August 1944: Nach der Irrfahrt durch das vom Faschismus zerrüttete Europa und nordafrikanische Arbeitslager erreicht eine Gruppe spanischer Kommunisten und Anarchisten das nazibesetzte Frankreich. An der Seite der Résistance kämpfen sie bis zur Kapitulation der Deutschen. Doch ihr größter Wunsch, die eigene Heimat von der Diktatur befreit zu sehen, soll noch jahrzehntelang unerfüllt bleiben. Anhand der Erinnerungen von Miguel Ruiz, einem spanischen Republikaner, rekonstruiert Paco Roca die kaum bekannte Geschichte der spanischen Exil-Widerstandskämpfer im Zweiten Weltkrieg.
Paco Roca Bücher
Paco Roca ist ein spanischer Grafiker, dessen Werk sich durch visuell reiche und emotional resonierende Erzählungen mit der menschlichen Erfahrung auseinandersetzt. Seine Geschichten erforschen oft Themen wie Erinnerung, Altern und gesellschaftlichen Wandel, dargestellt mit einem tiefen Einfühlungsvermögen und scharfer Beobachtungsgabe. Roca verbindet meisterhaft ausdrucksstarke Kunstfertigkeit mit nachdenklichem Geschichtenerzählen und schafft Werke, die sowohl persönlich als auch universell zugänglich sind. Seine Fähigkeit, die feinen Nuancen menschlicher Verbindungen und innerer Kämpfe einzufangen, zeichnet ihn als bedeutende Stimme im zeitgenössischen Comic aus.






Im Lauf der Jahre füllt sich ein Haus mit den Erinnerungen seines Besitzers – Erinnerungen an Personen, an Geschichten und Momente –, bis das Haus zum stummen Zeugen eines ganzen Lebens wird. Ein Jahr nach dem Tod ihres Vaters kehren drei Brüder zurück in das Ferienhaus der Familie, mit der Absicht, es zu verkaufen. Doch zwischen Ausmisten und Renovieren finden sie sich mit alten Erinnerungen und Geschichten konfrontiert. In ihnen wächst die Befürchtung, die Erinnerung an ihren Vater und damit auch ihre eigene Vergangenheit ein Stück weit auszulöschen. In seinem bislang persönlichsten Buch verarbeitet Paco Roca den Tod seines Vaters. "La Casa" ist ein Abschiedsgeschenk, eine Art letzter gemeinsamer Spaziergang von Vater und Sohn.
Anhand eines Familienfotos, das 1946 am alten Strand von Nazaret in Valencia entstand, konstruiert Paco Roca die Geschichte der Familie seiner Mutter Antonia. Diese Geschichte steht stellvertretend für den Großteil der spanischen Bevölkerung, die während der Franco-Diktatur in bescheidenen Verhältnissen lebte und gezwungen zwar, sich auf dem Schwarzmarkt mit dem Nötigsten zu versorgen. Antonias Leben ist ein Leben ohne Möglichkeiten, im Dienst der Familie und der Kirche, zu dem insbesondere die Frauen jener Zeit verdammt waren. Mit RÜCKKEHR NACH EDEN setzt Paco Roca seinen Streifzug durch die Erinnerung fort. Nachdem er in LA CASA dem Leben seines Vaters nachgespürt hat, zeichnet er nun anhand der Geschichte seiner Mutter das Bild eines tristen, beklemmenden Nachkriegs-Spaniens.
Wenn seine Gedanken wandern, ist Emilio wieder der Leiter einer Bankfiliale, in Wirklichkeit aber verbringt der stille Pensionär seine Tage in einem Altersheim. Die Ausflüge in seine Vergangenheit sind Symptome der Alzheimerkrankheit, die Emilio vor den Ärzten und Pflegern so gut es geht zu verstecken versucht. Auf die Patienten, die sich nicht mehr selbst versorgen können, wartet nämlich die geschlossene Abteilung für demente Fälle – die letzte Station. Gemeinsam mit anderen Patienten – dem eigensinnigen Miguel, der mit kleinkrimineller Energie dem Heimalltag trotzt, Doña Rosario, die glaubt, im Orientexpress gen Istanbul zu reisen, und dem Ehepaar Dolores und Modesto, denen Alzheimer nur noch eine gemeinsame Erinnerung gelassen hat – nimmt Emilio den Kampf gegen das Vergessen auf. Mit feiner Beobachtungsgabe, leisem Humor und viel Empathie blickt Paco Roca auf Menschen, die zumeist ein Leben abseits der allgemeinen Wahrnehmung fristen.
