Gratis Versand in ganz Österreich
Bookbot

Franco Berardi

    2. November 1949

    Franco Berardi ist ein italienischer marxistischer Theoretiker und Aktivist, dessen Werk sich auf die Rolle von Medien und Informationstechnologie im postindustriellen Kapitalismus konzentriert. Berardis Theorien, die von Psychoanalyse und Kommunikationstheorie inspiriert sind und über orthodoxe marxistische Analysen von Wirtschaftskreisläufen hinausgehen, untersuchen, wie Subjektivität und Verlangen mit der Funktionsweise des kapitalistischen Systems verknüpft sind. Er kritisiert den traditionellen marxistischen Fokus auf Arbeit und argumentiert, dass Lösungen für gegenwärtige Schwierigkeiten nicht rein ökonomischer Natur sind, sondern menschliche Emotionen und verkörperte Kommunikation beinhalten. Mit Konzepten wie dem „Kognitariat“ und der „Infoarbeit“ analysiert er diese psycho-sozialen Prozesse und untersucht kulturelle Darstellungen der Zukunft.

    And
    The Wretched of the Screen
    Transverse
    Der Aufstand
    Die Seele bei der Arbeit
    Helden
    • 2019

      Die Seele bei der Arbeit

      Von der Entfremdung zur Autonomie

      War das Zeitalter der Industrie noch durch körperliche Arbeit bedingt, greift der Kapitalismus der digitalen Welt auf Sprache, Kreativität und Emotionen, kurz: die Seele, zu. Doch wie lassen sich emanzipatorische Theorie und Praxis auf der Höhe der Zeit denken, wenn sich die Voraussetzungen derart verschoben haben? In seiner bahnbrechenden Grundlagenanalyse unserer Gesellschaft kehrt Franco »Bifo« Berardi zu den Klassikern kritischer Theorie zurück und sucht sie nach neuen Interpretationszugängen für die Herrschaft des 21. Jahrhunderts ab. Aus den so gewonnenen Neuansätzen lässt sich ein radikaler Weg aus der Sklaverei der Schulden und der allseitigen, einsamen Konkurrenz beschreiben, der jenseits der rastlosen Selbstverbesserung eine neue Form des Zusammenlebens anvisiert.

      Die Seele bei der Arbeit
    • 2016

      Von der Columbine High School bis zum Batman-Kino-Massaker in Aurora, Amokläufe sind in den letzen Jahren zu einer grausigen Routine geworden. Hinzu treten scheinbar ideologisch oder religiös motivierte Massenmorde wie die von Anders Breivik oder islamistischer Terrorkommandos. All diese Wahnsinnstaten faszinieren und verstören und lassen uns letztlich ratlos zurück. Franco »Bifo« Berardi nähert sich diesen Abgründen der Gegenwart mit detektivischer Akribie: Er erstellt Fallstudien, liest die Manifeste der Attentäter und analysiert die Gemeinsamkeiten im Drang zum zerstörerischen Selbstmord. Entgegen individueller Dämonisierungen gelingt es ihm, die Schreckenstaten als epidemisches Phänomen zu deuten. In ihrer Rache an der Gesellschaft treiben die Täter das gesellschaftliche Prinzip des ›Survival of the fittest‹ auf die Spitze: Man kann nur noch gewinnen, wenn man andere Leben zerstört. So beweisen sie sich zumindest einmal in ihrem Leben, die Geschicke der Welt zu lenken, Herr übers eigene Dasein, eben Helden zu sein.

      Helden
    • 2015

      Der Aufstand

      Über Poesie und Finanzwirtschaft

      Wie lässt sich ein Wirtschaftssystem erklären, in dem Geld durch Geld erzeugt wird? Angesichts eines Informationskapitalismus, in dem Warenproduktion und körperliche Arbeit nur noch als Reminiszenz an alte Zeiten mitgeschleppt werden, zeigt der italienische Philosoph »Bifo« Berardi, dass wir es mit einem System zu tun haben, das vor hundert Jahren bereits von Dichtern wie Mallarmé antizipiert wurde: Der Signifikant hat den Bezug zu seinem Referenten verloren, »Schulden sind ein bloßer Akt der Sprache, ein Versprechen.« Daher müssen wir zunächst lernen, die Zeichen zu lesen, sie so zu interpretieren, wie man Poesie interpretiert. Der Akt der Interpretation lehrt uns Empathie, er ist der erste Schritt zu einer neuen Solidarität, die den »erotischen Körper des gesellschaftlichen Lebens« reaktivieren kann. Ausgehend von der Finanzkrise 2008 und dem europäischen Kollaps dekonstruiert Berardi die Sprache und die Mythen des Neoliberalismus und ruft zu einer Revolution der Langsamkeit und des Rückzugs auf, mit der wir den Niedergang nicht zu fürchten brauchen.

      Der Aufstand
    • 2012