In "Späte Gegend" erzählt Lida Winiewicz die Lebensgeschichte einer Bäuerin und bietet einen authentischen Einblick in den ruralen Alltag des letzten Jahrhunderts. Durch Gespräche mit der Nachbarin entstehen lebendige Erinnerungen, die das Leben in einer ländlichen Umgebung widerspiegeln, nur zwei Autostunden von Wien entfernt.
Schreiben für Bühne, Film und Fernsehen ist unvorhersehbar. Man kann, mit redlichem Bemühen und einer gewissen Schmerztoleranz, die Qualität der eigenen Arbeit verbessern, nicht aber die Umstände, unter denen sie stattfindet. Nach einer Bruchlandung zu schwören: Das passiert mir nie wieder! ist sinnlos, denn das passiert sowieso nie wieder, sondern, im Vorhinein unvorstellbar, dies oder jenes , und man braucht keinen griechischen Philosophen, um zu wissen, dass man in demselben Fluss kein zweites Mal baden, aber in dessen erneuerten Fluten möglicherweise ersaufen wird. Trotzdem: Seit siebzig Jahren drehe ich meine Runden auf dem Glatteis dieses Berufs. Es gab immer wieder Stürze, Prellungen, blaue Flecken. Aber auch, ab und zu, einen Walzer.
Zum 90. Geburtstag von Lida Winiewicz, die sowohl für ihre Übersetzungen aus dem Französischen, Englischen und Italienischen wie auch für ihre Drehbücher für Film, Funk und Fernsehen bekannt wurde, publiziert der Braumüller Verlag einen schmalen Band mit ihren Gedichten „Ist die schwarze Köchin da?“, die in dramatisierter Fassung sowohl auf der Bühne aufgeführt als auch auf CD eingesprochen wurden. Darin befasst sie sich - mit Augenzwinkern und Ironie - mit Alter und Tod, ihren lästigen Begleiterscheinungen wie dem zusehends verfallenden Körper, den Nebenwirkungen der täglichen Medikamentendosis oder der Frage, wie im Jenseits mit einer Hüftprothese zurechtzukommen ist. Denn Altwerden ist nichts für Weicheier, wie die Autorin trocken vorführt.
Angeblich gibt es ein Leben, auch wenn man nicht singen kann. Die Geschichte eines Mädchens, das Sängerin werden will. Eine längst verstorbene jüdische Großmutter macht diesen Traum zunichte.
Das Auftrittsverbot wird für Lida so traumatisch, dass sie ab dem G, dem höchsten Ton des Liedes Das Heidenröslein von Schubert, für immer ihre Stimme verliert. Alle Anstrengungen nach dem Krieg, auch mit Therapeuten die hohen Töne zurückzuholen, scheitern. Diese autobiografische Geschichte über Kindheit und Jugend eines „jüdisch versippten“ Mädchens kennzeichnet das Staunen über die damalige Gleichzeitigkeit von unauffälligem Alltag und mörderischem Wahnsinn.
Sehr berührend werden die Erlebnisse vor, während und nach dem Zweiten Weltkrieg reflektiert und erzählt. Man folgt Lida Winiewicz auf dieser Reise gerne und schmunzelt manchmal, mit welcher Klarheit sie die Dinge sieht. Und wenn nach einem Luftangriff ein abgeschossener amerikanischer Pilot auf der Straße hockt, umringt von schweigenden Menschen, dann lächelt man ihm zu, und wenn es das Leben kostet.
„Ich versteh’ die Welt nicht mehr!“ – Was nicht bedeutet, ich hätte sie je verstanden. Jedoch: Mein Nichtverstehen betraf Themen, deren Bemeisterung mich Jahre des Studiums gekostet hätte: Quantentheorie, Elektronik, Financial Times, Raumfahrt, Adorno. Jetzt streikt mein Hirn schon beim Entleeren meines Postfachs: Amtsbriefe, Verständigungen, Informationen, Fakturen, Gutscheine, Angebote – täglicher Geheimniskram! Ich bin wie ein Botokude, den es aus dem Regenwald nach Wien verschlagen hat, halbnackt, rotbemalt, mit Blasrohr. Leider hilft es mir nicht, zu kapieren, was die fremde Welt von mir will. Die Werbung gibt’s wenigstens zu. Behandelt mich wie einen Dodel, von Anfang an. Wer steht mir bei?
