Literatur und Verbrechen
Jahresgabe 2017 der Ortsvereinigung Hamburg der Goethe-Gesellschaft in Weimar e. V.
- 110 Seiten
- 4 Lesestunden
Die Werke von Annette von Droste-Hülshoff, Kleist, Theodor Fontane und Karl-Philipp Moritz können auch als Kriminalgeschichten interpretiert werden. Ab der Mitte des 18. Jahrhunderts verschwommen die Grenzen zwischen Schönheit und Tugend sowie abstoßendem Äußeren und Laster. Schiller erkannte die unveränderliche Struktur der menschlichen Seele und die Verbindung von Seele und Körper, stellte jedoch die Frage, ob ein Mord manchmal gerechtfertigt sein könnte. Die Literatur bietet darauf unterschiedliche Antworten, die es wert sind, betrachtet zu werden. Im Rahmen des 19. Klassik-Seminars der Hamburger Goethe-Gesellschaft wurden in vier Vorträgen von renommierten Literaturwissenschaftlern verschiedene Thesen und überraschende Antworten präsentiert. Prof. Dr. Helmut Koopmann untersucht unterschiedliche Rechtsverständnisse und deren Folgen im 18., 19. und 20. Jahrhundert. Prof. Dr. Thomas Wortmann beleuchtet den Wertewandel in der dörflichen Gemeinschaft anhand der „Judenbuche“. Dr. Christine Hehle analysiert die Vielschichtigkeit in Fontanes Novelle und deren unheimliche Momente. Prof. Dr. Albert Meier beschreibt das Studium des Menschen in der Aufklärung und die Herausforderungen des Unterbewussten. Moritz fasst die neuen Sichtweisen prägnant zusammen: „Fakta, und kein moralisches Geschwätz“.







