Das Weber'sche Spannungsfeld zwischen bürokratisierter Laufbahn und wildem Hasard riskanter Karrieren prägt auch die Universitäten in der globalisierten akademischen Welt von heute - allen Standardisierungen zum Trotz und mit beträchtlichen Unterschieden von Land zu Land. Im Mittelpunkt dieses Buches stehen akademische Positionen an Universitäten, den akademischen Kerninstitutionen, in denen Lehre, Forschung und Nachwuchsqualifizierung in Verbindung miteinander stattfinden. In Deutschland hat sich ein Habilitations-Modell, in England ein Tenure-Modell, in Frankreich ein kombiniertes Habilitations- und Tenure-Modell und in den USA ein Tenure Track-Modell durchgesetzt. Diese Modelle haben in den letzten beiden Jahrhunderten eine dominierende Stellung errungen und wirken bis heute als westliche Referenzmodelle von globaler Geltung. Als solche sind sie aber nicht monolithisch zu sehen, sondern als Bestandteil eines umkämpften Terrains, auf dem eine Schattenstruktur prekärer Beschäftigungsverhältnisse in Forschung und Lehre zunehmend an Boden gewinnt. Dies zeigen die neun Länderstudien zu Deutschland, den USA, Großbritannien, Frankreich, Österreich, der Schweiz, Schweden, den Niederlanden und Ungarn. An sie schließt sich eine länderübergreifende Matrix mit tabellarischem Glossar an. Beides ermöglicht den systematischen Vergleich der heterogenen akademischen Positionen, Karrierestufen und Bezeichnungen und bildet die Grundlage für die Abbildung von Unterschieden und Gemeinsamkeiten der Länder im internationalen Vergleich. Über die Community der Hochschulforschung hinausgehend, richtet sich das Buch an Studierende, Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen ebenso wie an Entscheider in den Hochschulen und der Hochschulpolitik, die über die bestehenden Inkompatibilitäten der nationalen Wissenschaftssysteme und das Ringen der Länder um international konkurrenzfähige akademische Karriereoptionen mehr wissen wollen. (Quelle: buchhandel.de)
Reinhard Kreckel Bücher






Zwischen Promotion und Professur
- 408 Seiten
- 15 Lesestunden
Steigende Studierendenzahlen, wachsende Kosten für Lehre und Forschung sowie die Intensivierung der internationalen Bildungs- und Wissenschaftskonkurrenz sind globale Herausforderungen. Der Band untersucht, wie bedeutende westliche Hochschul- und Wissenschaftssysteme auf diese Probleme reagieren, ihre Traditionen berücksichtigen und welche Reformen sie umsetzen. Im Fokus stehen akademische Karrierestrukturen, die stark von nationalen Eigenheiten geprägt sind und daher schwer zu verändern sind. Die vergleichende Analyse zeigt, dass es trotz aller Unterschiede einen gemeinsamen Nenner in den europäischen Hochschulsystemen gibt, der sie von Deutschland unterscheidet: Unterhalb der Professur existieren dort langfristig tätige Lehrkräfte wie Lecturer oder Maître de Conférences, die eigenständig lehren und forschen können. In Deutschland hingegen sind diese Positionen rar; nur ein bis zwei Prozent des wissenschaftlichen Personals sind fest angestellte Dozenten. Rund 80 % arbeiten in befristeten Mittelbaupositionen, was die akademische Karriere zu einem Risiko macht. Die Einführung von Juniorprofessuren und „tenure track“ als Versuche, diese Hürden zu überwinden, zeigt bisher wenig Wirkung. Die Studie stellt diese Reformansätze im internationalen Kontext dar und bietet wichtige Grundlagen zur Einschätzung ihrer Erfolgsaussichten, ergänzt durch Reformvorschläge.
