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Hélène Cixous

    5. Juni 1937

    Hélène Cixous ist eine Schlüsselfigur der poststrukturalistischen feministischen Theorie, deren Werke sich mit Feminismus, dem menschlichen Körper, Geschichte, Tod und Theater befassen. Ihr Schreiben zeichnet sich durch eine tiefe Auseinandersetzung mit Subjektivität und weiblicher Erfahrung aus. Cixous ist bekannt für ihren unverwechselbaren literarischen Stil, der oft Philosophie, Poesie und Autobiografie miteinander verknüpft. Ihr Einfluss reicht in zahlreiche Geisteswissenschaften hinein und inspiriert weiterhin neue Generationen von Gelehrten und Schriftstellern.

    Osnabrück
    Eine deutsche Autobiographie
    Der Tag, an dem ich nicht da war
    Insister
    Meine Homère ist tot ...
    Gespräch mit dem Esel
    • 2024

      Die Erzählerin findet den Bericht ihres Großonkels Fred über seine Zeit im KZ Buchenwald und die Ereignisse der Nacht des 9. November 1938. Sie übersetzt das Dokument und verknüpft es mit den Erinnerungen ihrer Mutter sowie Berichten über den Synagogenbrand. Sie untersucht, warum einige Menschen blieben, während andere flohen.

      1938, Nächte
    • 2023
    • 2023

      The luminous tale of a young French scholar who travels to the United States to consult the manuscripts of beloved authors

      Manhattan
    • 2023

      Als die alte Nachbarin zu ihr sagt, es gingen immer die Besten, beginnt sie, den Tod ihres Vaters neu zu erzählen. Ihr Vater war nicht nur der Beste, er ist es noch immer: »der beste aller Menschen, der lebenden und der toten.« Von diesem Moment an wartet sie auf seine Besuche, voller Hoffnung auf seine Rückkehr. Während ihre Mutter in eine fremde Zukunft entschwindet, kehrt der Vater immer wieder zurück. Sein Tod markiert das Ende ihrer Kindheit, in der das Butterbrot die perfekte Größe hatte und der Boden angenehm nah war. Nun muss sie sich in der unsicheren Welt der Sprache zurechtfinden und ist dabei ganz auf sich allein gestellt. »Ich habe wenig Wörter. Mein Vater, der sie alle besaß, ist so überstürzt aufgebrochen, daß er keine Zeit hatte, sie mir zu geben.« Die Erzählung ist geprägt von Erinnerungen an den Vater, an das Kindsein und an das Finden eigener Worte. Dieser semi-autobiographische Roman von Hélène Cixous, der mit dem Prix Médicis ausgezeichnet wurde, führt in zentrale Themen ihres literarischen Schaffens ein. Cixous‘ Mutter, eine in Osnabrück geborene Jüdin, lernte ihren Mann in Paris kennen und ging mit ihm nach Algerien. Nach dem Tod des Vaters 1948 drängte es die zehnjährige Hélène, zu schreiben: »Mein Schreiben ist in Algerien geboren, von einem verlorenen Land, von einem toten Vater und einer ausländischen Mutter.«

      Innen
    • 2023

      Algériance

      Dekonstruktion des Kolonialen

      Hélène Cixous ist 1937 in Algerien geboren und hat dort ihre Kindheit verbracht. Die Erfahrung des kolonialen Algerien, des Vichy-Regimes, des Status als Französisch sprechende Juden, als Tochter einer aschkenasischen deutschen Mutter und eines sephardischen algerischen Vaters reflektiert Cixous seit Jahrzehnten in ihrem Werk. In zahlreichen Facetten dekonstruieren die Texte dieses Bandes das koloniale Projekt mit seinen etlichen Ebenen der Unterdrückung. Sie verbinden Theorie und Autofiktion, Poesie und Philosophie zu einer besonderen Gattung von literarischer Arbeit am kolonialen Gedächtnis und seinem Erbe in der Gegenwart. Jenseits von identifikatorischen Aneignungen entfalten sie ein Schreiben der Relationalität, das in Körpern und Sprachen denkt. Im Verhältnis von Zeiten, von Tieren, Menschen, Lebenden und Toten eröffnet es neue Wege und Horizonte: „Als Vergangenheit haben sie die gewaltlose Zukunft, von der wir gemeinsam träumen.“

      Algériance
    • 2023

      Dieses Buch ist ein Gedächtnisspaziergang, dem ein Zitat Hamlets – Wir trotzen den Vorzeichen: We defy augury (Hamlet, V, 2) – seinen Namen gibt. Ihr ganzes geheimes Lieben und Leben lang haben die Liebenden den Vorzeichen getrotzt, und es lässt sich nicht entscheiden, ob sie es wissentlich getan haben oder nicht. Wie auch hätten sie die vielen Vorzeichen erkennen und deuten können, die ihnen das Schicksal beispielsweise damals zugespielt hat, als sie, in nächster Nähe zu Heaven , im Restaurant in der 107. Etage der Twin Towers zu Tische saßen? Und dennoch, sagt das Buch, scheint Isaac immer schon geahnt zu haben, was später dann uns allen zugestoßen ist … Es wird darum gehen, die Vorzeichen jetzt zu lesen, jetzt, wo die Twin Towers nicht mehr sind und der ewige Geliebte tot ist. Dabei entsteht aber keine Klage, sondern eine Art hohes Lied auf das Leben als immer neu sich erfindender Widerstand gegen jene Mächte, die es auslöschen wollen.

