Dieser reichbebilderte Band beschreibt die lange Geschichte der Einwanderung deutscher Juden nach Palästina/Israel. Joachim Schlör hat über Jahre hinweg Dokumente gesammelt, die von Abschieden in Deutschland und dem Weg in eine ungewisse Zukunft erzählen. Die Geschichten handeln von der Ankunft in Jaffa oder Haifa, den drückenden Existenzsorgen und den kreativen Versuchen, diese zu bewältigen. Sie thematisieren das Leben in Siedlungen und Städten, die Herausforderungen beim Erlernen der hebräischen Sprache, die ungewohnte Hitze und den Kampf um die kulturelle Identität. Ein neuer Alltag wird in einer fremden, doch als Heimat empfundenen Umgebung erfahren. Die persönlichen Erinnerungen und Bilddokumente - darunter Raritäten wie Annoncen und Schnappschüsse - halten besondere Lebenssituationen fest, die nur in dieser Generation der „Jeckes“ vorkommen. Die Berichte umfassen die Entscheidungen deutscher Juden zur Auswanderung, die größtenteils nach dem 30. Januar 1933 getroffen wurden. Auch die, die in andere Länder oder in Deutschland blieben, werden berücksichtigt. Nach der Machtübergabe durch die Nationalsozialisten standen die deutschen Juden vor entscheidenden Lebensfragen, die nicht bewertet, sondern nur nachgelesen werden können. Dieses Buch handelt von Deutschland, dem Verlassen und dem Ankommen in Israel sowie von der Passage, die von hier nach dort führte und möglicherweise noch nicht zu Ende ist.
Joachim Schlör Bücher






Hotel Europa
Notizen von den Rändern des Kontinents
Die Buchreihe, die 1992 ins Leben gerufen wurde, bietet ein interdisziplinäres Forum zur Erforschung deutsch-jüdischer Literatur und Kultur. Sie umfasst wissenschaftliche Monographien, Aufsatzsammlungen und kommentierte Quelleneditionen, die Werke jüdischer Autoren in deutscher Sprache sowie die von Antisemitismus geprägten Darstellungen nichtjüdischer Autoren beleuchten. Durch die Analyse dieser Aspekte wird die komplexe Beziehungsgeschichte zwischen Juden und der deutschen Literatur umfassend behandelt.
Sammy Gronemann: Kritische Gesamtausgabe / Briefwechsel
- 400 Seiten
- 14 Lesestunden
Die Buchreihe, seit 1992 etabliert, bietet ein interdisziplinäres Forum zur Erforschung deutsch-jüdischer Literatur und Kultur. Sie umfasst wissenschaftliche Monographien, Aufsatzsammlungen und kommentierte Quelleneditionen, die Werke jüdischer Autoren in deutscher Sprache sowie die von Antisemitismus geprägten Perspektiven nichtjüdischer Autoren berücksichtigen. Dadurch wird die komplexe Beziehungsgeschichte zwischen diesen beiden Kulturen beleuchtet und ein umfassendes Verständnis der jüdischen Aspekte in der deutschen Literatur ermöglicht.
Kritische Gesamtausgabe, Hawdoloh und Zapfenstreich
Erinnerungen an die ostjüdische Etappe 19161918
- 268 Seiten
- 10 Lesestunden
Die Erlebnisse des Autors an der Ostfront des Ersten Weltkrieges werden in diesem Werk eindrucksvoll verarbeitet. Gronemann schildert seine Zeit in der Presseabteilung und beleuchtet seine Freundschaft mit Arnold Zweig. Das Buch bietet faszinierende Einblicke in Begegnungen mit Schriftstellern sowie in einen einzigartigen Verein ehemaliger Intellektueller. Zudem wird die Bedeutung der jüdischen Kulturarbeit in der Weimarer Republik hervorgehoben, einschließlich der Gründung des ersten modernen Jüdischen Theatervereins in Berlin. Die Perspektive auf die osteuropäisch jüdische Welt ist dabei besonders bemerkenswert.
Im Herzen immer ein Berliner
Jüdische Emigranten im Dialog mit ihrer Heimatstadt
Theodor W. Adorno vermutete 1952 in einem Brief an Gershom Scholem, dass Walter Benjamins Berliner Kindheit um 1900 in Deutschland nicht genügend rezipiert werde, "wegen des Traumatischen, das hierzulande sich geltend macht, sobald der Name Berlin fällt". Joachim Schlör geht der Frage nach, was es mit dem "Traumatischen" auf sich hat und was sich noch "geltend macht, sobald der Name Berlin fällt". Im Mittelpunkt stehen ehemalige Berlinerinnen und Berliner, die sich in Briefen und Berichten, in Erinnerungen und aktuellen Bekundungen mit dieser Stadt auseinandersetzen. Den Kern bildet eine Korrespondenz, die zwischen 1991 und 1995 zwischen den Autoren des Gedenkbuchs für die ermordeten Juden Berlins und über die ganze Erde verteilten Berliner Emigrantinnen und Emigranten sowie deren Nachkommen geführt wurde. Es geht dabei um die Berlin-Gefühle derer, die (oft als Kinder, mit oder ohne ihre Eltern) die Stadt nach 1933 verlassen mussten und die aus unterschiedlichen Gründen wieder mit ihr in Verbindung gekommen sind.All diese Briefe enthalten Emotionen: Zorn, Enttäuschung, Trauer, aber auch echte Zuneigung und großes Interesse an ihrer früheren Heimatstadt. Die Texte sind eingerahmt von Anmerkungen zur Geschichte der berlinisch-jüdischen Beziehung, zum Bruch 1933 und zum Weiterleben des spezifisch "Berlinischen" im Exil oder in der jeweiligen neuen Heimat.