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Dominique Manotti

    24. Dezember 1942

    Dominique Manotti, Professorin für Wirtschaftsgeschichte des 19. Jahrhunderts in Paris, überträgt ihre fundierten Forschungsmethoden in das Genre des Kriminalromans. Ihr Ansatz, geschärft durch jahrelange historische Forschung, beinhaltet die sorgfältige Untersuchung von Fakten, die Formulierung von Hypothesen und den narrativen Aufbau. Dies ermöglicht ihr, in die verborgenen Mechanismen von Macht und gesellschaftlichen Ungerechtigkeiten einzutauchen. Manottis Romane zeichnen sich durch einen scharfen Blick für die zugrunde liegenden sozialen Dynamiken und das Engagement aus, die oft verborgenen Wahrheiten in komplexen menschlichen Interaktionen aufzudecken.

    Letzte Schicht
    Die ehrenwerte Gesellschaft
    Schwarzes Gold
    Zügellos
    Marseille.73
    Einschlägig bekannt
    • 2020

      Pogromstimmung an der Côte d'Azur: Als im Bus ein geistig verwirrter Algerier dem Fahrer die Kehle durchschneidet, rufen Scharfmacher zur Vergeltung auf. Prompt wird ein Jugendlicher auf offener Straße regelrecht hingerichtet. Die Mordermittlung verläuft schlampig, bis Commissaire Daquin sich einmischt. Unter Überschreitung seiner Befugnisse und ohne Rücksicht auf Verluste verfolgt Daquin die von seinen Kollegen ignorierten Fährten - und trifft mitten in ein Wespennest. Denn die verschiedenen Dienste der Marseiller Polizei sind nicht nur Meister der Mauschelei, sie führen auch einen gnadenlosen Krieg gegeneinander. Historikerin Dominique Manotti setzt ihre Erkundung der Dunkelzonen in der jüngeren französischen Geschichte fort und stützt sich auf präzise recherchierte Fakten: 1973 erlebte Frankreich eine rassistische Mordserie, der binnen sechs Monaten etwa fünfzig Araber, insbesondere Algerier, zum Opfer fielen. Zwanzig davon allein in Marseille, Epizentrum des rassistischen Terrorismus. Bewährt kantig-elegant und mit politischem Furor seziert Manotti eine komplexe Gemengelage und transformiert Realität in einen literarischen Film noir

      Marseille.73
    • 2016

      März 1973: Nach der Auflösung der French Connection tobt in Marseille ein blutiger Bandenkrieg um die Nachfolge von Mafiaboss Antoine Guérini. In dieser aufgeheizten Atmosphäre wird der Geschäftsmann Maxime Piéri vor dem Casino von Nizza mit zehn Kugeln hingerichtet. Der Held der Résistance, einst rechte Hand der Guérini-Brüder und später Frachtreeder, scheint seiner Mafiavergangenheit erlegen zu sein – so die gängige Version von Polizei und Justiz, die an einer echten Untersuchung kein Interesse hat. Der unerfahrene Commissaire Théodore Daquin, der in Marseille seinen ersten Posten antritt, wird mit dem Fall betraut. Er entdeckt dubiose Aktivitäten von Piéris Frachtern im Mittelmeer, die offenbar mehr als nur Erz und Getreide transportieren. In Zusammenarbeit mit einem anonymen Partner scheint der Reeder sich auf den Einstieg in ein neues Geschäftsfeld vorzubereiten. Daquin bleiben nur fünfzehn Tage für seine Ermittlungen, um sich in das Labyrinth der lokalen Geheimnisse, des Seefrachtgeschäfts und der internationalen Finanzkreisläufe einzuarbeiten. Dies ist eine Herkulesaufgabe angesichts einer undurchsichtigen Gemengelage und einer ihm fremden, bedrohlichen Stadt. In ihrem neuesten Roman schickt die Autorin ihren Protagonisten Théo Daquin in eine Vergangenheit, die sämtliche unterirdischen Netzwerke von Marseille und Nizza sowie die obskure Welt des Erdölhandels umfasst. Sie gestaltet ein gigantisches ökonomisches und

      Schwarzes Gold
    • 2015

      Marseille, 1973. Le commissaire Daquin, 27 ans à peine, prend son premier poste au commissariat de l'Evêché. Il découvre une ville ensanglantée par les règlements de compte qui accompagnent la liquidation de la French Connection, des services de police en guerre larvée les uns contre les autres, et la prolifération de réseaux semi-clandestins comme le SAC ou la franc-maçonnerie. Il enquête sur l'assassinat d'un ancien caïd de la drogue et de son associé, un vétéran des services secrets, tous les deux reconvertis dans les affaires ; assiste à la naissance mouvementée d'un nouveau marché des produits pétroliers, à l'ascension fulgurante des traders assoiffés d'argent frais qui le mettent en oeuvre ; et constate que les requins les plus dangereux ne sont pas ceux que l'on croit.

