Europas Tragik
- 160 Seiten
- 6 Lesestunden






Dieser Band beschäftigt sich mit grundsätzlichen und aktuellen Fragen der europäischen, transatlantischen und globalen Sicherheits- und Außenpolitik aus einer bestimmten Perspektive vor dem Hintergrund der Entwicklung seit 1989/90. Die NATO, ihre Strategien im Wandel der Zeiten, ihre Konzepte, ihr Beziehungsgefüge, ihre Aufgaben, Rolle und ihre Rollenverteilung, ihre operativen Funktionen, ihr Selbstverständnis, ihre Anpassung an die veränderten Bedingungen der internationalen Politik für den Beginn des 21. Jahrhunderts werden thematisiert. Die Autoren kommen aus den USA, Frankreich, Russland und Deutschland.
Der Band begründet, warum eine Verfassung als überwölbendes Dach für eine wirkliche Europäische Union erforderlich ist. Die Verfassungsurkunde muss rechtlich wie politisch legitimiert sein, sich an Prinzipien von Demokratie und Rechtsstaat orientieren und Gründung, Aufbau, Zuständigkeiten, das Funktionieren von Gewalten in der Union, Stellung der Mitgliedstaaten und ihrer Organe, Stellung des Bürgers, der Parteien, Gewerkschaften, Kirchen und sozialen Gemeinschaften gerecht werden.
Die Verbindung von Geschichte, Zeit- und Gesellschaftsgeschichte mit den Fragestellungen der historisch orientierten Politischen Soziologie erweist ihre Tragfähigkeit und Leistungskraft nur am konkreten Beispiel. Angesichts der immer wieder spürbaren Ansätze, die Voraussetzungen, Funktionsweisen, unmittelbaren Folgen und langfristigen Nachwirkungen der Diktaturen unseres Jahrhunderts in Europa zu analysieren, sollen in diesem Band Aspekte der Diktaturforschung in den Mittelpunkt gerückt werden. Begriff und Sache der Demokratie haben die politische Ordnung in Europa in diesem Jahrhundert zweimal umgestülpt. Zur Zeit befinden wir uns noch in der zweiten Transformationsphase. Was Demokratie ist, darüber gibt es keine allseits akzeptierte Lehrmeinung. Den noch immer fruchtbarsten Zugang zu den wesentlichen Vorstellungen, die sich mit dem Demokratiebegriff verbinden, bietet ein begriffsgeschichtlicher Rückblick, von dem aus entwicklungsgeschichtliche Analysen und Perspektiven vorgenommen werden sollten. Gerade vor dem Hintergrund der politischen Systemveränderungen in Europa in den Jahren 1989/90 scheint eine grundsätzliche und exemplarische Bearbeitung dieses Themas geboten. Dieser Sammelband umfaßt überarbeitete Beiträge, die in wissenschaftlichen Kolloquien des Sozialwissenschaftlichen Forschungsinstituts der Europäischen Akademie Otzenhausen gehalten wurden. Einige Aufsätze wurden zusätzlich in den Band aufgenommen.
Das Recht und die Justiz waren im Verständnis der DDR Instrumente der gesellschaftlichen Praxis und insofern ein Mittel der bewußten Gesellschaftsgestaltung im Sinne des Sozialismus. Das sozialistische Recht war ein Mittel des Staates, um die gesellschaftliche Entwicklung zu organisieren. Nach DDR-eigenen Angaben unterscheidet sich das Recht in seinem Wesen, in seiner gesellschaftlichen Gesamtfunktion, in seinem Inhalt und in der Art seiner Verwirklichung vom kapitalistischen Recht. Seit der Wiedervereinigung sind Rolle und Funktion des Rechts und der Justiz in der DDR Gegenstand zahlreicher Publikationen. Bei der Auswahl der Beiträge für diesen Sammelband haben wir uns leiten lassen von der Liste der Forschungsdesiderata, die der Bericht der Enquete-Kommission »Aufarbeitung von Geschichte und Folgen der SED-Diktatur in Deutschland« nannte. Das Einführungskapitel enthält zur Orientierung einen allgemeinen und zusammenfassenden Vergleich zwischen den Rechtsordnungen der Bundesrepublik und der DDR, eine Analyse der politischen Steuerung der Justiz in der DDR sowie einen Beitrag zur Transformation der Rechtsordnung der BRD in die neuen Bundesländer. Der zweite Teil behandelt Aspekte des Familien-, Arbeits- und Strafrechts.
