In "Eine transsibirische Fahrt ins Ungewisse" erzählt Maylis de Kerangal von Alioscha, einem Zwangsrekruten, der in der transsibirischen Eisenbahn desertieren will. Er trifft auf Hélène, eine ältere Französin, mit der er eine geheimnisvolle Verbindung spürt. Gemeinsam stehen sie vor der Herausforderung, einen Fluchtplan zu verwirklichen.
Maylis de Kerangal Bücher
Maylis de Kerangal ist eine zeitgenössische französische Autorin, deren Werke für ihre tiefgründige Auseinandersetzung mit der menschlichen Erfahrung bekannt sind, insbesondere im Kontext körperlicher Arbeit und ihrer tieferen Bedeutungen. Ihr Stil zeichnet sich durch präzise, fast chirurgische Beobachtung des Körpers und seiner Handlungen aus, die sie mit existenziellen Fragen von Leben und Tod verknüpft. Sie untersucht oft, wie Arbeit unsere Identität formt und welche Auswirkungen sie auf zwischenmenschliche Beziehungen und die Gesellschaft hat. Kerangal nähert sich dem Schreiben mit großer handwerklicher Meisterschaft und schafft reichhaltige und vielschichtige Texte, die die Leser in die Welt der Charaktere und ihrer Umgebungen ziehen.







Simon lebt, jedenfalls schlägt sein Herz noch. Doch die Ärzte stellen den klinischen Tod des Neunzehnjährigen fest. Simons Eltern müssen nun entscheiden, ob sie seine Organe zur Spende freigeben wollen, ob ein anderer mit Simons Organen weiterleben darf. In einer rasanten Folge von emotional aufwühlenden Szenen erzählt Die Lebenden reparieren von einem Tod mitten im Leben und der vielleicht schwersten Entscheidung, die Eltern treffen müssen. Ein spannender und bewegender Roman, der erschüttert und zugleich tröstet. »Ein Roman, der buchstäblich unter die Haut geht.« Wolfgang Schneider, Deutschlandradio Kultur »Ein spannender, anrührender, ein wichtiger Roman.« Niklas Bender, Frankfurter Allgemeine Zeitung »So also ist gloriose Literatur. Kein Journalismus, kein Film käme auch nur in die Nähe jener Zone, in der sie sich bewegt ...« Peter Praschl, Die Welt
Mit frischem Universitätsabschluss in der Tasche, beschließt der junge Franzose Mauro, seinem bisherigen Leben den Rücken zu kehren. Er will sich nun voll und ganz seiner wirklichen Leidenschaft verschreiben: dem Kochen. Mit seinem Fahrrad rast Mauro von Brasserien über Bistros zu Sternerestaurants, er kocht in Berlin und in Burma, springt vom Blanchieren zum Sautieren, von Bouillons zu Sorbets, von Marktgängen zu Nachtschichten – und eröffnet schließlich seinen eigenen kleinen Laden. Fünfzehn Lehrjahre, gezeichnet von geschundenen Händen, Schlafmangel und einer schleichend zerrinnenden Freizeit. Aber auch ein sinnliches Abenteuer der absoluten Hingabe und der Kunst des perfekten Menüs. Maylis de Kerangal erzählt vom unvergesslichen Geschmack, der in einer Ochsenherztomate oder einem Strauch Wildkräuter steckt – und davon, wie sehr es einen Koch beglücken kann, die eigene kulinarische Philosophie zu finden.
Eine junge Frau, Paula Karst, entschließt sich, ihre Heimatstadt Paris zu verlassen und nach Brüssel umzusiedeln: Dort besucht sie die Akademie für angewandte Kunst und lernt, auch die schwierigsten Aspekte der Wirklichkeit mit der Hand täuschend nachzuahmen. Da solche Fähigkeiten in einer Zeit, die sich mit Surrogaten zufriedengibt, en vogue sind, ist sie ständig mit der termingerechten Erfüllung ihrer Aufträge beschäftigt: Mal ist ihre Kunst in Russland gefragt, mal soll sie in Paris die entsprechend luxuriösen Apartments illuminieren, schließlich bricht sie nach Rom auf, in das Reich der Cinecittà, um an der Illusion von Wirklichkeit zu arbeiten. Doch die Serienproduktion von geschäftlichen Erwägungen dienenden Nachahmungen ist ihr nicht Herausforderung genug: Deshalb beschließt sie, sich bei den Nachbildungen der berühmten Höhlen von Lascaux (Entstehungszeit: zwischen 17000 und 15000 v. Chr.) in der Dordogne zu engagieren. Die Aufgabe unterscheidet sich zunächst in nichts von den gängigen, den Effekt der Realität erzeugenden Zeichnungen. Während der Arbeit an der millimetergenauen Rekonstruktion der berühmten Wandmalereien drängen sich ihr allerdings unabweisbare Fragen auf: Kann man als Gegenwartsmensch prähistorische Gemälde reproduzieren, müsste man sich dafür nicht in einen Urzeitmenschen verwandeln? Oder ist umgekehrt die Rettung der Zeichnungen durch Vortäuschung das einzige Gegenmittel zum die (Um-)Welt zerstörenden Lebensstil? Ist eine Welt, die jederzeit und überall zuhanden ist, nicht notwendigerweise dem Untergang geweiht? Gibt es überhaupt noch einen eindeutigen Unterschied zwischen Realität und Nachahmung, zwischen harten Fakten und inszenierten Illusionen, zwischen Nachrichten und fabrizierten Meldungen?
