"Einen verdammt guten Heiligen würde ich abgeben, sagte er zu sich; und fügte mit kalter und gleichzeitig milder Selbstverachtung zu dem Stapel von Sünden, die er bald beichten mußte, hinzu: Ich habe in der Marienkapelle in Gegenwart des Allerheiligsten geflucht."
James Paul Gee Bücher
Dieser amerikanische Autor, Journalist und Dichter wird für seine scharfsinnige Filmkritik gefeiert, die die Kinodiskussion Mitte des 20. Jahrhunderts prägte. Sein einziger Roman, inspiriert von seinem eigenen Leben und posthum mit dem Pulitzer-Preis ausgezeichnet, befasst sich mit der Komplexität menschlicher Beziehungen und dem tiefen Schmerz der verlorenen Kindheit. Sein Frühwerk, eine eindringliche Darstellung des Lebens von Pächtern während der Großen Depression, wurde zunächst übersehen, gilt aber heute als ein wegweisendes literarisches Werk des 20. Jahrhunderts. Seine Stimme, geprägt von schonungsloser Ehrlichkeit und tiefer Selbstbeobachtung, findet bis heute tiefen Anklang bei den Lesern.







Ein kolossaler Klassiker der amerikanischen Literatur: politisches Dokument und poetischer Traktat, das künstlerische Zeugnis einer Epoche. Im Sommer 1936 waren der 27jährige Dichterjournalist James Agee und der Fotograf Walker Evans in den amerikanischen Süden gereist - nach Oklahoma und nach Alabama - , um die Baumwoll-Pachtwirtschaft zu dokumentieren: aus dem Reportageauftrag einer Zeitschrift entstand ein erst 1941 veröffentlichtes Werk, das von der New York Library zu den einflussreichsten Buchdokumenten des zwanzigsten Jahrhunderts gezählt wird. Mehrere Wochen lebten James Agee und Walker Evans mit drei ausgewählten weißen Pächterfamilien zusammen und teilten deren erbarmungslos elendigen Alltag und eine kaum vorstellbare Armut, die Bedrohung durch Hunger und Vertreibung. Die schockierende Konfrontation mit diesen Lebensverhältnissen löste auch die Einsicht in die Unmöglichkeit einer herkömmlichen Berichterstattung aus. Buchgestalter: Jürgen Meyer
Da mir nun bewusst wird
Prosa, Skripte, Projekte
»Keine Zeit verschwenden für Geschichte, Figurenentwicklung etc.; man ist von Anfang an mittendrin: im Leben selbst statt in seiner Beschreibung.« Mit hemmungsloser Wucht hat James Agee sich in die amerikanische Literatur des 20. Jahrhunderts eingeschrieben. Durch seine Kompromisslosigkeit riskierte er immer wieder, nicht veröffentlicht zu werden, wie etwa im Falle von »Brooklyn ist« – mittlerweile ein Klassiker der New-York-Literatur, der in diesem Band ebenso enthalten ist wie verschiedene Erzählungen, Prosaskizzen, Entwürfe. Nichts Geringeres als einen »Angriff auf das Allgemeine durch den Einzelfall« wollte Agee mit seiner Literatur führen: einer Literatur ohne Rückendeckung, zwischen überscharfem Tatsachenbericht, entblößender Parodie und klassischer »short story«, die sich voller Emphase selbst aufs Spiel setzt und in Filmskizzen und Plänen für Bücher ganz anderer Art neue Wirklichkeiten sucht. Ein Schlüsseldokument ist der ideensprühende Stipendiumsantrag »Projekte; Oktober 1937«: ein noch im 21. Jahrhundert Staunen erweckendes Porträt des Schriftstellers als medienkünstlerischer Avantgardist und eine wahre Fundgrube an Ideen, die man sich sofort jede einzeln ausgeführt wünscht.