Im franquistischen Spanien der 1950er-Jahre wagen sich fünf der seinerzeit populärsten Comiczeichner an die Verwirklichung ihres Traums und kehren dem größten spanischen Comicverlag Bruguera den Rücken, für dessen Magazin „Pulgarcito“ sie zuvor tätig waren (die Heimat der auch in Deutschland populären Figuren „Clever & Smart“). Sie verweigern sich der „Comicfabrik“ Bruguera mit ihren Fließbandproduktionen, der Beschneidung jedweder künstlerischen Freiheit und der Missachtung des Rechts am eigenen Werk, und gründen ihr eigenes Comicmagazin „Tio Vivo“. Doch der Schritt in die Freiheit verheißt nicht nur Unabhängigkeit… Vor dem Hintergrund der Franco-Diktatur und der erschreckend aktuell wirkenden tiefen Wirtschaftskrise des Spaniens der Fünfzigerjahre erzählt Paco Roca in lebendigen und atmosphärisch dichten Zeichnungen die wahre Geschichte der spanischen Vorkämpfer für die Anerkennung des Comics als Kunstform – Guillermo Cifré, Carlos Conti, Josep Escobar, Eugenion Giner und José Peñarroya. Und damit zugleich eine allgemeingültige Parabel auf den Preis künstlerischer Selbstentfaltung in einer profitorientierten Welt.
Paco Roca kennt seine Schwächen. Er ist schüchtern, manchmal naiv und sehr häuslich. Und er hat sich seinen Kindheitstraum erfüllt: den ganzen Tag im Pyjama zu Hause zu bleiben. Diese Zurückgezogenheit verschafft ihm jedoch einen guten Blick auf diejenigen, die sich selbstbewusst jeder Situation stellen und dabei oft übers Ziel hinausschießen. Seine Memoiren eines Mannes im Pyjama, die gelegentlich auch ernstere Betrachtungen enthalten und von März 2010 bis Juli 2011 wöchentlich in der valencianischen Zeitung Las Provincias vorveröffentlicht wurden, zeigen Paco Roca als aufmerksamen und sensiblen Beobachter seines eigenen Verhaltens und des Verhaltens anderer Menschen. Mit einem beträchtlichen autobiografischen Anteil und Anspielungen auf die Fernsehserie Seinfeld bringt der spanische Autor seine Leser:innen mindestens zum Schmunzeln.
The Treasure Of The Black Swan
- 224 Seiten
- 8 Lesestunden
This thrilling graphic novel, based on real events and which has been adapted into an AMC Plus miniseries (La Fortuna) starring Stanley Tucci, chronicles the intense legal and political battles sparked by the discovery of a priceless shipwreck.
The Lighthouse
- 63 Seiten
- 3 Lesestunden
"Francisco, a wounded, despairing sixteen-year-old Republican guard in the Spanish Civil War, is trying to flee to freedom by crossing the French border. In his escape, he encounters an old remote lighthouse, far from the warring factions. He is granted shelter by Telmo, the aging operator of the lighthouse. As Francisco recuperates, Telmo's tales of epic adventurers who sailed the lost seas and discovered worlds unknown reignite the spark of life in the young soldier. By one of the most brilliant new talents in comic art in Spain, author of the world-wide bestseller Wrinkles."
How far would you travel to find 'The One'?When chronically indecisive maths teacher Gemma Higgins accidentally enters another dimension, she learns the great secret of existence: that we inhabit a multiverse run by giants, HR managers and angst-ridden writers.
Emilio myli pory dnia i roku, gubi przedmioty i umykają mu ich nazwy, czasem zapomina nawet, że nie jest już dyrektorem banku. Z kolei Miguela pamięć nie zawodzi bystrość swojego umysłu wykorzystuje byle tylko się nie nudzić, nie przejmując się zbytnio innymi. Gdy tych dwóch zostaje współlokatorami, nie wiedzą jeszcze, z czym przyjdzie im się zmierzyć. Paco Roca wkracza w świat domów spokojnej starości i z właściwą sobie wrażliwością obserwuje tych, którym życie się wymyka, wspomnienia zaskakują, a sprawczość wygasa. To w Zmarszczkach autor zaczyna swoją podróż po krainie pamięci, którą kontynuuje w Domu czy Powrocie do Edenu. Tu jednak skupia się na bardzo szczególnym momencie konfrontacji starzejących się bohaterów z własną słabością, na niepogodzeniu z chorobą, ale przede wszystkim ogromnej sile, jaką w takich momentach może dać przyjaźń. Wielokrotnie nagradzane i zekranizowane w formie animacji Zmarszczki są dowodem na to, że choć nie da się od starości uciec, to można w niej odnaleźć coś, na co być może nie miało się czasu przez całe dotychczasowe życie.