Hundert Jahre nach der Reformation ging ein zündendes Manifest für eine neue Literatur in deutscher Sprache gemäß den Standards der europäischen Renaissance hinaus in die Welt. Es war das Jahr, da die ‚Fruchtbringende Gesellschaft‘ als namhafteste kulturpolitische Vereinigung auf deutschem Boden noch vor der ‚Académie Française‘ gegründet wurde. Das Jahr 1617 ist ein Schlüsseldatum der deutschen Literatur- und Kulturgeschichte. Martin Opitz lieferte ihm die Stichworte. Zwischen Conrad Celtis und Johann Christoph Gottsched nimmt er die entscheidende Mittelstellung ein. Als ‚Vater der deutschen Dichtung‘ ist er in die Literaturgeschichte eingegangen, aber er war mehr als das. An der Wende vom 16. zum 17. Jahrhundert erlebte er mit seinen wachen späthumanistischen Weggefährten in Europa den Zusammenbruch der ‚una societas christiana‘ und die Wehen der neuen Zeit. Als unermüdlicher Streiter für religiöse Toleranz, für patriotische Versöhnung über die Konfessionsgrenzen hinweg und für eine den Nachbarländern ebenbürtige deutsche Sprache und Poesie wirkte er an vorderster Stelle mit an dem Brückenschlag vom Humanismus zur Aufklärung, wie er um 1600 allenthalben erfolgte. Klaus Garber entfaltet in zwanzig Kapiteln ein neues und unverändert aktuelles Bild des großen Autors.
Klaus Garber Bücher






Der Reformator und Aufklärer Martin Opitz (15971639)
Ein Humanist im Zeitalter der Krisis
- 868 Seiten
- 31 Lesestunden
Im Jahr 1617, einem Wendepunkt der deutschen Literaturgeschichte, entstand ein Manifest für eine neue deutsche Literatur, das von Martin Opitz geprägt wurde. Er nimmt eine zentrale Rolle zwischen den literarischen Strömungen von Conrad Celtis und Johann Christoph Gottsched ein und wird als 'Vater der deutschen Dichtung' verehrt. Opitz setzte sich leidenschaftlich für religiöse Toleranz und patriotische Versöhnung ein und trug zur Entwicklung einer gleichwertigen deutschen Sprache und Poesie bei. Klaus Garber beleuchtet in zwanzig Kapiteln Opitz' bedeutenden Einfluss auf den Übergang vom Humanismus zur Aufklärung.
Europäische Schäfer-, Landleben- und Idyllendichtung
Eine Einladung zum Lesen
- 326 Seiten
- 12 Lesestunden
Simon Dach im Kontext preußischer Kulturgeschichte der Frühen Neuzeit
- 192 Seiten
- 7 Lesestunden
Copyright Kulturstiftung der deutschen Vertriebenen.
Der junge Hegel ist eine Generation vor Marx als revolutionärer Kritiker der bürgerlichen Gesellschaft und ihrer Ideologie absoluter Innerlichkeit hervorgetreten, als welcher er aktuell geblieben ist. Er suchte die Aporien der Kantischen Philosophie des Eigentums zu überwinden und arbeitete Marx entschieden vor, der die Hegelschen Jugendschriften nicht kennen konnte. Was Dialektik bedeutet und welche kritischen Potenzen ihr innewohnen, ist an Hegels Frühwerk zu erfahren. Garber deckt sie in einer Rekonstruktion zentraler Texte auf.
Das alte Buch im alten Europa
Auf der Spurensuche in den Schatzhäusern des alten Kontinents
- 765 Seiten
- 27 Lesestunden
Die Rückkehr der baltischen Staaten nach Europa ist inzwischen von einer Flut vor allem historischer Literatur begleitet. Der vorliegende Band versucht sich erstmals an einer kulturgeschichtlichen Synopsis. Buch- und bibliotheksgeschichtliche Arbeiten, raumkundliche Expertisen, sprach-, literar- und wissenschaftsgeschichtliche Studien und Porträts und nicht zuletzt Erkundungen zu den Memoria prägenden Medien vermessen den baltischen Kulturraum der Frühen Neuzeit mit Ausblicken in die Moderne neu.
Kulturwissenschaftler des 20. Jahrhunderts
Ihr Werk im Blick auf das Europa der Frühen Neuzeit
In 28 Aufsätzen deutscher, polnischer, russischer und estnischer Fachwissenschaftler werden neueste Forschungsergebnisse zu verschiedenen Aspekten der ostpreußischen Kulturgeschichte behandelt. Die Aufsätze widmen sich der Königsberger Buch- und Bibliotheksgeschichte, den historischen Beziehungen des Herzogtums Preußen zu seinen Nachbarn und den konfessionellen Konflikten des 16. und 17. Jahrhunderts, der Universität, den bildenden Künsten und der Musik sowie der Historiographie und Literaturgeschichte. Der Band zeichnet sich außerdem dadurch aus, daß zahlreiche Quellen hier erstmals ediert bzw. bibliographisch erfaßt werden, darunter beispielsweise das Liederbuch Abrahams von Dohna.