      Or noir. Schwarzes Gold, französische Ausgabe
    • 2014

      Filippo, ein 22-jähriger Kleinganove, freundet sich im Gefängnis mit dem älteren Carlo an, einem politischen Gefangenen der extremen Linken. Zusammen brechen sie aus, doch Carlo ist nicht bereit, den Jungen an seiner Seite zu behalten, er schickt ihn weg. Kurz darauf wird Carlo bei einem Banküberfall erschossen. Filippo flüchtet nach Paris, wo er von den politischen Exilitalienern eher unfreundlich empfangen wird. Er fühlt sich zunehmend verloren. Während seiner Nachtwachen in einem Büroturm in La Défense beginnt Filippo zu schreiben: über die Begegnung mit Carlo im Knast, die gemeinsame Flucht und was danach geschah. Im Laufe dieser Arbeit des Schreibens, des Rekonstruierens, des Ausschmückens und Verschönerns wird Filippo zum Schriftsteller. Er erdichtet sich eine Persönlichkeit und erlebt eine Liebesgeschichte. Und findet sich plötzlich in einem hochkomplexen Spiel zwischen italienischen Polit-Exilanten, italienischer Polizei und italienischen Geheimdiensten! Ist es wahr oder unwahr, was er erzählt? Es ist die Sorte Geschichte, die einen umbringen kann … 'Ausbruch' ist mehr als ein politischer Kriminalroman, es ist eine Reflexion über den literarischen Schöpfungsakt in der Tradition des roman noir. Manotti bringt das Verhältnis zwischen Realität und Wahrheit auf den Prüfstand und zeichnet das Porträt eines leidenschaftlichen Mythomanen, charmant und voller Komplexe.

      Ausbruch
    • 2014

      Dies ist die Erzählung des US-amerikanischen Wirtschaftsverbrechers Bernard Madoff, der bei einer Fehlspekulation etliche Prominente um Millionen brachte und dafür zu 150 Jahren Haft verurteilt wurde. Bernie Madoff betrachtet sich als Pionier der New Economy. Vom Gefängnis aus blickt er zurück, erzählt unbefangen von seinen Überzeugungen und seinem Werdegang. Wir begegnen hier einem der berüchtigten 'Wall Street-Wölfe', erhalten Einblick in seine Denkweise, seine Abenteuerlust, seine Erfolge – und die durch Reagans wirtschaftliche Freibriefe in den 1980er Jahren kräftig geschürte Goldgräberstimmung in der amerikanischen Bankerszene. Madoff, von der US-Presse zum Monster erklärt und 2009 vor Gericht schuldig gesprochen, sieht sich keineswegs als Übeltäter. Er ist vielmehr überzeugt, Opfer einer Hexenverbrennung geworden zu sein: Das System sucht sich einen Sündenbock, damit dann alles so weitergehen kann wie bisher … Dominique Manotti zaubert aus Madoffs fiktiven Memoiren ein erhellendes Lehrstück über Börsenmakler, Finanzprodukte, Spekulationsbetrug, Pyramidengeschäfte und Hedgefonds. Denn Manottis Madoff schwadroniert und doziert, reuelos und selbstgefällig, aber keineswegs ohne Geschichtsbewusstsein. Manotti selbst sagt über diese Novelle, die sie für ihren besten Text hält: 'Am Anfang stand eine Riesenwut gegen das Einheitsdenken. In ausnahmslos allen Zeitungen bedauerte man Madoffs unglückliche Opfer – lauter geldgierige Superreiche, von denen sich die meisten längst die Taschen gefüllt hatten. Ich ging ins Internet und stieß auf eine Fülle an aufschlussreichen Dokumenten, die sich kein Journalist besorgt hatte. Als ich mit Recherchieren fertig war, floss der Text wie von selbst. Wenn ich je einem Werk nahe gekommen bin, in dem kein Wort zu viel ist, dann bei diesem. Kurz, schlicht, leicht: Es ist purer Plot, ein reiner Pfeil, eine Skizze.'

      Madoffs Traum
    • 2012

      Le 6 juin 1944, Paris semble paisible tandis que la Gestapo française arrête un officier américain. Lors d'un salon animé par Dora Belle, amante d'un SS, se rencontrent dirigeants SS, Wehrmacht et représentants de l'industrie. Inspecteur Domecq, en lien avec la résistance, observe les tensions croissantes entre occupants et collaborateurs.

      Le corps noir. Thriller
    • 2012

      Dominique Manotti und der mysteriöse DOA legen mit »Die ehrenwerte Gesellschaft« einen vierhändig verfassten Roman vor. Fesselnd, präzise und schnörkellos beschreiben sie die Korruptheit, die Intrigen und inzestuösen Machtverflechtungen der herrschenden Klasse in Frankreich. Ein mitreißend schneller Rhythmus, sich atemlos überschlagende Ereignisse und packende Dialoge sorgen für höchste Spannung. Eine düstere Affäre, fiktiv und doch so nahe an der Realität, dass es einen frösteln lässt.

      Die ehrenwerte Gesellschaft
    • 2012

      6. Juni 1944: Noch geht Paris an diesem sonnigen Frühsommertag ungerührt seinen Geschäften nach: Die französische Gestapo verhaftet einen amerikanischen Offizier. Vorm Büro ihres Chefs Deslauriers stehen Bittsteller aus Geschäfts- und Halbwelt Schlange. Am Abend hält die schöne Dora Belle, Geliebte eines SS-Hauptsturmführers und zweitklassige Schauspielerin, ihren Salon. Hier trifft sich die Führung von SS und Wehrmacht mit Vertretern von Industrie, Finanzwelt und Kultur: elegantes Dekor, ausgesuchte Delikatessen, Champagner, Sex. Inspecteur Domecq von der Sitte, Verbindungsmann des gaullistischen Widerstands, nutzt den Abend, um Witterung aufzunehmen. Denn nicht nur militärisch steht die entscheidende Schlacht bevor. In Erwartung der deutschen Niederlage müssen Besatzer und Kollaborateure ihren Besitz, ihre Reputation oder auch nur ihre nackte Haut retten. Manches lässt sich mit Geld regeln oder bei einem guten Tropfen. Aber bald fließt mehr Blut als Champagner … Manotti erzählt von deutscher Besatzung und französischer Kollaboration, von den Verlierern, den Davongekommenen und denen, die sich unweigerlich immer im Lager der Sieger finden.

      Das schwarze Korps