Die Brücke von Coca
Roman
Die neuen Dimensionen der Komödien und Tragödien im Alltag der Globalisierung erzählt der preisgekrönte Roman der französischen Autorin Maylis de Kerangal. Personen aus den unterschiedlichsten Weltgegenden treffen aufeinander, und es entwickeln sich neue ungeahnte Verwicklungen, Verhältnisse und Beziehungen zwischen den Menschen, es entstehen völlig unbekannte Situationen mit unvorstellbaren Konsequenzen, Vorgänge, in den sich alte Einstellungen und neueste Haltungen gegenüberstehen. In Coca, einer Stadt im fiktiven Kalifornien, soll am Anfang unseres Jahrtausends eine enorme Brücke entstehen, mit der die letzte Kluft zwischen der westlichen Zivilisation und dem Rest an unberührter Kultur überwunden werden soll. Menschen aus allen Teilen des Erdballs strömen an diese gigantische Baustelle. Auf diese Weise bildet sich ein menschlicher Schmelztigel unbekannten Ausmaßes. In diesem Zusammenprall der Kulturen werden Kräfte ungeahnten Ausmaßes freigesetzt: Die Brücke von Coca registriert anhand der Stationen der Fertigstellung dieses Menschheitsdenkmals detailliert die Tricks der großen und kleinen Politik, die Passionen und Leiden, Verbrechen und Amouren beim Zusammentreffen der Kulturen: eine andere kosmopolitische Generation entsteht unter schmerzhaften Kämpfen.
Immer stimmt irgendetwas nicht . Wenn die Freundin Zoé plötzlich fremd wirkt, ihre Stimme ein ungewohntes Timbre aufweist, weil sie sich, wie sich endlich erweist, für einen Job beim Radio einem Sprechtraining unterzogen hat. Wenn sich nach Jahren der Fernbeziehung die langersehnte Nähe zu Sam nicht einstellt, weil sich die Liebenden nur übers Telefon kannten und sich ihre wahren Stimmen nicht synchronisieren wollen. Oder wenn der Vater es nicht übers Herz bringt, die von der verstorbenen Mutter gesprochene Ansage auf dem gemeinsamen Anrufbeantworter zu löschen – und damit ihre Stimme auf ewig verschwinden zu lassen. Die acht ungleichen Frauenstimmen dieser alle Sinne ansprechenden Geschichten erzählen von Momenten, in denen Nähe und Entfremdung ineinander vibrieren. Wo eine winzig kleine Verschiebung im Gefüge allesentscheidend ist und Liebe in Skepsis umschlägt, Befangenheit in Zutrauen. Momente, die Raum für befreiend Neues schaffen.
"In this swirling, gripping tale, a young Russian conscript and a French woman come together in a crowded compartment of the Trans-Siberian railroad, each of them fleeing to the east for their own reasons"-- Provided by publisher
Mend the Living. Die Lebenden reparieren, englische Ausgabe
- 236 Seiten
- 9 Lesestunden
A twenty-four-hour whirlwind of death and life. This is the heart of Simon Limbeau. This is the black box of his twenty-year-old body, circulating five litres of blood each minute, compressing itself a hundred thousand times each day. No bigger than a fist, yet it is capable of pumping blood through sixty thousand miles of blood vessels. This heart has leaped, swelled, melted, sunk, and now, on this glacial winter night, it rests and recharges, readying itself for the day ahead. 5.50 a.m. This is his heart. And here is its story.
Život za život
- 224 Seiten
- 8 Lesestunden
Po ranním výletu k moři má skupina mladých surfařů nehodu v dodávce, která se pro jednoho z nich stává smrtelnou. Jeho rodiče se musí vyrovnat nejen s faktem, že syn se nachází na přístrojích ve stavu mozkové smrti, ale jsou zároveň postaveni před těžkou volbu – zda svolit k transplantaci orgánů a pomoci tak zachránit životy jiných.Román význačné francouzské autorky je podán mimořádně originálním a čtivým stylem. Čtenář je v proudu vědomí všech zúčastněných, od kamarádů přes rodiče až po ošetřující personál a čekatele na transplantaci, bezprostředně vtažen do děje a prožívání aktérů. Autorka přitom čerpá z nejlepší francouzské stylistické tradice a jejímu poetickému obrazu lidských prožitků ve vypjatém okamžiku se dostalo velkého uznání kritiky i mnoha nadšených čtenářů jak ve Francii, tak v zahraničí. Kerangal virtuózně uchopuje bohatý rejstřík témat – od lidských emocí přes mravní dilemata až po reflexi toho, jak nové možnosti lékařství mění náš vztah k tělu a jeho důstojnosti či jak se proměňují rituály obklopující v naší kultuře smrt. Kniha byla přeložena do více než 30 jazyků a mimo jiné byl na jejím základě natočen úspěšný film Život za život v režii Katell Quillévéré.


