Seit dem Frühjahr 2014 laufen die Planungen und Umbauten an einem alten Herrenhaus im Städtedreieck Köln-Aachen-Düsseldorf, dem zukünftigen Ort für wechselnde Ausstellungen. Im April 2017 eröffnet das Haus mit der Ausstellung "Aftermieter". Das Buch präsentiert nicht nur die Ausstellung und ihre Künstler, sondern rückt vor allem das Haus selbst in den Fokus. Es thematisiert die Transformation von der Gesellschaft zum Individuum, vom Bewohner zum Artefakt und von Animalismus zu Altruismus. Bereits im Außenbereich entstehen spirituelle Bezüge zwischen verschiedenen Installationen. Im Inneren wird die Zivilisation durch Möbel und Videoinstallationen greifbar, die visionär "Abgründiges" mit kritischem Humor verbinden. Im ersten Obergeschoss, dem früheren Piano Nobile, öffnen sich Künstlerräume als Hommage an deren Autoren und bewahren eine Doppelstruktur aus dunkler Energie und anspielungsreichem Humor. Im darüberliegenden Kniegeschoss wird diese Welt instabil; die Kunst eröffnet Halluzinationen. Märchen und Mythen fördern einen fantastischen Diskurs, der die Doppelstruktur von Ratio und Paranoia beleuchtet. "Aftermieter" ist kein statisches Ereignis, sondern ein Prozess: die Erkundung eines Hauses, in dem künstlerische Bilder und Objekte die heutige Kunstszene in neuem Licht erscheinen lassen.
Veit Loers Reihenfolge der Bücher






- 2017
- 2015
Die Kunsthalle Düsseldorf setzt mit ihrer Ausstellung „ AVATAR UND ATAVISMUS. OUTSIDE DER AVANTGARDE“ einen archetypischen Anker in die Kunst der 1980er Jahre: namhafte Vertreter westlicher Kunst verschiedener Generationen begehren gegen die Errungenschaften der Moderne – Abstraktion und Konzeptualität – in einer so noch nicht da gewesenen Weise auf. Durch Gegenüberstellung und Zusammenstellung machen sie ein Phänomen sichtbar, das im überraschenden Auftauchen von Köpfen, Händen und anderen Körperteilen animistische Momente ins Spiel bringt, die sich im „zerstückelten Körper“, dem Tier als Alter Ego und anderen Chiffren des „Wilden Denkens“ äußern. Der Ausstellungskatalog zeigt bekannte Künstler mit Arbeiten zwischen Obsession, Narration und Ironie, wie sie seit der postmodernen Wende nach 1978 möglich geworden sind. Das „wilde“ Jahrzehnt eröffnet mit Namen wie Francesco Clemente, Walter Dahn, Martin Disler und Georg Jiri Dokoupil. Daran schließen sich Arbeiten Siegfried Anzingers an, flankiert von Künstlern wie Antonius Höckelmann und Alfred Klinkan. Im folgenden Jahrzehnt lassen sich wie eine animistische Kette Positionen von Franz West, Rosemarie Trockel, Günther Förg, Thomas Schütte und Mike Kelley ausmachen, die neue Avatare erfinden: West die Lemuren, Förg die Masken und Trockel die gestrickten Gesichtsmasken „Balaklava“.
- 2013
Das Glück kommt aus dem Nichts
- 155 Seiten
- 6 Lesestunden
Die private Sammlung Wilhelm Otto Nachf., die ein rheinländischer Unternehmer, der ungenannt bleiben möchte, seit den späten 1980er Jahren zusammenträgt, umfasst ein weites Spektrum internationaler Gegenwartskunst. In der Ausrichtung ist sie multimedial: Gemälde und Zeichnungen sind ebenso vertreten wie Videokunst. Ihr Schwerpunkt liegt aber auf Objekten, Rauminstallationen und Skulpturen. In der Sammlung sind renommierte Künstlerpersönlichkeiten wie z. B. Cosima von Bonin, Walter Dahn, Georg Herold und Rosemarie Trockel ebenso vertreten wie junge Künstler, z. B. Michel Majerus, Markus Schinwald, Thomas Zipp oder David Thorpe. Die Kunsthalle Nürnberg zeigt mit einer Auswahl von ca. 65 Arbeiten einen repräsentativen Querschnitt aus renommierten und jungen Künstlerpositionen.