Nach dem großen, anhaltenden Erfolg von „Geisterbahn“ hat Lida Winiewicz wieder witzige, nachdenkliche, höchst originelle Beobachtungen aus dem Alltag niedergeschrieben.
Wie oft haben Sie sich schon zum Essen niedergesetzt? Tausendmal? Zehntausendmal? Hunderttausendmal? Die meisten Mahlzeiten vergisst man. Aber ein paar sind dabei, an die erinnert man sich — fröhliche, traurige, öde, preiswerte, teure, einsame, verzauberte, folgenschwere, kurz: einmalige — weshalb auch immer.
KATZENTISCH, Ausbeute der Autorin, schildert Mahlzeiten letzterer Art. Und jeden Leser möge das eigene Gedächtnis verblüffen.
Gesegneten Appetit!
Ein herzerfrischender Einblick in die Wiener Seele: Sie möchten etwas erleben? Fremde Länder kennen lernen? Exotische Sitten und Gebräuche? Verbotene Rituale? Schwarze und weiße Magie? Sie möchten staunen dürfen? In Märchen mitspielen? Weinen? Hexen begegnen, Nixen, Zauberern, edlen Rittern, fahrenden Sängern- kurz dem unglaublichen? Fahren Sie mit den Wiener Linien! Freilich: Kein Medizinmann trommelt im Bus im Regen, kein Derwisch lässt in der U4 die träge Kobra tanzen, keine verzückte Alte weissagt im 13A. Alles normal! Normal? Steigen Sie ein! Erleben Sie eine Welt der Wunder, der komischen Katastrophen, der bizarren Ausgeburten Wienerischer Dämonie. Vergessen Sie Ihr Auto! Fahren Sie mit der Geisterbahn!
Berührender Roman einer Jugend im Kriegs-Wien Zweiter Weltkrieg in Wien: Verdunkelung, Feind im Anflug, Verschüttete, »Kraft durch Freude«, die Hakenkreuzfahne am Rathaus, das Fallbeil im Landesgericht. Und nie gekannt, längst verstorben, eine Großmutter namens Esther. Die Spur führt mitten durchs Leben der beiden Enkelinnen. Sie gehen in die Oper. Die Oper bietet Asyl. Musik und Unwirklichkeit helfen, die Wirklichkeit zu ertragen. Lida Winiewicz schildert packend die lebensgeschichtlichen und historischen Ereignisse einer Jugend im Kriegs-Wien und parallel das Leben der Familienmitglieder im Exil.
Ein herzerfrischender Einblick in die Wiener Seele: Sie möchten etwas erleben? Fremde Länder kennen lernen? Exotische Sitten und Gebräuche? Verbotene Rituale? Schwarze und weiße Magie? Sie möchten staunen dürfen? In Märchen mitspielen? Weinen? Hexen begegnen, Nixen, Zauberern, edlen Rittern, fahrenden Sängern - kurz dem Unglaublichen? Fahren Sie mit den Wiener Linien! Freilich: Kein Medizinmann trommelt im Bus um Regen, kein Derwisch lässt in der U4 die träge Kobra tanzen, keine verzückte Alte weissagt im 13A. Alles normal! Normal? Steigen Sie ein! Erleben Sie eine Welt der Wunder, der komischen Katastrophen, der bizarren Ausgeburten Wienerischer Dämonie. Vergessen Sie Ihr Auto! Fahren Sie mit der Geisterbahn!
Das witzigste Amerikabuch seit langem Die Heldin des Buches - eine „ältere Dame“ - ist Single, lebt in Wien, hat polnische Vorfahren und liest Krimis von Donna Leon. Sie hat einen Wunsch: eine Reise mit dem Greyhound-Bus durch Amerika. Fest entschlossen macht sie sich auf den Weg und erlebt so manche Überraschung...