Unsere scheinbar so aufgeklärte Gesellschaft gerät, je näher das Jahr 2000 rückt, zunehmend in den Bann dieses Datums. Die einen blicken ihm erwartungsvoll entgegen und nehmen es zum Anlaß für spektakuläre Aktvitäten. Bei anderen löst es eher Verunsicherung aus. weckt Ängste und bereitet gar den Boden für apokalyptische Vorstellungen. Die Zeitenwende macht offenbar vielen die Bedeutung des Phänomens Zeit für das Verständnis von Mensch und Welt neu bewusst. Die Erfahrung von Zeitlichkeit und Endlichkeit wirft grundlegende Fragen nach Sinn und Ziel des Lebens auf. Die Christen sehen sich herausgefordert, angesichts der Zeitgebundenheit des Menschen und der Ewigkeit Gottes sich auf den Inhalt ihrer Hoffnung zu besinnen.
Hans Michael Baumgartner Reihenfolge der Bücher






- 1999
- 1999
Die Philosophie ist heute in gewissem Sinne ‚atheistische' Philosophie, jedenfalls, was ihre kontinentalen und angloamerikanischen Hauptströmungen betrifft. Das heißt, die Frage nach Gott spielt in ihrem ‚Mainstream' keine nennenswerte Rolle mehr. Am Ende des 20. Jahrhunderts ist Gott der Philosophie irgendwie abhanden gekommen. Sie hat ihn vergessen. Der vorliegende Band stellt sich zwei Fragekomplexen: erstens, wie es zu verstehen sei, dass sich die Philosophie heute nicht mehr auseinandersetzt mit Gott, diesem ihrem ältesten Thema, das zugleich den Menschen in seiner endlichen Existenz betrifft; und zweitens, ob dies notwendig so sein müsse oder ob es Möglichkeiten gebe, auch heute in der Philosophie authentisch von Gott zu reden. Die Konzeption des Bandes geht auf die Tagung der Sektion für Philosophie der Görres-Gesellschaft zurück, die 1998 unter Leitung der beiden Herausgeber während der Generalversammlung dieser Gesellschaft in Göttingen stattgefunden hat.
- 1998
Lange Zeit war der neuzeitliche Mensch davon überzeugt, die Zukunft geradlinig in einer immer besseren Welt gestalten zu können. In diesem Sinne war von Fortschrittsglauben die Rede. Inzwischen drängen sich die dem Menschen gesetzten Grenzen auf - technisch wie moralisch. Der vorliegende Band bringt Berichte über ausgewählte Felder der Zukunftsgestaltung - Humangenetik, Kommunikationstechnologien, Siedlungswesen - ebenso wie Erörterungen der normativen Gestaltungsprinzipien aus Philosophie, Ethik und Religion, zumal dem Christentum, zur Sprache. Beiträge: - Zukunftsvisionen zwischen Utopien und Apokalypsen. Zur Ambivalenz der Fortschrittsidee - Die Entdeckung der Geschichte und die Metamorphosen christlicher Hoffnung - Humangenetik und Ethik. Ambivalenz und Grenzen des Fortschritts - Zukunftsperspektiven der Humangenetik - Kommunikation und Information. Technologische Zukunft und Perspektiven - Zukunftsperspektiven in Städtebau und Siedlungswesen - Und Gottes Zukunft ...? Theologische Erörterungen
- 1996
Diese Einführung in Schellings Denken für Interessierte und Studierende nimmt zugleich zu zentralen Themen der Schelling-Forschung Stellung. Die Grundintention Schellings, der weniger als System- denn als genialer Problemdenker zwischen Fichte und Hegel gilt, zielt auf eine Philosophie des Absoluten als All-Einheitsphilosophie mit den Problemkomplexen Einheit und Vielheit, Absolutes und Endliches, Vernunft und Geschichte sowie Philosophie und Religion. Das Buch ist nach dem Werk von Kuno Fischer die erste neuere genetische Darlegung der Schelling'schen Philosophie nach ihren Hauptthemen in deutscher Sprache.
- 1994
Allen unseren Vorstellungen von Zeit, wie detailliert sie auch begrifflich ausgearbeitet sein mögen, liegt eine bestimmte Weise von Zeiterfahrung zugrunde. Dabei stehen Zeitkonzepte und Zeiterfahrungen in einem gegenseitigen Bedingungsverhältnis. Doch wie ist das Verhältnis, die gegenseitige Verschränktheit oder gar die Einheit der drei fundamentalen Zeiterfahrungstypen - Naturzeit (physikalische Zeit), Erlebniszeit (psychologische oder subjektive Zeit) und Personzeit (historische Zeit) - zu fassen und worin zeigt sie sich? Gibt es gegenseitige Reduktionsmöglichkeiten oder lässt sich ein systematisches Verhältnis des Aufbaus, einer Schichtung erkennen, etwa in dem Sinn, dass sich in die basale Naturzeit die Erlebniszeit eintragen lässt, auf die ihrerseits die Geschichtszeit aufgetragen wird? – Vor diesem Problemhorizont gehen die Beiträge aus der Perspektive unterschiedlicher Disziplinen (Physik, Biologie, medizinische Anthropologie, Technik, Philosophie und Theologie) dem Verhältnis von Zeit und Zeiterfahrung nach.

