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Bookbot

Nancy Aris

    Via Knast in den Westen : das Kaßberg-Gefängnis und seine Geschichte
    Das lässt einen nicht mehr los
    Dattans Erbe
    Als der Sozialismus aufs Dorf kam
    • 2020

      Als der Sozialismus aufs Dorf kam

      Aufzeichnungen eines Bauern aus Birmenitz

      Bodenreform und Kollektivierung veränderten in der Nachkriegszeit das ländliche Leben in Ostdeutschland grundlegend. Millionen Menschen waren von den Umwälzungen betroffen. Rudolf Wallrabe aus Birmenitz war einer von ihnen. Weil er sich weigerte, in die LPG einzutreten, wurde er mit subtilen Mitteln zur Aufgabe seines Hofes gezwungen. In den Westen geflohen, hielt er die erlebten Zumutungen in "Steinerts Geschichte" fest. 60 Jahre später stößt sein Neffe Wolfram Männel auf den Bericht und beschließt ihn zu veröffentlichen. Spannende Funde aus dem Familienarchiv, die Chronik des Großvaters und eine historische Einordnung ergänzen den in einem Zug geschriebenen Report. Entstanden ist ein Buch, das an einem konkreten Beispiel authentisch zeigt, wie Entscheidungen auf höchster politischer Ebene den Alltag auf dem Land umkrempelten.

      Als der Sozialismus aufs Dorf kam
    • 2017

      Das lässt einen nicht mehr los

      Opfer politischer Gewalt erinnern sich

      "Ich wollte keine Glatze haben. Schon aus dieser Angst haben wir jeden Tag gelaust. Kleiderlause, Haarlause, alles." An die Lagerhaft erinnert sich Else Thomas noch heute. Mit Papierrollen drehen die Frauen sich Locken. Trotz Lager wollen sie schon sein. Geschichten wie diese gibt es viele. Uber Jahre hinweg haben Mitarbeiter des Sachsischen Landesbeauftragten Interviews mit Menschen gefuhrt, die Opfer politischer Gewalt wurden. Sie sassen in sowjetischen Speziallagern, wurden aus ihrer Heimat an der innerdeutschen Grenze vertrieben, kamen wegen Flugblattern, Protestaktionen oder Fluchtversuchen hinter Gitter. Die Geschichten sind vielfaltig, die Schicksale ahneln einander. Aus den aufwandigen Befragungen destillierte Nancy Aris die Essenz. Und wieder kam es zu Gesprachen mit den Frauen und Mannern uber ihr Leben. Entstanden sind daraus uber dreissig Portrats, die ein facettenreiches Bild der DDR mit ihrer Vor- und Nachgeschichte zeichnen. So erschutternd die Schilderungen auch sind, so hoffnungsfroh stimmen kleine Zeichen der Mitmenschlichkeit, die es trotzdem gab. Zahlreiche Fotos und Dokumente illustrieren die Berichte. Ein packendendes Zeitdokument!

      Das lässt einen nicht mehr los
    • 2016

      »Wenn Sie es nicht finden, wer dann?« Mit diesen Worten macht sich die Historikerin Anna Stehr auf nach Wladiwostok. Sie soll das Tagebuch von Adolph Dattan finden. Er hatte dort das Kaufhaus Kunst & Albers aufgebaut, noch bevor es in Europa Kaufhäuser gab. Sein kometenhafter Aufstieg endet mit dem Ersten Weltkrieg. Ins Räderwerk der Weltpolitik geraten, kehrt er aus der Verbannung als gebrochener Mann nach Naumburg zurück. Ein Jahrhundert später hofft sein Enkel, im Tagebuch die Gründe für die Verbannung zu finden. Anna Stehr geht für ihn auf Spurensuche, doch ihre Reise ist heikel. Die angemietete Wohnung entpuppt sich als Autoschmugglertreff, die Vormieterin scheint spurlos verschwunden. Im Archiv lässt man sie schmoren und abends wartet der postsozialistische Wohnblock mit seinen übrig gebliebenen Bewohnern auf sie. Nach drei Monaten verlässt sie Wladiwostok. Ohne Tagebuch, aber mit einer Spur, die nach Naumburg führt. Was sie dort finden wird, ist spektakulär. Nancy Aris erzählt vom zaristischen Russland, vom Ende der Sowjetunion und von der Gegenwart unter Putin. Der Roman zeigt, wie widersprüchlich ein Eintauchen in Vergangenes sein kann und wie beschränkt historische Erkenntnis ist.

      Dattans Erbe
    • 2013

      Der Chemnitzer Kaßberg war lange schon ein Gefängnisstandort. Aber erst in der DDR erhielt der Gefängnisbau als Stasi-Untersuchungshaftanstalt eine ganz spezielle Bedeutung: Er wurde zur Drehscheibe für den Häftlingsfreikauf Richtung Westen. Mehr als 30.000 Häftlinge des SED-Staates saßen hier kurze Zeit ein, bevor sie für Westgeld an die Bundesrepublik verkauft wurden. Der Sammelband bietet erstmals eine Darstellung zum Kaßberg-Gefängnis. Er ist ein klug komponiertes Prisma verschiedener Perspektiven. Eine historische Einordnung gibt einen Überblick über die Geschichte des Haftortes, seine Rolle im Gefängnissystem der DDR, die archivalische Überlieferung und den Häftlingsfreikauf. Biografische Porträts, literarische Erinnerungen und Briefe ehemaliger Häftlinge geben die Sichtweisen Betroffener wieder. Ein Exkurs in den erinnerungspolitischen Kontext ergänzt das Buch und macht es zu mehr als einer Geschichte des Haftortes. Der Kaßberg und seine Rolle im städtischen Leben, seine Verankerung in der Gedenkstättenlandschaft und mögliche Nutzungskonzepte werden diskutiert. Mit Beiträgen von Ludwig Rehlinger, Jan Philipp Wölbern, Utz Rachowski, Siegfried Reiprich, Eva-Maria Zehrer und anderen.

      Via Knast in den Westen : das Kaßberg-Gefängnis und seine Geschichte