      Wir trotzen den Vorzeichen
    • 2023

      Hélène Cixous führt ihre Leser:innen in diesem Buch noch einmal nach Osnabrück, in die Geburtsstadt ihrer Mutter Eve. Dabei verwebt sich das Schicksal Eves mit den Hexen- und Judenverfolgungen, die dort stattgefunden haben. So wie die Schreibende im Herzen Osnabrücks auf die wohlverwahrten Ruinen der ermordeten Synagoge stößt, in ein säuberliches Mahnmal hinter Gittern geschlichtet, so stößt sie auf ein ordentlich gehaltenes Inventar von Eves Leben, gut verstaut in einem großen schwarzen Koffer. Dieses Inventar beschwört die Ruinen von Eves Leben als Hebamme in Algerien herauf. Als Jüdin floh sie aus Osnabrück, lange bevor die Nazis deutschlandweit die Macht ergriffen. Als Hebamme, als Frau und also Hexe floh sie 1971 mit ihrem Leben in einem schwarzen Koffer aus Algerien, ohne den Verfolgern die Zeit zu lassen, sie ein zweites Mal anzuklagen und einzusperren. Ein Buch, das zu verhindern versucht, dass das Lesen an den sauberen weißen Gebeinen der Ruinen abgleitet.

      Wohlverwahrte Ruinen
    • 2023

      In diesem Band werden zwei bedeutende Texte von Hélène Cixous und Jacques Derrida in deutscher Übersetzung präsentiert, ergänzt durch eine ›Übersetzungsfuge‹ von Claudia Simma. Die Texte stammen aus Vorträgen eines Kolloquiums des Collège International de Philosophie und des Centre d’études Féminines der Universität Paris-VIII, die 1994 veröffentlicht wurden. Cixous’ Beitrag, geprägt von ihrer besonderen Beziehung zu Derrida, erscheint sowohl als Märchen als auch als ein indirektes Gespräch zwischen den beiden. Derridas Text, der aus einem Traum Cixous’ abgeleitet ist, eröffnet eine Diskussion über die sexuelle Differenz. Beide Autoren erweitern die binäre Vorstellung von Geschlecht, indem sie historische, logische und strukturelle Nuancen hinzufügen. Sie distanzieren sich von der reduktiven Annahme einer Geschlechtertrennung und betonen die Notwendigkeit einer dynamischen Re-Artikulation der sexuellen Differenzierung. Dies geschieht im Einklang mit der dekonstruktiven Prämisse, dass jede Einordnung nur eine Lesart der sexuellen Differenz sein kann, die ihrer eigenen Lektüre bedarf. Beide Theoretiker*innen verfolgen die Uneindeutigkeiten der etymologischen Genealogien und phonetischen Anspielungen des verwendeten Vokabulars, um das komplexe Eigenleben dieser „animots“ zwischen Philosophie und Literatur zu erfassen.

      Die sexuelle Differenz lesen
    • 2023

      Hélène Cixous, die ihre Kindheit in Algerien verbrachte, wuchs mit dem Deutsch ihrer Mutter und ihrer Großmutter auf – Sprache der Vertrautesten, Sprache von Geflüchteten, deren Kenntnis jedoch, einmal in der Schule, von der Deutschlehrerin angefochten wird. Die in Frankreich aufgewachsene Cécile Wajsbrot lernte Deutsch in der Schule, um das Jiddisch zu verstehen, das ihre Großmutter sprach. Unhintergehbare Mehrsprachigkeit, Sein zwischen den Sprachen und mit den Sprachen: Am Schnittpunkt von persönlichem und literarischem Zeugnis denken die beiden Autorinnen hier mit den vielsprachigen Stimmen ihrer Familien und der Literatur über Einschreibungen des Vergangenen in die Gegenwart nach, über den Umgang Frankreichs und Deutschlands mit der Geschichte, über vergangenen und drohenden Verlust. Sie geben ein anschauliches Beispiel dafür, wie das literarische Erinnern auf die Gegenwart antworten und diese auf eine Weise gedacht werden kann, dass sie ihre Verantwortung für die Zukunft wahrnimmt.

      Eine deutsche Autobiographie
    • 2022