Ein archaischer Roman über Schuld, Sühne und die Dualität von Gut und Böse. Ein italienischer Offizier gerät nach einer Autopanne in Äthiopien in eine Katastrophe, als er versehentlich eine Frau tötet. Auf seiner Flucht durch die afrikanische Natur kämpft er mit Selbstvorwürfen und existenziellen Fragen. Ein eindrucksvolles Porträt eines moralisch gefallenen Menschen.
Ennio Flaiano Reihenfolge der Bücher
Ennio Flaiano war ein italienischer Schriftsteller und Journalist, dessen Werk sich durch bissige Ironie und einen melancholischen Blick auf die Realität auszeichnet. Seine Prosa, die oft im Rom spielt, einer Stadt, die er sowohl liebte als auch verabscheute, bietet scharfe Kommentare zum Stadtleben, seinen Tugenden und Lastern. Seine Schriften spiegeln ein Gefühl innerer Leere und Vergeblichkeit wider, insbesondere im Kontext historischer Ereignisse wie der italienischen Kolonialaggression. Flaiano hat die Spannung zwischen Individuum und Gesellschaft meisterhaft eingefangen, oft mit zeitloser Relevanz.







- 2009
- 1996
- 1994
Alles hat seine Zeit
- 394 Seiten
- 14 Lesestunden
«Ein beinahe archaischer Roman über die uralten Themen von Schuld, Sühne, Gut und Böse. Höchste Zeit, ihn wieder zugänglich zu machen.» Elke HeidenreichFilmreif erzählt Ennio Flaiano, der Drehbuchschreiber Federico Fellinis, wie ein junger italienischer Offizier durch eine Kette unglücklicher Zufälle ungewollt zum Mörder wird. Vor der überwältigenden Kulisse der nordafrikanischen Landschaft inszeniert er ein packendes psychologisches Kammerspiel. Nach einer Autopanne findet sich der Held dieses Romans allein im äthiopischen Busch wieder. Die Begegnung mit einer rätselhaften Schönen löst eine Katastrophe aus: Durch Zufall prallt sein Schuss auf ein wildes Tier ab und tötet die Frau. Daraufhin quälen ihn nicht nur Selbstvorwürfe und die Furcht vor Entdeckung, sondern bald auch ein schlimmer Verdacht: dass er sich mit Lepra infiziert haben könnte. Von Todesangst getrieben, versucht er, sich zur Küste durchzuschlagen und ein Schiff nach Italien zu erreichen. Auf seiner dramatischen Flucht sieht der junge Soldat sich mit existentiellen Fragen konfrontiert, aber auch mit der absurden Komik scheinbar auswegloser Situationen. Ennio Flaiano (1910–1972) ist vor allem durch seine Drehbücher zu Filmen wie «La strada» und «La dolce vita» bekannt. In diesem Roman leuchtet er präzise die Skrupel und Schuldgefühle seines Helden aus und zeigt eindrucksvoll, wie der Offizier zwischen Selbstanklage und Rechtfertigung, zwischen Hoffnung und Verzweiflung schwankt. «Ein Meisterwerk der Stille, der Nachdenklichkeit, der Langsamkeit. Es ist ein Buch über einen Menschen, der an seine Grenzen gelangt ist, erstaunt innehält und denkt: War das, bin das noch ich? Ein magisches Buch über den Krieg, das Töten und was das aus Menschen macht», schreibt Elke Heidenreich in ihrem Nachwort. Ausgezeichnet mit dem «Premio Strega», Italiens höchstem Literaturpreis.
- 1993
Giorgio Fabro, ein Drehbuchautor in den besten Jahren, kommt nach New York, um dort Milieustudien für sein neuestes Projekt zu treiben, und fängt, wie könnte es anders sein, ein Verhältnis an mit der ihm vom Produzenten zur Verfügung gestellten Sekretärin. Die sucht aber einen Mann zum Heiraten, und als sie den findet, läßt sie Giorgio im Stich - unter Hinterlassung ihres Hundes Melampus. Giorgio will den Hund loswerden: kein leichtes Unterfangen, das ihn zielsicher in die Arme des jungen, schönen und auch reichen Mädchens Liza treibt. Man bezieht ein Häuschen auf dem Land, um in Ruhe schreiben und malen zu können. Da entdeckt Giorgio eine beunruhigende Verwandlung an Liza: Sie wird immer mehr zur Hündin.§
- 1989
Eine und eine Nacht
- 228 Seiten
- 8 Lesestunden
