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Michael von Albrecht

    22. August 1933

    Michael von Albrecht ist ein herausragender Gelehrter der klassischen Philologie mit einem tiefen Interesse an antiker Musik, römischer Literatur und deren Rezeption. Sein umfangreiches Werk, das sich mit Geschichte und vergleichender Literaturwissenschaft befasst, wird für seine Tiefe und Gelehrsamkeit geschätzt. Albrecht's Beiträge, darunter eine zweibändige Standardgeschichte der römischen Literatur, die in zahlreiche Sprachen übersetzt wurde, bieten den Lesern einzigartige Einblicke in die antike Welt. Seine Übersetzungen lateinischer Meister, insbesondere von Vergil und Ovid, erwecken die klassische Poesie für das heutige Publikum zum Leben.

    Moses Mendelssohn
    Sermones
    Geschichte der römischen Literatur, 2 Bde.. Von Andronicus bis Boethius. Mit Berücksichtigung ihrer Bedeutung für die Neuzeit.
    Die römische Literatur in Text und Darstellung. Republikanische Zeit.
    Ciceros Rede Pro Archia
    Geschichte der römischen Literatur 2
    • Sermones

      Satiren zur Gegenwart : Lateinisch und Deutsch

      Sermones
    • Goethes Begegnung mit der Antike ist von Sachinteresse geprägt: ein Weg zur Erkenntnis der Welt und des eigenen Standorts. Mit Homer und Lucan versteht C. F. Meyer in Natur und Geschichte zu ‚lesen‘, den Stoff auf den produktiven Kern zu reduzieren und organisch neu zu entfalten. Der Dichter-Musiker E. T. A. Hoffmann gestaltet Metamorphosen als sprachliche „Modulationen“. Ovid wird zum Schutzpatron für Dichter im Exil oder in innerer Emigration (Grillparzer, Puschkin, Ransmayr). Poesie und Rhetorik befruchten sich wechselseitig in meditativer Lyrik (von Paul Gerhardt bis Voltaire), im Drama (Shakespeare), im Epos (Lucan). – Im Zeichen des Musischen erhoffen Horaz und Hölderlin viel von der jungen Generation. Rilke fragt nach einer neuen, vom Dichter geschaffenen Wirklichkeit. Für Durs Grünbein ragt Vergangenes ständig in die Gegenwart herein: Wie das Licht von Sternen aus unterschiedlichen Räumen und Zeiten sind antike Autoren für uns eine dauernde Herausforderung zu kreativer Identitätsfindung.

      Antike und deutsche Dichtung
    • Vergil ist der Vater der religiösen (Dante, Milton) wie auch der patriotischen Epik (Camões). Milton überbietet die vergilischen Sinnstrukturen; dagegen ist Camões faktenbezogen. – Horaz und seine französischen und osteuropäischen Nachfolger verankern das dichterische Selbstverständnis in Raum und Zeit. – Puschkins Sprache bezeugt die befreiende Kraft der Antike. Vondel schafft in seiner Übersetzung der ‚Metamorphosen‘ eine moderne Literatursprache und rechtfertigt die Poesie. – Vergil, Homer (aber auch Catull) dienen Turgenev als sinnstiftende Subtexte. Rodin bezieht in die räumliche Kunst der Bildhauerei die Dimension der Zeit ein. Umgekehrt ringt Ovid als Dichter um eine in Rom bisher unerreichte plastische Anschaulichkeit. Beide Künstler stoßen bis an die Grenzen der eigenen Kunstform vor. – Borges schätzt Homer und Vergil; aus der Grenzenlosigkeit des modernen Alls zieht er logische Konsequenzen für Raum und Zeit. Er erdichtet neue Welten.

      Weltdichtung in Raum und Zeit von Vergil bis Borges
    • Lebensphilosophie kleidet sich in zwei Formen der Kunstprosa: In kontinuierlicher Rede schreiben Cicero, Augustinus, Leopardi, Kassner, in knappen Sentenzen Seneca, Gracián und Nietzsche. – Die Physik der Neuzeit (von Pascal bis Heisenberg) verdankt der Antike wesentliche Denkmodelle und Erklärungsmethoden. Für den Lyriker Eminescu wird die sapphische Ode horazischer Prägung zum Gefäß künstlerischer Bewältigung des Eros als Schicksal. – Tasso schreibt die ovidische Verführungskunst einseitig der Frau zu, Puschkin dem Manne. Goethe entdeckt in der ‚Liebeskunst‘ positive Werte wie Diskretion. – Das europäische Drama bildet sich an der Antike: Molières Harpagon überbietet den plautinischen Euclio. In Auseinandersetzung mit Euripides führt Bernard Shaw seine Zuschauer zu geistiger Selbständigkeit. – Im Wetteifer mit Tacitus’ Zeitkritik betonen Hooft und Schiller die Freiheit und die Abkehr vom Fanatismus. In Zeiten der Revolution (Ibsen 1848 und Blok 1918) dient Catilina als Schlüsselfigur. Der Vater des Völkerrechts, Hugo Grotius, stützt sich vor allem auf Livius und Cicero. Die Idee der Menschenwürde entwickelt Pico della Mirandola aus antiken Wurzeln.

      Antike und europäische Literatur
    • Michael von Albrecht beleuchtet die zentralen Themen in Senecas Dialogen, Tragödien und naturwissenschaftlichen Untersuchungen und vor allem in den Briefen an Lucilius , seinem Hauptwerk. In ihm will Seneca den Leser zu einem besseren Leben gemäß der Stoa bringen. Die didaktischen Mittel, die er dabei anwandte, sowie seine sprachlichen und stilistischen Besonderheiten veranschaulicht von Albrecht an konkreten Textbeispielen. Senecas Werke wurden schon von frühen christlichen Autoren, später etwa von Montaigne, Goethe oder Nietzsche rezipiert. Noch heute werden sie im Philosophie-Studium gelesen. Kapitel zu dieser überragenden Bedeutung Senecas für die europäische Geistesgeschichte und reiche Hinweise zu weiterführender Literatur runden die Einführung ab.

      Seneca