Jede Festschrift ist einzigartig, da sie eine besondere Persönlichkeit ehrt. Dr. h. c. Arno Krause hat sich der europäischen Einigungspolitik als Lebensaufgabe verschrieben und verbindet seine berufliche Karriere eng mit deren Erfolg. Seine Beharrlichkeit und Zielstrebigkeit sind bemerkenswert. Mit 19 Jahren übernahm er das Amt des Generalsekretärs der Europa-Union Saar und führt heute mit 70 Jahren das größte europäisch orientierte Netzwerk der politischen Jugend- und Erwachsenenbildung. Für ihn ist der Erfolg des europäischen Einigungsprozesses nicht nur von politischen Fragen abhängig, sondern auch von Information und Bildung. Er setzt sich dafür ein, Menschen zu befähigen, fundierte Urteile über europaorientierte Themen zu fällen und Handlungsperspektiven in einer komplexen Welt zu eröffnen. Als Vorsitzender der Europäischen Akademie Otzenhausen und einer bedeutenden europäischen Stiftung hat er zahlreiche Monographien, Einzelaufsätze, Europaprojekte und Sammelbände initiiert. Diese Festschrift versucht, sein persönliches und berufliches Lebenswerk zusammenzufassen. Die Beiträge sind in fünf Kapitel gegliedert: Grundfragen der nationalen und europäischen Bildung, Demokratie und Föderalismus, Europa als Friedens- und Wertegemeinschaft, Europa und die Europäische Integration in Geschichte und Gegenwart sowie Internationale Beziehungen.
Der Sammelband behandelt verschiedene Aspekte der Jugendforschung in Deutschland, gegliedert in vier Kapitel: Jugend und Politik, Jugend und Gesellschaft, Jugend und Bildung sowie Jugend und Gewalt. Trotz der wachsenden Bedeutung der Jugendforschung bleibt das Interesse der breiten Öffentlichkeit begrenzt. Die 12. Shell Studie „Jugend 1997“ erregte zwar kurzfristig Aufmerksamkeit, doch eine nachhaltige Debatte über Jugendthemen blieb aus. Ziel des Sammelbands ist es, einen neuen Impuls für die Diskussion zu geben. Zahlreiche aktuelle Jugendstudien fließen in die Beiträge ein, um ein differenziertes Bild von Lebenssituationen, Selbstverständnissen, Wertorientierungen und Zukunftsperspektiven der Jugend im vereinten Deutschland zu zeichnen. Fast jeder fünfte Einwohner Deutschlands ist unter 18 Jahren, und von den rund 15,9 Millionen Kindern und Jugendlichen hat etwa jeder Zehnte eine ausländische Staatsangehörigkeit. Zudem sind knapp ein Drittel der Bevölkerung, also gut 25 Millionen Menschen, jünger als 27 Jahre. Für die Mehrheit dieser jungen Menschen haben sich in den letzten zehn Jahren die Lebensbedingungen und Zukunftserwartungen deutlich verbessert.