- 2013
Markus Bacher, after eight
- 56 Seiten
- 2 Lesestunden
- 2008
Psychonauten
- 232 Seiten
- 9 Lesestunden
Seit geraumer Zeit gibt es in der Kunst eine Renaissance des Unerklärlichen, Unbewussten und Spirituellen. Vom Science-Fiction-Roman und -Film mit Anleihen bei New Age zu okkultistischen Referenzen in Gothic-Rock und Metal, vom vielseitigen Angebot im Esoterikshop mit Tarot, Kabbala, Hellseherei und Spiritismus zum ungebrochenen Interesse an Anthroposophie, alter Mystik, Theosophie oder „ganzheitlicher“ Wissenschaft – der Auflistung scheinen kaum Grenzen gesetzt. Der Jahresring 2008 widmet sich nun einer Reihe von Künstlern, die „ekstatisch“ arbeiten, also im Zustand „visionären Sehens“ – sei es, dass sie sich als Medien fühlen, an ihrer eigenen Bildmagie arbeiten oder das Mysteriöse, Unerklärliche der Welt in ihre Kunst mit einbeziehen. Mit zahlreichen Abbildungen, Kurztexten, Interviews, Statements und Essays zum Thema.
- 2008
Paradies und zurück
- 149 Seiten
- 6 Lesestunden
- 2007
Sculptor, poet, and musician, Dieter Roth is celebrated as an artist's artist, known for his innovative approach to art. He sought to disrupt conventional education by creating systems that embraced inconsistency and spontaneity. His work featured unconventional materials like grease stains, mold, insect borings, and rotting food, chosen for their textural qualities and ability to make time visible. Roth famously stated, "More is better," and his prolific output reflected this philosophy. He viewed everything around him as potential art, from his sketchpad to his kitchen, which was later sold to a museum. This publication showcases approximately 260 drawings from Roth's renowned "Copy Books," meticulously preserved in his archive, spanning the years 1977 to 1998. Born in 1930 in Hanover, Germany, to a Swiss father and German mother, Roth was sent to Switzerland to escape Nazi Germany. He trained in graphic design in Bern, where he developed an interest in avant-garde design and poetry. Averse to routine, he frequently relocated, adopting various identities based on his birth name, Karl Dieter Roth. He lived in diverse cities, including Reykjavik, London, Basel, Hamburg, and Providence, Rhode Island, before his death in 1998. This publication is produced in collaboration with the Dieter Roth Estate and Galerie Eva Presenhuber, Zurich, and was awarded in the "Most Beautiful Swiss Books 2007" competition.
- 2006
Franz West
- 183 Seiten
- 7 Lesestunden
Seit 30 Jahren hat der Wiener Künstler Franz West (*1947 in Wien) ein eigenes Territorium der Kunst errichtet, in dem er für Skulptur, Ambiente und Design neue Modalitäten des „Vorscheins„ erfand. Angefangen vom „Paßstück“ der siebziger Jahre über die Möbelensembles der achtziger Jahre bis zu den Außenskulpturen der neunziger Jahre irritiert er die Kunstwelt nachhaltig mit parodistischen Einfällen und skurrilen Szenarien, die der alten Sozialutopie von Kunst und Leben überraschende Lösungen entgegenhalten. Im Wörtlichnehmen der Kunstsituation entgeht er einer deskriptiven Kommentierung. Durchgängig verankert ist die partizipative Intention des Werks in sprachlichen, philosophischen, psychologischen und soziologischen Ebenen, die den Ausstellungsstücken eine vielschichtig performative und konzeptuelle Kraft verleihen. In seiner Einführung in das Œuvre von Franz West, die von Kommentaren des Künstlers begleitet wird, liefert Veit Loers neue Interpretationsansätze und beschäftigt sich ausführlich mit der Werkentwicklung der letzten Jahre.