Neue Vorlesungen zur Einführung ins "Kapital"
- 271 Seiten
- 10 Lesestunden






Trotz des staatssozialistischen Scheiterns im 20. Jahrhundert wäre es eine Torheit, Marx als toten Hund zu behandeln. Doch vermag das marxistische Projekt solidarischer und ökologisch nachhaltiger Vergesellschaftung nicht zu leben, ohne dass wir seinen bisherigen geschichtlichen Lebenslauf und seine ›philosophische Grammatik‹ historisch-kritisch unter die Lupe nehmen und seine Umsetzung durch die leninsche Revolution neu bewerten. Um Beiträge zu dieser Arbeit geht es in diesem Buch. 'Was zunächst als Vielzahl separater Versuche zu einzelnen Fragestellungen erscheint, erweist sich als einzigartige Einführung in historisch-kritisches Arbeiten heute. ' (Frigga Haug) 'Eine sorgfältige Lektüre der hier vorgelegten gedankenreichen ›Erneuerungsversuche‹ ist aufs Innigste zu wünschen.' (Hermann Klenner)
Wolfgang Fritz Haugs 1971 erschienene Studie über die politökonomische Funktion der Werbung gilt weltweit längst als Standardwerk. Dabei erscheinen uns Haugs Beispiele, die noch den Geist des fordistischen Massenkonsums atmen, heute angesichts globalisierter Marken und Werbekampagnen geradezu als harmlos. Die Informationstechnologie hat den Produzenten des kommerziellen Imaginären neue, effizientere Zirkulationsmedien zur Verfügung gestellt. Daher hat der Autor seinen Klassiker nun um aktuelle Analysen zur Warenästhetik im transnationalen High-Tech-Kapitalismus ergänzt. Er zeigt, daß die Gedanken aus der Zeit nach 1968 nichts von ihrer Aktualität verloren haben.
Wir wissen nicht, was von unserer Zeit bleibt. Oft wird gerade das Beste liegen gelassen. Bis Späteren aus der Vergangenheit etwas aufleuchtet wie Zukunft. Um solche Zukunft in der Vergangenheit des Denkens geht es in den folgenden Versuchen. Und zwar soll die Anlage eines Denkens bei Brecht und Gramsci erkundet werden, dem Letzterer den Namen Philosophie der Praxis gegeben hat. Begonnen wird bei der Philosophieauffassung und dem Verständnis von Handlungsfähigkeit, um nacheinander Fragen der theoretischen Philosophie, der Sprachphilosophie, der praktischen Philosophie und der Ästhetik durchzugehen.
Der Band untersucht die aktuelle Krise des transnationalen Hightech-Kapitalismus und vergleicht sie mit der Krise des Fordismus, die zur Entstehung des Nazismus und des Weltkriegs führte. Er analysiert Triebkräfte und Strukturen der computerbasierten Produktionsweise und deren Auswirkungen auf die Staatenwelt und baut auf W.F. Haugs Studien von 2003 auf.
WolfgangFritz Haug bereitet in der Tradition seines Pluralen Marxismus hier den Boden für eine auch selbstkritisch reflektierende Analyse der sich rasant verändernden politisch-ökonomischen Verhältnisse. Die Erneuerung der an Marx anschließenden Philosophie der Praxis ist nützlich, ja unverzichtbar für eine eingreifende kritische Theorie und steht im Einklang mit der Kritik der politischen Ökonomie und der Analyse der gesellschaftlichen Naturverhältnisse.