Urs Haeberlins Lehrbuch führt in praktische und wissenschaftliche Grundfragen der Heil- und Sonderpädagogik ein und vermittelt Informationen über fachliche, historische, anthropologische, wissenschaftstheoretische und ethische Grundlagen. Neben dem Fachwissen findet der Leser, die Leserin Wege zum Verständnis der Heil-, Sonder- und Sozialpädagogik als wertgeleitete Praxis und Wissenschaft. Die Art der Wissensvermittlung erhält ihren besonderen Charakter aus der Verpflichtung zur Solidarität mit Benachteiligten und Ausgegrenzten. Durch die bewusste Orientierung am Grundwert der Solidarität bietet das Buch eine im heutigen Wissenschaftsbetrieb neuartige Einführung in heil-, sonder- und sozialpädagogisches Sehen und Denken. Von zentraler Bedeutung für Praxis und Wissenschaft ist die abschließende Klärung der Grundlagen einer Berufsethik für die Heilpädagogik. Dem Lehrbuchcharakter wird die verständliche Sprache optimal gerecht. Am Ende jedes Kapitels stehen dem Leser, der Leserin Fragen zur Selbstkontrolle zur Verfügung. Ein Abschlusstest bietet schließlich die Möglichkeit zur Eigenbewertung der Lernleistung.
Urs Haeberlin Reihenfolge der Bücher






- 2005
- 2004
Das Buch befasst sich mit Ungleichheiten bei der Vorselektion in der Schule und bei der Selektion der Lehrlinge. Von den Ungleichheiten negativ betroffen sind insbesondere die ausländischen Jugendlichen und teilweise die Mädchen. Im Vergleich mit Schweizern hängt die Aussicht ausländischer Jugendlicher auf eine Lehrstelle viel stärker davon ab, ob sie einen anspruchsvollen Sekundarschultyp besucht haben und gute Schulnoten vorweisen können. Und um eine vergleichbar attraktive Lehrstelle zu erhalten, wird Mädchen eine bessere schulische Qualifikation abverlangt als Jungen. In nicht als geschlechtstypisch geltende Berufe führt zudem eher die Sekundar- als die Realschule. Aber die Schulqualifikation allein kann nicht ausreichend erklären, warum männliche Schweizer die besten und ausländische Mädchen die schlechtesten Lehrstellenchancen haben. Die Untersuchung zeigt, dass es dafür wichtige verdeckte Gründe gibt: Zum einen können informelle Beziehungsnetze den Informationsfluss über offene Lehrstellen erleichtern. Zum anderen ist bei der Lehrstellenvergabe entscheidend, ob jemandem ein Vertrauenskredit gegeben und damit eine positive Prognose zugeschrieben wird. Bei Ausländerinnen kumuliert sich der Mangel an derartigen Vertrauenskrediten und an informellen Beziehungen besonders dramatisch.
- 2000
Dieses Buch bietet neue Perspektiven auf einen der bedeutendsten Klassiker der modernen Heil- und Sonderpädagogik. Dr. Ralf Reissel analysiert die Entwicklungslinien in der Heilpädagogik von Heinrich Hanselmann zu Paul Moor. PD Dr. Ursula Hoyningen-Süess beleuchtet Moors Schriften aus seiner Zeit als Universitätslehrer, während Dr. Bettina Lindmeier seine Rolle als Vorkämpfer für die Dekategorisierung in der Sonderpädagogik hervorhebt. Dr. Peter Schmid thematisiert die zentrale Bedeutung des Gefühlslebens in Moors Heilpädagogik. Prof. Dr. Martin Hahn zieht Parallelen zum heutigen Verhältnis zwischen Behinderung und Erziehung. Prof. Dr. Nitza Katz-Bernstein identifiziert zeitlose Elemente in Moors Theorie des Kinderspiels. Dr. Maja Nef verdeutlicht, wie relevant Moors Gedanken für ihre Arbeit als Erziehungsberaterin sind. Der wissenschaftliche Teil wird durch biographische Erinnerungen von Hans Jakob Moor, Maria Egg-Benes und dem ehemaligen Rektor des Heilpädagogischen Seminars Zürich ergänzt. Fotografien aus Moors Lebensphasen runden das Werk ab. Dieses gut lesbare Buch schließt eine Lücke in der heil- und sonderpädagogischen Ausbildung und regt dazu an, die Bedeutung Paul Moors neu zu entdecken. Es wird gehofft, dass das Buch in der sonderpädagogischen Aus- und Fortbildung Anerkennung findet und das Bewusstsein für diesen wichtigen Autor schärft.
- 1992