Seit 1996/97 besteht das Institut für Hochschulforschung an der Universität Halle-Wittenberg. Die vom Institut herausgegebene Zeitschrift „die hochschule“ resümiert dieses erste Jahrzehnt. In den Beiträgen der Mitarbeiter/innen des Instituts werden die einzelnen Themengebiete vorgestellt, die Projektlinien nachgezeichnet und die jeweiligen Forschungsergebnisse zusammengefasst.
Vielfalt als Stärke
- 203 Seiten
- 8 Lesestunden
Die Vielfalt ist eine besondere Stärke der deutschen Hochschulen: sechzehn Bundesländer stehen untereinander in föderalistischer Konkurrenz, mit einem breiten Spektrum von klassischen Volluniversitäten, jüngeren Regional- und Schwerpunktuniversitäten, Technischen Hochschulen und Bundeswehruniversitäten. Ihr gemeinsames Markenzeichen ist die enge Verbindung von Forschung und Lehre und die große Selbstständigkeit des Studiums. In der deutschen Hochschultradition steht nicht die Elitenauswahl im Vordergrund. „Spitzenleistungen bedürfen einer breiten Qualitätsplattform“, so befindet Reinhard Kreckel, Direktor des HoF-Institut für Hochschulforschung Wittenberg und ehemaliger Rektor der Universität Halle-Wittenberg. Seine These lautet: Die Reform des deutschen Hochschulsystems kann gelingen, wenn historisch gewachsene strukturen und institutionelle Selbstverständlichkeiten mobilisiert werden, satt gegen sie anzukämpfen.
Reinhard Kreckels Buch gehört zu den wichtigsten Werken soziologischer Gesellschaftstheorie der 90er Jahre in Deutschland. Kreckel entwickelt hier die begrifflichen und theoretischen Grundlagen für die Untersuchung der Ungleichheitsverhältnisse in der Welt. Sein Ansatz bezieht auch die von der herkömmlichen Klassen- und Schichtungstheorie stiefmütterlich behandelte geschlechtsspezifische Ungleichheit ein. Für diese erweiterte Neuauflage hat Reinhard Kreckel ein eigenes Kapitel zum Thema Globalisierung und soziale Ungleichheit verfasst, in dem er sein Zentrum-Peripherie-Modell weiterentwickelt. Ein weiteres neues Kapitel schildert anhand aktuellen Datenmaterials die Entwicklung der innerdeutschen Ungleichheiten seit der Vereinigung. Kreckel führt damit sein Projekt fort, einen zeitgemäßen theoretischen Bezugsrahmen zu entwickeln, innerhalb dessen soziale Ungleichheiten als Produkt gesellschaftlicher Kräfteverhältnisse begriffen werden.
Im Rahmen unserer Kunstschularbeit beschäftigte uns und unsere Projektteilnehmer über ein Jahr lang das Thema “WASSER-ZEICHEN” - Wasser als Lebenselement und Lebensraum. Das Jahresprojekt WASSER-ZEICHEN, das in Kooperation mit dem Kultusministerium NRW entstand und sich als künstlerischer Beitrag zur Sensibilisierung für ökologische und philosophische Zusammenhänge versteht, möchte bewußtes, verantwortbares Verhalten im Umgang mit dem Element Wasser herausfordern. Es führte zu einer Vielzahl von Phantasien und Ideen, die von den initiierenden Künstlern und den mit ihnen arbeitenden Kindern und Erwachsenen gemeinsam weiterentwickelt und Individuell gestalterisch umgesetzt wurden. An Quellen, Bächen, Teichen, Flüssen und Meeren entstanden eine Fülle interessanter und vielseitiger Ergebnisse: Zeichnungen, Malereien, Fotografien, Objekte, Installationen und Videofilme, die in einer 4-wöchigen, umfangreichen Ausstellung im Wasserwerk Witten mit großem Erfolg präsentiert wurden. Begleitend erschien im Kulturgut-Verlag ein unfangreicher Bildband, der einen Einblick in die Arbeitsprozesse ermöglicht und über 200 Abbildungen und Reproduktionen der entstandenen Kunstwerke enthält.
Soziologisches Denken
Eine kritische Einführung