Der Angriff auf die Sowjetunion am 22. Juni 1941 war der Anfang vom Ende Hitlers. Zwischen Berlin und Moskau starben mehr Menschen als an allen anderen Fronten des Zweiten Weltkrieges. In seinem neuen Echolot-Band hat Kempowski Dokumente von russischer und deutscher Seite aus jener Zeit zu einer höchst bewegenden Collage verwoben. "Barbarossa '41" zeigt die Schrecken des Krieges aus wechselnden Perspektiven: menschenverachtende Politiker kommen ebenso zu Wort wie ranghohe Militärs, Intellektuelle ebenso wie einfache Soldaten und Zivilisten. Entstanden ist so ein erschütterndes Mosaik des Krieges über alle Grenzen hinweg.
Walter Kempowski Bücher
Walter Kempowski war ein deutscher Schriftsteller, bekannt für seine umfangreiche Romanserie "Deutsche Chronik" und das monumentale Werk "Echolot". Seine Arbeit zeichnet sich durch einen kollageartigen Ansatz aus, bei dem er autobiografische Erinnerungen, Briefe und Dokumente von Zeitzeugen entscheidender historischer Ereignisse verarbeitet. Kempowski setzte Fragmente der Vergangenheit meisterhaft zu einem eindrucksvollen literarischen Ganzen zusammen und erforschte so das kollektive Gedächtnis und seine Auswirkungen auf den Einzelnen. Sein Werk bietet eine einzigartige Perspektive auf die deutsche Geschichte und die menschlichen Erfahrungen darin.






Der abschließende Band des beispiellosen Echolot-Unternehmens. Es sind die hochdramatischen letzten Tage Hitlerdeutschlands, die Kempowski auf beklemmend eindringliche Weise wie einen Film vor dem Leser abrollen lässt. Die minutiöse Rekonstruktion aus Briefen, Tagebuchaufzeichnungen, Quellen und Bildern ermöglicht einen erschütternden Blick auf Leid, Propaganda, Irrsinn.
Walter Kempowski hat in jahrelanger Arbeit eine einzigartige Collage aus Briefen, Tagebüchern und Dokumenten geschaffen. Sie bietet eine minutiöse Rekonstruktion des Alltags und historischer Ereignisse während der Schlacht von Stalingrad, einem dramatischen Wendepunkt deutscher Geschichte.
Wie kaum ein Schriftstellerleben ist die Biographie Walter Kempowskis von der Geschichte der beiden deutschen Staaten geprägt. Seine Erzählung »Im Block« ist die unbestechliche Momentaufnahme einer Zwangsgemeinschaft am Rande der Gesellschaft. Im Jahr 1948 wird der 19jährige Walter Kempowski aus Rostock wegen angeblicher Spionage von einem sowjetischen Militärgericht zu 25 Jahren Haft verurteilt. Acht Jahre sitzt er im berüchtigten DDR-Zuchthaus Bautzen. Dann wird er begnadigt. 1969 erscheint sein beklemmender literarischer Bericht aus einer Welt außerhalb des bürgerlichen Alltags. »Im Block«, das ist ein Leben in drangvoller Enge, isoliert, passiv, inhaltsarm. Die Häftlinge bilden eine eigene Gesellschaft, die geprägt ist vom Eingeschlossensein, von qualvoll gedehnter Zeit und von seltenen Augenblicken, die nur entfernt an das Glück eines erfüllten Daseins erinnern. Entstanden sind eindringliche, scharf ausgeleuchtete Bilder einer Existenz, die den Betroffenen all das verweigert, was menschliche Selbstverwirklichung ausmacht: Arbeit, Liebe, Besitz. 1987 erschien dieser Bericht, der den Beginn der schriftstellerischen Existenz Walter Kempowskis markiert, erstmals im Knaus Verlag, ergänzt um während der Haft angefertigte Zeichnungen des Autors. Ausstattung: 30 s/w-Abbildungen
Bloomsday '97
- 396 Seiten
- 14 Lesestunden
