Frank Rutger Hausmann Bücher






Betrifft die Handschriften Codd. 141 #116 und 149 (f. 360rv, 402) der Burgerbibliothek Bern (S. 77-78).
Die Deutsche Dante-Gesellschaft im geteilten Deutschland
- 298 Seiten
- 11 Lesestunden
Die Deutsche Dante-Gesellschaft, 1865 unter dem Patronat von König Johann von Sachsen in Dresden gegründet, ist weltweit die älteste ihrer Art. 1921 wurde ihr Sitz nach Weimar verlegt, wo bis 1942 regelmäßig Jahrestagungen stattfanden. Seit 1867 gibt sie ein «Deutsches Dante-Jahrbuch» heraus, die erste Zeitschrift, welche sich ausschließlich Leben und Werk Dante Alighieris (1265-1321) widmet. Die vorliegende Darstellung behandelt die spannungsreichen Jahre vom Kriegsende 1945 bis zur deutschen Wiedervereinigung, in denen die Gesellschaft ins Kreuzfeuer der deutsch-deutschen Politik geriet. Auf der Grundlage eines umfangreichen Quellenstudiums in staatlichen, kommunalen, kirchlichen, universitären und privaten Archiven und Nachlässen sowie von Interviews mit Zeitzeugen ist eine spannungsreiche Darstellung entstanden, die am Beispiel der Deutschen Dante-Gesellschaft in geradezu idealtypischer Weise die bildungsbürgerliche Ausrichtung einer westdeutschen literarischen Gesellschaft sowie die Leitlinien der offiziellen Kulturpolitik der DDR widerspiegelt.
Die Geisteswissenschaften im "Dritten Reich"
- 981 Seiten
- 35 Lesestunden
Frank-Rutger Hausmann rekonstruiert in diesem Werk die Geisteswissenschaften im 'Dritten Reich', fokussiert auf die Veränderungen durch die völkisch-rassische Ideologie. Er beleuchtet die institutionellen und fachlichen Einschnitte, die durch die 'Gleichschaltung' im Hochschulsektor hervorgerufen wurden. Im Mittelpunkt stehen die Fragen nach dem Was und dem Wie dieser Transformation. Besonders bemerkenswert ist die Akzeptanz vieler Wissenschaftler gegenüber der Abkehr von der internationalen Gelehrtenrepublik, der damit verbundenen Isolation, der Vertreibung zahlreicher Kollegen sowie der Zwang zur Gemeinschaftsforschung und der Nutzung veralteter Methoden, die sie nicht nur hinnahmen, sondern oft auch begrüßten. Nach einer detaillierten Darstellung des nationalsozialistischen Hochschulsystems analysiert Hausmann 49 Fächer, einschließlich Theologie sowie Rechts- und Wirtschaftswissenschaften. Die Untersuchung konzentriert sich auf 23 deutsche Universitäten, darunter Berlin, Bonn, und München, sowie nach 1938 auf drei österreichische Universitäten (Graz, Innsbruck, Wien) und später auf Posen, Prag und Straßburg.
Das Fach Mittellateinische Philologie an deutschen Universitäten von 1930 bis 1950
- 324 Seiten
- 12 Lesestunden
Ernst Wilhelm Bohle (1903–1960) wurde 1933 der jüngste Gauleiter der NSDAP und war von 1938 bis 1941 Staatssekretär im Auswärtigen Amt. Die Geschichtswissenschaft hat sich bislang nur am Rande mit ihm beschäftigt, vor allem in Bezug auf seinen Beitrag zum Aufbau der Auslandsorganisation der NSDAP und deren weltweite Propagandaarbeit. Diese Biographie bietet eine umfassende Analyse von Bohles Leben, basierend auf umfangreichen Archivstudien. Sie beleuchtet sein Elternhaus, seine Jugend in Südafrika, sein Studium und seine berufliche Laufbahn. Zudem wird sein enges Verhältnis zu Rudolf Heß sowie seine Spannungen mit von Ribbentrop thematisiert. Die Biographie beschreibt auch seine Reise- und Rednertätigkeit für die Partei sowie seine Beziehungen zu Goebbels, Himmler und Ley, und behandelt seine Haftzeit in Nürnberg, Landsberg und US-amerikanischen Internierungslagern. Die letzten Jahre in Hamburg, einschließlich seiner Entnazifizierung und Tätigkeit als Werbeberater, werden ebenfalls betrachtet. Bohle, geprägt von seiner britischen Erziehung in Kapstadt, war ein Vertreter des nationalkonservativen Auslandsdeutschtums und erwies sich als geschickter Diplomat. Trotz seiner „liberaleren“ Haltung im Vergleich zu anderen Gauleitern war seine nationalsozialistische Grundeinstellung unübersehbar. Er baute die AO zu einer effektiven Behörde mit über 800 Mitarbeitern aus.
In der vorliegenden Untersuchung werden anhand bisher nicht bekannter Archivmaterialien alle Etappen von Benders Werdegang bis zum Ende der Reichsuniversität Straßburg im November 1944 genau dokumentiert. Eine CD-Rom mit über 70 Abbildungen von Dokumenten, Personen und Örtlichkeiten, ein Resümee in französischer Sprache, eine umfangreiche Bibliographie, mehrere Register und eine Erstedition von Benders Beitrag zur Rothacker-Festschrift aus dem Jahr 1938 mit dem Titel „Der Bewusstseins- und Erlebnisbegriff bei Klages und seine Brauchbarkeit für den Aufbau einer Halluzinationstheorie“ ergänzen die Darstellung.
Die Anfänge der italienischen Literatur aus der Praxis der Religion und des Rechts
- 69 Seiten
- 3 Lesestunden
Obwohl das hochmittelalterliche Italien seinen europäischen Nachbarn politisch, ökonomisch und wissenschaftlich überlegen war, setzte die volkssprachliche Literatur wesentlich später ein als in anderen Regionen. Diese Verzögerung wurde oft mit der Vorstellung der Italiener erklärt, Nachfolger der alten Römer zu sein. Italienische Dialekte galten als Varianten des Lateins, das eine unveränderliche Grammatik erhielt. Daher entschieden sich viele Schriftsteller für das Französische oder Okzitanische, um in der Volkssprache zu schreiben, da diese Sprachen im Mittelmeerraum weit verbreitet waren und zahlreiche schriftliche Vorbilder boten. Der Übergang vom Latein zum Volgare war jedoch unvermeidlich, da nur noch die Gebildeten Latein verstanden. Mit der Kodifizierung von juristischen Zeugenbefragungen und Beichtspiegeln in der Volkssprache begannen Richter, Notare und Kleriker, auch nicht-pragmatische Texte in dieser Sprache zu verfassen. Diese frühen Texte, von denen etwa zwanzig erhalten sind, entstanden aus der Mündlichkeit und sind einfache Formen. Sie sind jedoch unverzichtbar für die Vorgeschichte der italienischen volkssprachlichen Literatur, die oft erst mit dem 'Sonnengesang' des Hl. Franz von Assisi beginnt. Die Abhandlung verfolgt anhand dieser ältesten volkssprachlichen Texte den Prozess der Herausbildung der italienischen Volgare-Literatur.
"Deutsche Geisteswissenschaft" im Zweiten Weltkrieg
Die "Aktion Ritterbusch" (1940-1945)
- 521 Seiten
- 19 Lesestunden