Der Tramp und die Bombe
Der Film, den Chaplin nie drehte
Eine Atombombe explodiert über New York. Die entsetzlichen Auswirkungen hat niemand vorhergesehen: Kein menschliches Wesen hat überlebt. Mit Ausnahme des Tramp. Durch die menschenleere Wüstenei eines post-apokalyptischen New York wankt Charlie Chaplin in seiner Paraderolle als Vagabund, dem nur sein tiefschwarzer Humor geblieben ist. Und er stößt auf weitere Überlebende: eine junge Frau, ein Neugeborenes – und ein Grüppchen Wissenschaftler, die sich inmitten der Ruinen eine Basis für ihre neue Weltordnung eingerichtet haben… 1947 wendet sich James Agee an den von ihm hoch verehrten Charlie Chaplin mit diesem Filmprojekt. Eine dunkle, hochkomplexe und dichte Geschichte, packend, bitter und bildgeschwängert. So drastisch wie unbeirrt manifestieren sich darin kollektive Ängste und der Wille zur ätzenden politischen Parodie gegen den antikommunistischen Furor der McCarthy-Ära, dem Chaplin selbst ausgesetzt war. Nie realisiert und erst vor kurzem wiederentdeckt, entfaltet sich ein erstaunlicher Text auf der Schwelle zwischen Film und Literatur, zwischen Drehbuch, poetischer Novelle und politischer Satire.
Brooklyn ist
Südöstlich der Insel. Reisenotizen
James Agee durchwandert schreibend Brooklyn: von den alten Stadtteilen im Nordwesten mit ihren Backsteinhäusern über die Brooklyn Bridge und durch die Arbeiterviertel bis in die Hinterhöfe. Er dringt in Wohnzimmer ein, lässt sich in einem Kinosaal nieder, beschreibt Straßenszenen und mit wenigen Sätzen ganze Menschenleben. Durch alles scheinen die historischen Schichten hindurch – und mit der genauen Schilderung noch der nebensächlichsten Details formt sich ein großer Gesang. Ein Text, der das Wesen eines Stadtviertels erfasst und bis heute nichts von seiner Kraft und Wahrheit verloren hat. Das Porträt Brooklyns, 1938 im Auftrag des »Fortune Magazine« geschrieben, erschien aufgrund künstlerischer Differenzen erst 1968 und ist inzwischen ein Klassiker der New-York-Literatur.
Literacy and Education
- 160 Seiten
- 6 Lesestunden
Literacy and Education tells the story of how literacy—starting in the early 1980s—came to be seen not as a mental phenomenon, but as a social and cultural one. In this accessible introductory volume, acclaimed scholar James Paul Gee shows readers how literacy "left the mind and wandered out into the world." He traces the ways a sociocultural view of literacy melded with a social view of the mind and speaks to learning in and out of school in new and powerful ways. Gee concludes by showing how the very idea of "literacy" has broadened into new literacies with words, signs, and deeds in contexts enhanced, augmented, and transformed by new technologies.
Prisoner of the Samurai
- 224 Seiten
- 8 Lesestunden
Moving account of the experiences of James Gee, USMC, a survivor of the USS Houston, who was captured and held as a prisoner of war by the Japanese for three and a half years.
James Agee's film criticism, renowned for its moral insight and sharp wit, established him as a pivotal literary figure in mid-20th century America. Celebrated by contemporaries like W. H. Auden, his reviews for The Nation and Time are compiled in this volume, showcasing his profound influence on American film writing. The collection not only includes classic critiques but also features previously uncollected works on iconic figures and films, such as Ingrid Bergman and Hitchcock's Lifeboat, enriching the understanding of Agee's cinematic perspectives.
Exploring critical issues in education, this book examines the reasons behind the underperformance of poor and minority students. It questions the role of computer games in learning and delves into how recent psychological research can inform educational policies. By addressing these significant themes, the book seeks to provide insights that could reshape approaches to language, literacy, and learning in schools.