Lily Brett wurde in den USA zunächst nicht als Romanautorin bekannt, sondern als Lyrikerin. Unter dem Titel "Twenty Years" hat sie ihrem Mann, dem Maler David Ranken, zum 20. Hochzeitstag eine Gedichtsammlung gewidmet, die hier erstmals veröffentlicht wird. Die Gedichte sind Ausdruck einer tiefen Liebe und innigen Verbundenheit, die sich in kleinsten Gesten und vor allem in alltäglichen Situationen zeigt. Ob beim morgendlichen Aufwachen, beim Konzertbesuch oder beim Einschlafen – das "Ich" und das "Du" sind untrennbar miteinander verbunden, sind nur zusammen denkbar.
Lily Brett Bücher






Schonungslos, auch sich selbst gegenüber, rückhaltlos offen und bei allem Scharfblick immer heiter, erzählt die Schriftstellerin Lily Brett von den verschiedenen Stationen ihres Lebens. So lesen wir zum Beispiel, wie sie in Mexiko versuchte, einen Roman zu schreiben, während die Toilette explodierte, der Gärtner das Manuskript bewässerte und das Dienstmädchen sie über Schönheitschirurgie ausfragte. Sie berichtet, was sie beim Brand ihrer New Yorker Wohnung erleben musste und wie schwierig es war, sich nicht nur ein neues Leben, sondern auch eine neue Vergangenheit aufbauen zu müssen. Und mit viel Gefühl und Liebe spricht sie über New York, wo sie heute lebt - New York vor und nach dem 11. September.
Alles halb so schlimm!
- 235 Seiten
- 9 Lesestunden
In ihrem unverwechselbaren Stil erzählt Lily Brett hier von Josl und Renia Bensky, deren Kindern und Freunden in der jüdischen Gemeinde von Melbourne. Sie erzählt von Zwistigkeiten und Versöhnung, vom Erinnern und Vergessen. Ein Buch voller Humor, tiefer Weisheit und dem unerschütterlichen Glauben an das Leben.
Lily Brett vermag es wie kaum eine andere, einen humor- und doch liebevollen und dabei schonungslosen Blick auf ihr eigenes Altern zu richten – herrlich erfrischend! Lily Brett erzählt von Begebenheiten ihres Alltags, davon, wie sie wildfremden Menschen auf der Straße zuwinkt, weil sie sie mit ihrem Mann verwechselt, wie sie Zeugin eines Speeddatings für Senioren wird und über die Anschaffung eines Dreirads für Erwachsene nachdenkt, von peinlichen Arztbesuchen und von Apple-Mitarbeitern, die sich ihr nur im Doppelpack gewachsen fühlen.
Lily Bretts Gedichte erzählen von der Liebe, der Sehnsucht und fundamentalen Familiengeheimnissen. Ihre Gedichte eröffnen ganze Welten, in denen sie ihre Rolle als Tochter, Mutter, Ehefrau und Freundin auslotet. In Momentaufnahmen setzt sie ihrer Familie ein Denkmal, ergründet beharrlich die Geschichte ihrer Eltern, die die Shoah überlebten. Präzise und konzentriert beschwört ihre Sprache die Macht der Erinnerung, ist lebenstrunken und wehmütig und besingt das Wunder des Überlebens mit leisen Worten und abgründigem Witz. Die Ausgabe präsentiert die Gedichte neben der Übersetzung auch im amerikanischen Original. In einem Vorwort erläutert Lily Brett ihre Auswahl, die sie für diesen sehr persönlichen, aufrichtigen Band getroffen hat.
Auschwitz Poems
- 149 Seiten
- 6 Lesestunden
Die „Auschwitz Poems“, 1986 erstmals erschienen, gehören zu den kraftvollsten unter Lily Bretts Gedichtbänden und wurden 1987 mit dem "Victorian Premier's Literary Award" ausgezeichnet. Die Gedichte der Tochter zweier Holocaust-Überlebender, illustriert von ihrem Ehemann, dem Maler David Rankin, berühren zutiefst durch die Klarheit und Schönheit ihrer Sprache, aber auch durch die unaussprechliche Trauer, die hinter ihnen steht.
