Panajotis Kondylis analysiert in seiner geistesgeschichtlichen Untersuchung die Theorien zum Krieg von Clausewitz über Marx und Engels bis hin zu Lenin. Er beleuchtet die Armee, die gesellschaftlichen Auswirkungen des Krieges und die Strategien der Kriegsparteien, während er auch die anthropologischen Faktoren, die zum Krieg führen, thematisiert.
Panagiotis Kondylis Reihenfolge der Bücher






- 2024
- 2023
In konkreter Lage
Gespräche
Panajotis Kondylis, der griechische Philosoph und Ideentheoretiker, wusste: Nur durch einen totalen existenziellen Einsatz, eine wachsame Beobachtung konkreter, stets geschichtlich bedingter Situationen und lebendiger, um ihre Selbsterhaltung und dabei notgedrungen auch um die Erweiterung ihrer Macht bestrebter Menschen sowie durch eine unaufhaltsame Filtrierung der Beobachtungen mit strenger Reflexion, die vor keinem Vorurteil kapituliert und keinen Konflikt scheut, gelangt der Geist zur Reife und entgeht der normativen Bindung. In den drei in den 1990er-Jahren geführten Interviews präsentiert sich dieses Wissen in praktischer Vollendung und bietet zugleich einen grundlegenden Einstieg in das Denken Kondylis’ – ein Denken, das sich Philosophie, Anthropologie, Ökonomie und Geschichte zunutze macht, ohne sich den Disziplinengrenzen zu beugen. Ein Denken, das die politisch-ideologischen Strömungen und Theorien der Vergangenheit durchleuchtet, um ihre Bedeutung für die Gegenwart und den Einfluss, den sie auf das Heute haben, offenzulegen. Ein Denken, das an kein Ende kommt und sich als ein geradezu planetarisches erweist.
- 2023
Panajotis Kondylis (1943-1998) schuf eine Reihe bedeutender Standardwerke zur europäischen Geistes- und Ideengeschichte. Dabei verband er Forschungen verschiedener Geisteswissenschaften miteinander und entdeckte eine allen gemeinsame Anthropologie. Für sie hatte er sein Opus Magnum, „Das Politische und der Mensch“ vorgesehen. Von den drei Bänden „Grundzüge der Sozialontologie“ konnte er nur den ersten Band (Soziale Beziehung, Verstehen, Rationalität) fertigstellen; für Band II (Gesellschaft als politisches Kollektiv) und III (Identität, Macht, Kultur) liegen für eine Reihe der geplanten Themen die Notate vor. Sie sind eine großartige Fundgrube: Sie geben Einblick in sein methodisches Vorgehen, um den Werken bekannter Autoren (u. a. M. Weber, S. Freud, K. Marx, A. Gehlen, C. Schmitt) gerecht zu werden, sowie darin, wie die Verdichtung seiner Themen schrittweise erfolgt und wo es naheliegt, vorhandene Notizen zu einem Text zu vervollständigen.
- 2007
Machiavelli
Aus dem Griechischen übersetzt von Gaby Wurster. Mit einer Vorrede von Günter Maschke
- 204 Seiten
- 8 Lesestunden
Der griechisch-deutsche Philosophie- und Sozialhistoriker Panajotis Kondylis hat sich in seiner Frühschrift von 1971 mit dem berühmten Klassiker des politischen Denkens am Beginn der Neuzeit befasst. Seit über 500 Jahren werden Debatten zu Leben und Werk Machiavellis geführt, die fast immer Reprisen von bereits Veröffentlichtem sind, was ein Kenner so interpretierte, dass das Werk „selbst arbeitet“ und so zu einem Steinbruch für verschiedenartigste, oft einander feindliche Kräfte wurde und wird. Kondylis, dessen Text die deutsche Übersetzung der umfangreichen Einleitung in die erste griechische Machiavelli-Edition ist, seziert Werk und Leben des Florentiners als wertfreier distanzierter Beobachter mit seinem Instrumentarium des „deskriptiven Dezisionismus“. Er destilliert weder eine politische Formel für die Tagespolitik noch ein ideologisches Konzept aus der Analyse der sozioökonomischen und politisch-kulturellen Verflechtungen, die Machiavellis Traktate ebenso durchziehen wie deren Prägung durch die Rezeption antiker Autoren und die Philosophie und Geschichtsauffassung des italienischen Humanismus. Nach Kondylis hatte bis heute oft „die Legende Machiavelli die Kenntnis Machiavellis“ ersetzt; mit seinem Buch liegt ein Schlüssel für das Verständnis Machiavellis als eines die Jahrhunderte überdauernden Denkers vor, politisches und allgemein-menschliches Handeln im Werden der Geschichte zu begreifen.
