In den abgelegenen Dörfern des anatolischen Taurusgebirges herrscht der Grundbesitzer Abdi Aga. Der Bauernsohn Memed hat dessen Haß auf sich gezogen und ist zur Flucht in die Berge gezwungen. Aus dem schmächtigen, ängstlichen Jungen wird ein Räuber, Rebell und Rächer des Volkes. Memed, die Romanfigur Kemals, ist zur Legende geworden.
Yaşar Kemal Bücher
Yaşar Kemal gehört zu den herausragenden Persönlichkeiten nicht nur der türkischen, sondern auch der Weltliteratur, dessen Werke in mehr als vierzig Sprachen übersetzt wurden. Seine Schriften zeichnen sich durch verblüffende Bildsprache, tiefes Verständnis der menschlichen Seele und lyrische Erzählweise aus. Kemal thematisierte in seinem Schaffen oft soziale Fragen und das Schicksal einfacher Menschen, wobei er eine reiche Sprache und einen epischen Stil verwendete. Sein literarisches Erbe bildet eine Brücke zwischen Tradition und Moderne und bietet den Lesern unvergessliche Geschichten voller Emotionen und Lebensweisheit.







Seit jenem Tag ziehen die Bauern jedes Jahr, bevor sie den Pflug auf das Feld bringen, zum Distelfeld, zünden die Disteln an und feiern ein großes Fest." Der zweite Band des Memed-Zyklus': Memed kehrt zurück.
Die paradiesische Insel in der Ägäis war menschenleer, nachdem die griechischen Bewohner nach dem Ersten Weltkrieg vertrieben wurden. Nach und nach stranden hier ihre neuen Bewohner, eine bunte Schar aus allen Winkeln des alten Osmanischen Reiches. Griechen, Türken, Kurden, Armenier, Jesiden, ob Christ, Alevit, Muslim oder Atheist – jeder hat tausend Geschichten zu erzählen und ebenso viele Geheimnisse zu verschweigen, jeder ist gezeichnet von Abenteuern, Heimsuchungen und Albträumen. Sie alle versuchen, heimisch zu werden auf diesem Flecken Land, während in ganz Anatolien noch Millionen auf der Flucht sind. »Genozid und Ökozid – dies sind die beiden großen Katastrophen unseres Jahrhunderts. Diese Tragödien sind Teil meines Lebens und Werkes.« Yaşar Kemal
In den Dörfern am Taurusgebirge herrscht der Grundbesitzer Abdi Aga, der die Bauern ausbeutet. Der Bauernsohn Memed flieht in die Berge, wird zum Räuber und Rebell. Nach vielen Verlusten vollzieht er seine Rache an Aga, woraufhin die Bauern ihre Ernten selbst einfahren und jedes Jahr ein Freudenfest feiern.
Musa entdeckt beim Anlegen an einer ägäischen Insel ein verlassenes Paradies und lässt sich dort nieder. Doch unter der idyllischen Oberfläche verbirgt sich die Tragödie der vertriebenen griechischen Inselbewohner nach dem Ersten Weltkrieg und die Erinnerungen an die Grausamkeiten in Anatolien und dem Kaukasus.
Salman
- 500 Seiten
- 18 Lesestunden
Ein Roman über Krieg und Vertreibung, Glück und Grausamkeit der Menschen: Salman wird von seinem Ziehvater Ismail Aga wie ein eigener Sohn geliebt. Als Ismails Frau jedoch einen Sohn gebärt, erwacht in Salman eine krankhafte Eifersucht, die später großes Leid über das Haus bringen soll. Über ein ganzes Jahrhundert hinweg zeichnet Yasar Kemal die tragische Familiengeschichte nach.
Das Unsterblichkeitskraut
- 446 Seiten
- 16 Lesestunden
Wieder sind die Bauern aus den Taurus-Bergen auf die Baumwollfelder der Cukurova gezogen. Aber dieses Jahr ist alles anders geworden. Die steinalte Meryemce musste im verlassenen Dorf zurückbleiben. Tasbasoglu, der Dorfheilige des letzten Winters, hat vor seinem Verschwinden einen Fluch über den Amtmann gesprochen, und seither richtet keiner mehr ein einziges Wort an Sefer, weder dessen Frau noch die Kinder. Da kehrt Tasbasoglu zurück - krank, erschöpft und kraftlos. Die Bauern weisen ihn ab, seine Familie weigert sich, ihn aufzunehmen: Nein, das kann er nicht sein, der Mann, den sie zu ihrem Heiligen gemacht haben. Ungestraft gießt der Amtmann seinen Spott über dem Wehrlosen aus, bis der beschließt, sich zu töten, um die Verehrung des Dorfes wiederzugewinnen. Aber zum Schluss erfüllt sich auch am Amtmann das Schicksal: Er wird zum Opfer des Geringsten unter all jenen, denen er Schmach antat.
Das Reich der Vierzig Augen. Memed III
- 717 Seiten
- 26 Lesestunden
Mit dem "Reich der vierzig Augen" liegt der dritte, in sich abgeschlossene Band des Memed-Zyklus vor. Um Memed, der die Reichen tötet und den Armen hilft, ranken sich Legenden. Doch der Rebell möchte kein Held mehr sein; er träumt von einem friedlichen Leben an der Seite seiner Frau Seyran. So leicht aber läßt sich die Vergangenheit nicht abstreifen... Hauptmann Farouk und sein finsterer Kumpan, "die Echse", sind von den Stadtherren beauftragt worden, Memed zu jagen.
Die vom Krieg zusammengewürfelte Gemeinschaft auf der Ameiseninsel wächst und wächst. Die Flüchtlinge aus dem Osten und aus dem Westen versuchen, hier heimisch zu werden. Doch auch das Heimweh wächst: Der berühmte Pferdezüchter Aga Efendi will um jeden Preis zurück auf sein geliebtes Kreta. Er reist nach Istanbul und Ankara, bestürmt Botschafter und Minister, bäumt sich auf gegen eine gedankenlose Weltpolitik, die nach dem Ersten Weltkrieg mit einem Federstrich Millionen von Menschen umgesiedelt und in die Katastrophe geführt hat. »Der Duft des Mittelmeerraums ist überall der gleiche. Ob auf Kreta, in der Çukurova, im Taurus, in Griechenland, in Frankreich, in Spanien oder in den Pyrenäen …«
Der Baum des Narren
Mein Leben. Im Gespräch mit Alain Bosquet. Herausgegeben von Altan Gökalp. Herausgegeben von Altan Gökalp
- 237 Seiten
- 9 Lesestunden
An den Fragen von Alain Bosquet entzündete sich Yaşar Kemals Erinnerung, der Erzähler begann, sein Leben zu erzählen. Sehr bald wird klar: Kemals eigenes Leben ist selbst ein epischer Stoff voller Dramatik und Abenteuer. Er berichtet von seiner ebenso harten wie reichen Jugend im anatolischen Dorf, vom frühen Ruhm als wandernder Sänger, von seinem Weg in die Literatur und durch die Gefängnisse der Türkei. Er erzählt von den Menschen, die seinen Weg geprägt und von den Büchern, die sein Werk beeinflusst haben. In diesem Lebensbericht öffnet sich Yaşar Kemal mit seinem sprühenden Temperament, seiner Unbeugsamkeit, in der Größe des Zorns und einer alles überstrahlenden Heiterkeit.