Einfach so erzählt die Geschichte einer Frau, die in New York zu Hause ist. Sie schreibt Nachrufe für eine Zeitung, lebt mit ihrem Ehemann, einem Künstler, in einem weitläufigen Loft, hat drei aufmüpfige, aber wohlgeratene Kinder, und wenig Außergewöhnliches, nichts Dramatisches drängt sich in den Ablauf ihrer Tage. Das Außergewöhnliche liegt in ihr selbst, in ihrer Art, die Umwelt wahrzunehmen: Soll sie ein koscheres Huhn kaufen, oder darf sie auf die Instanthühnerbrühe zurückgreifen? Kann sie sich von den reichen Gastgebern mit deren Mercedes zur Dinnerparty kutschieren lassen? Ihre Lebensgeschichte – sie ist die Tochter jüdischer Eltern, die den Holocaust überlebt haben – ist immer präsent, und ihr Beruf – durch den sie häufig Begräbnisse zumeist völlig fremder Menschen besuchen muß – verstärkt das Gefühl für die Zerbrechlichkeit des Glücks.
"Altern, dachte ich, sei etwas, das älteren Leuten zustößt", sagt Lily Brett, eine Frau in den besten Jahren, und räumt wehmütig ein: "Wir sind nicht mehr die, die wir einmal waren." Trost kommt von der Tochter: "Heute bist du viel freier. Und tanzen kannst du jetzt auch."§"Dein Körper muß dir jetzt fremd vorkommen", sagt Lily Bretts Mann eines Nachts. Aber sie hatte sich inzwischen gewöhnt an Bizeps, Trizeps, Quadrizeps und Deltamuskel, Ergebnis konsequenten Körpertrainings.§"Sex", "Essen", "Liebe", "Altern", das sind die Themen dieses Buches, das noch mehr von ihrem Leben preisgibt als "Einfach so", ihr autobiographischer Roman.§"Intimität ist meine Spezialität", sagt Lily Brett, und sie verbirgt nichts. Als Tochter zweier Holocaust-Überlebender war es für sie ein langer Weg, zu sich selbst und damit auch zu dieser Offenheit zu finden, die Welt "zu sehen", wie sie ist - mit dem Humor, den ihre Fans so lieben.
Zu viele Männer
- 655 Seiten
- 23 Lesestunden
»Zu viele Männer« – das sind nicht Liebhaber und Verehrer, sondern zu viele schuldige und gleichgültige Menschen auf den Straßen Polens. Das sind jene Männer, die über Antisemitismus lachen oder begeisterten Touristen in Krakau antisemitische Figuren verkaufen – es sind all jene Männer, die Ruth Rowax verfolgen. Sie ist eine neurotische, fitnesssüchtige, selbständige, emanzipierte Frau von Anfang Vierzig und überzeugter Single. Sie verdient als Leiterin eines Korrespondenzbüros viel Geld. Typisch New York. Doch Ruth Rowax ist Jüdin, Tochter zweier Auschwitz-Überlebender, in Australien aufgewachsen und nach New York geflohen. Sie beschließt, mit ihrem verwitweten Vater Edek Rowax nach Polen zu fahren, auf Spurensuche zu gehen. Warschau, Lodz und Auschwitz sollen die Stationen sein. Es ist eine Reise in die Traumata der zweiten Generation, in die Sprachlosigkeit und die unausgesprochene, tiefe Liebe zwischen Vater und Tochter.
Lily Brett, die australische New Yorkerin mit europäischen Wurzeln, steckt mittendrin, und um die Stadt einzufangen, hält sie sich selbst den Spiegel vor. Hinreißend erzählt sie von ihren Nöten, einen halbwegs anständigen Büstenhalter im Greenwich Village zu erstehen, vom befremdlichen Anblick der Schoßhündchen in Regenmänteln und Sonnenbrillen, vom überbordenden Großstadtverkehr. Und zum Glück gibt es in dieser ziemlich hektischen Stadt auch Winkel der Ruhe und des Friedens, den Geruch von frisch gebackenem Brot und die entwaffnend ehrlichen Gespräche mit ihrer Kosmetikerin. Denn in Manhattan ist nichts unbedeutend und nichts selbstverständlich. Lily Bretts New-York-Erzählungen sind ein großes Lesevergnügen. In der tragikomischen Mischung aus Autobiographie und kleinen Alltagsvignetten schimmern die großen Themen des Lebens durch.