Das Subsidiaritätsprinzip, ein zentraler Grundsatz der katholischen Soziallehre, betont die Selbstverantwortlichkeit des Individuums und fordert, dass Gemeinschaften subsidiär agieren, um Selbsthilfe zu fördern. Dies steht im Gegensatz zum Kollektivismus. Im Vertrag über die Europäische Union wird das Prinzip eingeführt, wonach die Gemeinschaft nur dann tätig wird, wenn die Ziele auf nationaler Ebene nicht ausreichend erreicht werden können. In Deutschland hat das Prinzip durch Art. 23 GG Verfassungsrang erlangt. Der Föderalismus, ein vielschichtiges politisches Konzept, ist eng mit dem Subsidiaritätsprinzip verbunden, da politische Einheiten innerhalb eines übergeordneten Systems ihre Kompetenzen teilen. Eigenständigkeit soll nur dort aufgegeben werden, wo Aufgaben effizienter auf Gesamtsystemebene gelöst werden können. Das politische System Deutschlands ist föderalistisch zwischen Bund und Ländern organisiert. Obwohl die EU als föderalistisch betrachtet werden kann, wurde dieser Begriff nicht im Vertrag verankert. Dennoch ist er eine politische Realität im Kontext einer engeren Europäischen Union. Der vorliegende Sammelband untersucht diese Konzepte aus sozial-, geistes-, rechts- und politikwissenschaftlicher Perspektive und bezieht deutsche, französische und britische Traditionen ein, um erste Ansätze zur Verankerung dieser Begriffe in der Europäischen Union zu erarbeiten.
Anlässe dieser Publikation waren die Wiederkehr der Einweihungsfeiern des Europa-Hauses Otzenhausen am 21. und 22. Mai 1954 und die Eröffnung des Europa-Hauses Otzenhausen am 6. Oktober 1959. Dem Aufbau des Sammelbandes liegt folgende Konzeption zugrunde: Nach Einführung und Grußwort werden in zwei Hauptteilen Auftrag und Arbeitsschwerpunkte im allgemeinen von Mitarbeitern sowie der Spannbogen der Akademiearbeit in Bildung und Wissenschaft von Honorarmitarbeitern der Europäischen Akademie Otzenhausen behandelt. Der erste Hauptteil beinhaltet die deutsch-französische Kooperation, die Jugendbildungsarbeit, den Zusammenhang zwischen Kultur und Politik, das internationale Konzert der europaorientierten politischen Bildung sowie die Arbeit der Tochterinstitute, Institut für Rhetorik und Methodik und Sozialwissenschaftliches Forschungsinstitut. Der zweite Hauptteil verdeutlicht die Spannbreite der Arbeit in Wissenschaft und Bildung:- Europäische Integration- Deutsch-französische Beziehungen- Geschichte und Politik- Deutschland und Europa- Politische Bildung - politische Kultur- Europa und die Welt im Wandel. Die Autoren kommen aus sieben Ländern und gehören verschiedenen Fachdisziplinen an.
Festschriften haben in der europäischen Wissenschaftstradition eine lange Vergangenheit und bieten Beiträge von Autoren verschiedener Disziplinen und Nationen zu einem gemeinsamen Thema. Diese Festschrift entstand anlässlich des 65. Geburtstags des Politikwissenschaftlers Helmut Wagner, der an der Freien Universität Berlin lehrt. Über 40 Historiker, Politiker und Sozialwissenschaftler aus Europa, Asien und Nordamerika, die Wagners akademische Wegbegleiter sind, haben zu diesem Band beigetragen. Die Themen sind vielfältig und in vier Kapitel gegliedert. Das Kapitel „Europa als Idee“ umfasst Beiträge aus historischer, philosophischer und theologischer Perspektive, wobei die nationale Herkunft der Autoren berücksichtigt wird. „Europa als historisch-politischer Gegenstand“ beleuchtet die Rolle der Gesellschaftswissenschaften im europäischen Einigungsprozess und behandelt Themen wie Regionalismus, Transformation in Mittel- und Osteuropa, Demokratietheorie und wirtschaftliche Integration. Das Thema „Deutschland - Europa“ ist besonders relevant, da es die Verbindungen zwischen deutscher und europäischer Politik thematisiert. Das letzte Kapitel widmet sich den Beziehungen wichtiger asiatischer Länder zu Europa. Es analysiert Kontinuität und Wandel sowie die politischen, kulturellen und wirtschaftlichen Veränderungen in Europa und Deutschland. Der Titel der Festschrift verweist auf den dynamischen Prozess der Kontinentwerdung Europ