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Bookbot

Henri Thomas

    7. Dezember 1912 – 3. November 1993

    Henri Thomas war ein französischer Schriftsteller und Dichter, dessen Werk sich mit dem komplexen Innenleben von Charakteren und ihren Beziehungen zur Welt auseinandersetzt. Sein Stil zeichnet sich durch Präzision und tiefen psychologischen Einblick aus. Thomas konzentrierte sich auf Themen wie Einsamkeit, Erinnerung und die Suche nach Identität in der modernen Welt. Seine Schriften bieten durch eindringliche Prosa eine einzigartige Perspektive auf die menschliche Erfahrung.

    Die Nacht von London
    Das Kino in der Scheune
    John Perkins
    Die Türme von Notre Dame
    Der Kohlenkübel
    Der Meineid
    • 2022

      Als Henri Thomas an seinem Roman schrieb, herrschte in Frankreich ein Zustand, den man als drôle de guerre bezeichnet. Die Franzosen erwarteten einen Angriff der Deutschen, waren aber nicht bereit, sich einem Krieg zu stellen, da sie die Erfahrungen des ersten Weltkriegs mit opferreichen Stellungskämpfen nicht wieder­holen wollten. Eine unklare, unsichere, zweideutige Situation also, und genau diese Eigenschaften kennzeichnen viele Situationen des Romans. Es gibt darin Figuren, die sich belauert fühlen, und Voyeure, die andere ausspähen, aber ihrerseits Angst haben müssen, von Unbekannten ausgespäht zu werden. Der Schauplatz ist eine Internatsschule in einer Kleinstadt im Osten Frankreichs; durch die Gegenüberstellung von Lehrern und Schülern kommen auch Vertreter älterer Generationen in den Blick, vor allem aber drehen sich die Ge­schichten um die heimliche Hauptfigur, das Faktotum der Schule, einen geistig minder­bemittelten, alleinstehenden, dem Wein zusprechenden alten Mann.

      Der Kohlenkübel
    • 2016

      Im Jahr 1955 lebte nicht nur Elias Canetti in Hampstead, London, sondern auch der französische Schriftsteller Henri Thomas, damals im Brotberuf als Übersetzer für die BBC tätig. Beide Auto- ren waren vom Phänomen der großstädtischen Masse fasziniert. Während Canetti mit „Masse und Macht“ eine systematische Darstellung vorlegte, schrieb Thomas 1956 mit der „Nacht von London“ die Geschichte eines ziellosen Herumstreuners, der „einen extremen Gesichtspunkt auf die Menge“ entwickelte. Das Ergebnis war eine Traumgeschichte, gewoben aus Realitätsbruch- stücken, die an die Geheimnisse und Abgründe der menschlichen Existenz rührt. Das Buch wird ergänzt von einem biographischen Essay des Übersetzers Leopold Federmair, der damit zum ersten Mal im deutschsprachigen Raum eine Gesamtdarstellung von Leben und Werk des französischen Autors bietet.

      Die Nacht von London
    • 2012

      Der Roman aus dem Jahre 1964 erzählt die Liebesgeschichte zwischen Judith Samson, einer selbstbewußten jungen Amerikanerin, und Stéphane Chalier, einem geheimnisvollen Belgier, der sein Land, seine Frau, seine Kinder verlassen hat, um sich in den USA durchzuschlagen, mit Gelegenheitsjobs und später als Lehrer an einer Universität. Bei seiner Heirat verschweigt er seine Vorge- schichte, die anfangs nur Judith bekannt ist … Hinter Chalier verbirgt sich der belgisch-amerikanische Literaturtheoretiker Paul de Man, den Henri Thomas während seines Amerika-Aufenthalts Anfang der sechziger Jahre kennenlernte. Jacques Derrida schrieb über den Roman einen seiner letzten Essays mit dem Titel „Der Meineid, vielleicht“.

      Der Meineid
    • 2008

      Das Vorgebirge

      Roman

      • 127 Seiten
      • 5 Lesestunden

      Ein Übersetzer verbringt die Sommerferien mit Frau und Tochter in einem kleinen Dorf auf Korsika. Seine unsichere berufliche Situation und der rätselhafte Tod eines blinden Mädchens stürzen ihn in Verwirrung. Frau und Tochter fahren ab, er bleibt mit seiner Verwirrung zurück und merkt, wie er abrutscht in ein anderes Leben, das ihm angst macht, obwohl es ihn beglückt. Er hat zu schreiben begonnen, aufzuschreiben, was ihm widerfährt. Henri Thomas, geboren 1912 in den Vogesen, gestorben 1993 in Paris, Schüler von Alain, befreundet u. a. mit André Gide und Jean Paulhan, veröffentlichte 1961 den autobiographisch grundierten Roman Le Promontoire [Das Vorgebirge], kurz nachdem er Paul Celan kennengelernt hatte. Celan übersetzte einen Großteil sehr rasch; dann scheiterte die Weiterarbeit an Vertragsverhandlungen mit dem Hanser Verlag , der das Werk 1963 in einer Übersetzung von Elmar Tophoven herausbrachte. Barbara Wiedemann hat Celans Arbeit für die Erstveröffentlichung ediert, vervollständigt und mit einem Nachwort versehen. Celans Übersetzung bringt eine sehr reine Stimme der französischen Literatur des letzten Jahrhunderts neu zu Gehör.

      Das Vorgebirge
    • 1999

      Henri Thomas hat diese Novelle Mitte der dreißiger Jahre verfaßt und erzählt darin vom Scheitern einer ersten Liebe. Roger, ein kleiner Büroangestellter aus Paris, unternimmt eine kurze Ferienreise ans Meer und verliebt sich dort in Paulette. Aber das Mädchen versteht seine ungeschickten Annäherungsversuche falsch.

      Das Kino in der Scheune