Michael Mitterauer Bücher






Die Namensgebung in Europa wurde über mehr als ein Jahrtausend durch ein System der Nachbenennung nach Vorbildern - Ahnen und Heiligen - bestimmt. Das vorliegende Werk des Familien- und Sozialhistorikers Michael Mitterauer geht der Entstehung und Entwicklung dieses europäischen Systems der Namensgebung im interkulturellen Vergleich bis zu den tiefgreifenden Veränderungen in unserem Jahrhundert nach.
In der europäischen Kulturgeschichte spielt die Familie zu allen Zeiten eine zentrale Rolle. Was jedoch jeweils unter Familie zu verstehen ist, wer etwa zur Familie gehört, wer ihr Oberhaupt ist, wer über den Besitz verfügt, wie die Arbeit aufgeteilt ist, dies unterliegt einem deutlichen historischen Wandel. Die neue ›Geschichte der Familie‹ zeichnet die großen Entwicklungslinien von der Antike bis zur Gegenwart nach und nimmt dabei auch die Unterschiede in den verschiedenen europäischen Gesellschaften in den Blick. Unter Berücksichtigung von neuen Fragestellungen und Einsichten aus Soziologie, Ethnologie, Demographie und Pädagogik entsteht ein facettenreiches Bild der europäischen Familie. Zur Sprache kommen dabei auch langfristige Prozesse wie die Wendung von der Großfamilie zur Kernfamilie oder die Veränderung der Gefühlsbindungen zwischen Partnern und Generationen, die bis heute Realität und Erleben der Familie bestimmen.
Warum Europa?
Mittelalterliche Grundlagen eines Sonderwegs
Die bevorstehende Osterweiterung der EU stellt erneut die Frage nach der Genese Europas als eines Kulturraums historisch gewachsener Gemeinsamkeiten. In verschiedenen Wissenschaften - Geschichte, Soziologie, "area studies" u.a. - wird das Problem des "europäischen Sonderwegs" und seiner bedingenden Faktoren seit Jahrzehnten diskutiert. Der Autor entwickelt eine neue und überraschende Antwort, indem er Europa mit anderen Kulturen vergleicht - insbesondere mit dem islamischen Raum und China. Abweichend von den derzeit dominanten Lösungsangeboten des Problems führt sein Weg zu Wurzeln, die weit ins Mittelalter zurückreichen.
Grundtypen alteuropäischer Sozialformen
Haus u. Gemeinde in vorindustriellen Gesellschaften
St. Jakob und der Sternenweg
Mittelalterliche Wurzeln einer großen Wallfahrt
Um die Anfänge des Jakobsweges gibt es viele offene Fragen. Warum glaubte man seit dem 9. Jahrhundert, dass der Apostel Jakobus der Ältere nicht im Heiligen Land begraben liegt, sondern in Santiago de Compostela im äußersten Westen des europäischen Kontinents – im damaligen Verständnis „am Ende der Welt“? Was führte dazu, dass der Zustrom der Pilger dorthin bald den großen Wallfahrtszielen der Christenheit in Jerusalem und Rom gleichkam? Welche Rolle spielte dabei das Königtum, welche die Kirche? War es die Bedeutung des heiligen Jakob in den Jenseitsvorstellungen der Zeit, die den besonderen Aufstieg der Jakobusverehrung in der europäischen Christenheit des Mittelalters begründete? Solchen und ähnlichen Fragen, die sich im weiten Feld der Forschungen um den Jakobsweg stellen, geht das Buch von Michael Mitterauer nach.