- 2006
Machtfragen
- 172 Seiten
- 7 Lesestunden
Diese Sammlung fasst die wesentlichen Arbeiten des bedeutenden Philosophen Panajotis Kondylis (1943-1998) zu den Themenfeldern Politik, Gesellschaft, Macht und Gewalt zusammen. Ideengeschichtliche Abhandlung und Gegenwartsanalyse ergänzen sich dabei in geschliffenen Essays.
- 1999
Der deutsch-griechische Privatgelehrte Panajotis Kondylis verfasste bis zu seinem überraschenden Tod 1998 bedeutende Werke zur Philosophie- und Politischen Ideengeschichte, insbesondere zur Aufklärung, dem Konservatismus und der Metaphysik-Kritik. Sein dreibändiges Hauptwerk zur Sozialontologie kann nun nur als Torso mit dem vollständigen ersten Band veröffentlicht werden. Eine Sozialontologie muss eine Tiefendimension beschreiben, die zeitlose Grundgegebenheiten menschlichen Verhaltens von der Urhorde bis zur Gegenwart erkennbar macht. Der Autor zeigt im ersten Kapitel, dass die Sozialtheorien des 20. Jahrhunderts, wie Kommunikationstheorie und ökonomistische Ansätze, keinen Beitrag dazu leisten, da sie strukturelle Entsprechungen zur modernen Massengesellschaft aufweisen und ideologischen Charakter besitzen. Im zweiten Kapitel analysiert er sozialwissenschaftliche Erkenntnisse aus Philosophie und Soziologie und identifiziert drei ontische Aspekte des Sozialen: soziale Beziehung, Politisches und Mensch. Diese sind gleichursprünglich und miteinander verflochten, weshalb ihrer Darstellung keine feste Reihenfolge zugrunde liegt. Kondylis beginnt mit der sozialen Beziehung und bietet strenge, scharfsinnige Analysen bekannter Sozialtheorien sowie umfassende Belege aus der europäischen Geistesgeschichte und Ethnologie. Seine Arbeiten führen auf die Sozialontologie hin, die den Anspruch erhebt, eine umfassende Analyse des Sozialen z
- 1996
Montesquieu und der Geist der Gesetze
- 105 Seiten
- 4 Lesestunden
- 1992
Planetarische Politik nach dem Kalten Krieg
- 147 Seiten
- 6 Lesestunden
- 1992
Der Philosoph und die Macht
Eine Anthologie
Für Platon gab es keinen Zweifel, dass der Philosoph herrschen, ja König sein solle. Andere Philosophen waren sich in den vergangenen 2400 Jahren ihrer Sache nicht so sicher und rieten den Mitgliedern ihrer Zunft eher zur Abstinenz. In der jüngsten Vergangenheit triumphierte schließlich, bar jeder Transzendenz, der „Wille zur Macht“ (Nietzsche), dessen Verheerungen sich den Philosophen des 20. Jahrhunderts unauslöschlich eingeprägt haben. Panajotis Kondylis will uns mit seiner Anthologie die zerbrechliche Beziehung zwichen der Philosophie und der Macht in ihrer ganzen geistesgeschichtlichen Vielfalt vor Augen führen. Seit der Entstehung der Hochkulturen war die Macht auf längere Sicht nur erfolgreich, wenn sie sich auf eine ethische Rechtfertigung berufen konnte. Der Herrscher brauchte den Philosophen als Sinnstifter, umgekehrt aber konnte der Philosoph nicht selbst bestimmen, welchen Gebrauch man von seinen Gedanken machte. Als Produzent von Sinn selber Teilhaber der Macht, ist der Philosoph zugleich in seine eigene Ohnmacht verstrickt. Dieses Dilemma erklärt, warum der Philosoph noch immer den Kürzeren gezogen hat, wenn die Macht- und die Sinnfrage in der Geschichte gegeneinander standen. Im Zweifel pfeift die Macht auf ‚das Gute‘ und verwandelt sich wieder in rohe Gewalt.