Vor 75 Jahren erschien der 'Ulysses' von James Joyce, der den Anzeigenaquisiteur Leopold Bloom und seine Erlebnisse an einem einzigen Tag, dem 16. Juni 1904, in Dublin in den Mittelpunkt stellt. Dieses vielschichtige Werk beschreibt den „Welt-Alltag der Epoche“ (Hermann Bloch). Walter Kempowski verfolgt mit seinem Interesse einen ähnlichen Ansatz und fokussiert sich auf den 16. Juni 1997, um die kulturellen, politischen und privaten Aspekte unserer Gegenwart zu erfassen. Er hält die Flut von Informationen und Bildern, die uns täglich über Fernsehen erreichen, in einer scharfen Momentaufnahme fest, als „Schnee von gestern“. Kempowski nutzt die Gewohnheit vieler Fernsehzuschauer, das 'Zappen', und surft durch 37 Kanäle seines TV-Geräts, um das, was er sieht, in einem genauen Protokoll festzuhalten. Ein Medium, das für ununterbrochene Flut und Rauschen steht, wird so fixiert. Die flüchtigen Erscheinungen des Alltags erscheinen dem Leser in einem klassischen Buchformat fremd. 'Bloomsday '97' konfrontiert den Leser auf irritierende Weise mit dem Gewöhnlichen und bricht mit ästhetisch-literarischen Mitteln die Trübung des kollektiven Bewusstseins. Das Werk wird zu einem Spiegel, der die Absurditäten und Herausforderungen unserer Medienwelt eindringlich reflektiert.
Karl Kempowski und seine junge Frau Grethe haben in Rostock keinen leichten Start nach Ende des ersten Weltkriegs. Sie müssen auf bürgerliche Villenvornehmheit verzichten und sich im Arbeiterviertel einmieten; der kleinen väterlichen Reederei setzt die wirtschaftliche Depression schwer zu. Drei Kinder kommen, unter ihnen auch der Autor; ihre Schulzeit fällt in die Jahre, in denen Deutschlands Verhängnis seinen Anfang nimmt. Von dieser Familie und allen, die ihren Weg kreuzen, erzählt Walter Kempowski mit der Genauigkeit, dem Humor und der leichten Ironie, wie sie nur ihm eigen sind.
»Es wäre vielleicht um unser historisches Gedächtnis besser bestellt, hätten wir mehr als den einen Kempowski.« Günter Kunert in ›Die Welt‹ Wo ›Tadellöser & Wolff‹ endet, setzt der zweite Teil der Familientrilogie ein: 1945, als die Rote Armee in Rostock eindringt. So »gold« kann es den Kempowskis, wie es der Titel im Familienjargon ankündigt, also gar nicht gehen. Man erlebt am eigenen Leib oder bei Nachbarn und Freunden Elend, Hunger, Plünderungen und Gewalttätigkeiten. Aber immerhin ist man nicht ausgebombt, hat noch etwas Geld, und zwischen Trümmerschutt und Ausgangssperren, Schwarzem Markt und Hamsterzügen versucht man, das bürgerliche Leben wieder aufzunehmen.
Walter Kempowski rekonstruiert die Ereignisse vom 12. Januar bis 14. Februar 1945 anhand von Tagebüchern und Briefen. Die letzte Offensive der Roten Armee beginnt, während das Morden an Juden anhält und die deutsche Zivilbevölkerung unter Bombenangriffen, Flucht und Vertreibung leidet. Am 13./14. Februar wird Dresden zerstört.
Wenn das man gut geht!
Aufzeichnungen 1956-1970
Nach achtjähriger Haft wird Walter Kempowski im März 1956 aus dem Zuchthaus Bautzen entlassen. Es beginnt für ihn ein zähes Ringen um eine bürgerliche Existenz. In bisher unveröffentlichten Texten beschreibt Kempowski seinen Weg, vom Studium über seine Zeit als Landschulleher bis zum hart erkämpften Eintritt in die Literaturszene, und zeichnet zugleich ein Panorama der noch jungen Bundesrepublik. Ausstattung: mit 60 s/w-Abbildungen


