedeutung Hierarchie, Herrschaft und Marxismus für die Ausbeutung der Natur haben, welche Wege es aus der ökologischen Krise gibt, wie beispielsweise Dezentralisierung, Selbstverwaltung, neue Technologien und die radikalen Problemstellungen der Ökologie- und feministischen Bewegung. (Quelle: [Zündbuch](https://zuendbuch.de/de/hierarchie_und_herrschaft))