Jean-Paul Sartre zählt zu den bedeutendsten Philosophen des vergangenen Jahrhunderts. Im kommenden Juni hätte der große Franzose seinen 100. Geburtstag gefeiert - pünktlich zu diesem Anlass werden die „Entwürfe für eine Moralphilosophie“ erstmals in einer deutschsprachigen Ausgabe publiziert! Die „Entwürfe“ sind - im Anschluss an das philosophische Hauptwerk „Das Sein und das Nichts“ - in den Jahren 1947/48 entstanden. Es handelt sich um Aufzeichnungen, die mit großer Originalität und Gründlichkeit um eine Vielzahl ethischer Fragen und Probleme kreisen. Im Zentrum steht dabei die Verantwortung des Einzelnen als Teil der modernen Massengesellschaft. Es erweist sich abermals, dass Sartre weit über seine Zeit hinaus denkt und zu moralphilosophischen Einsichten gelangt, die uns auch heute mit wegweisender Dringlichkeit angehen. Die Edition enthält zwei thematisch verbundene Anhänge: Einen unvollendeten Text mit dem Titel „Das Gute und die Subjektivität“ und eine Studie über die Unterdrückung der Schwarzen in den USA.
Jean-Paul Sartre Bücher
- Jacques Guillemin
Jean-Paul Sartre war ein französischer Schriftsteller, Dramatiker und Essayist. 1964 weigerte er sich, den Nobelpreis für Literatur anzunehmen.







"Was ist Sartre? Ein Philosoph? Ein Bühnenautor? Ein Erzähler? Ein Verfasser politischer Analysen, Streitschriften und Appelle? Ein Literatur- und Kunstkritiker? Er ist das alles zusammen und in einem. Und sicher beruht seine große Wirkung auf dieser Vielfalt. Aber es ist nicht zu übersehen, daß alle diese verschiedenartigen Schriften von seiner Philosophie gespeist sind." (Aus dem Vorwort von Traugott König)
Drei der wichtigsten Stücke des französischen Philosophen und Schriftstellers. «Bei geschlossenen Türen» schildert die Hölle, die ‹die anderen› sind. In dem Empire-Salon eines heruntergekommenen Hotels foltern sich drei Menschen in gegenseitiger Selbstentblößung. «Tote ohne Begräbnis» ist ein Zeugnis politisch engagierten Denkens. Resistance-Kämpfer behaupten Tapferkeit und Würde gegen Folter ud Tod. In die «Die ehrbare Dirne», einem der aufsehenerregensten Stücke der Gegenwart, plädiert Sartre für soziale Gerechtigkeit. Durch Erpressung einer Dirne soll in einer Stadt des amerikanischen Südens die Mordtat eines Senatoren-Neffen einem Farbigen unterstellt werden.
1951 wird der französische Matrose Henri Martin von einem Kriegsgericht zu fünf Jahren Zuchthaus verurteilt, weil er Flugblätter gegen den frazösischen Indochinakrieg verfaßt und verbreitet hatte. Jean-Paul Sartre beteiligt sich an der Kampagne zu seiner Freilassung und veröffentlicht 1953 eine Dokumentation, die er in äußerst brillanter, oft sarkastischer Weise kommentiert. Weit über den zeitgeschichtlichen Informationsweg hinausgehend, ist Sartres Kommentar ein an Karl Kraus erinnerndes Modell für die schonungslose Demaskierung der Verlogenheit eines juristischen Herrschaftsjargons und für ein die öffentliche Meinung aufrüttelndes intellektuelles Engagement, dessen einzige Waffe die verhöhnende Entlarvung offizieller Texte ist.
Sartres Stück "Die Troerinnen" ist eine Bearbeitung des antiken Dramas von Euripides: Nach der Zerstörung ihrer Stadt werden die Frauen Trojas von den siegreichen Griechen als Sklavinnen verschleppt. Der Stoff dieser Tragödie ist von zeitloser Aktualität. Sartre hat in einem Interview gesagt, was ihn an der Bearbeitung des antiken Stücks reizte: die Anprangerung des Krieges, die Ironisierung der Götter, die Entlarvung der Gemeinplätze.
Fragen der Methode
- 221 Seiten
- 8 Lesestunden
Sartres Schrift Fragen der Methode nimmt eine Schlüsselstellung in seiner philosophischen Entwicklung ein. Sartre kritisiert in diesem Essay den dogmatisch erstarrten Marxismus, reflektiert die Aufgaben der Soziologie und der Psychoanalyse und entwickelt eine progressiv-regressive Methode, die er am Beispiel der Französischen Revolution überprüft. Die Ausgabe wird auf der Grundlage des überarbeiteten französischen Originals in neuer Übersetzung vorgelegt.
Œuvres romanesques
- 2174 Seiten
- 77 Lesestunden



