Andreas Siekmann Bücher






Die Wiener Künstlerin Linda Bilda intervenierte bereits früh mit unerschrockenen Aktionen im öffentlichen Raum, gründete mehrere Zeitschriften, produzierte Comics, anmassende Malereien, organisierte Lese- und Diskussions-Zirkel, schrieb Manifeste, erfand neue Bildtechniken für den öffentlichen Raum und hielt als Erfinderin Patente für ein von ihr entwickeltes Leuchtglas. Ihre Arbeit ringt um eine ?emanzipatorische Bildpolitik?. 0Die Dringlichkeit und der Anspruch auf gesellschaftliche Veränderungen in den unterschiedlichen Werksträngen der Künstlerin sollen in diesem ersten umfassenden Sammelband aufgezeigt werden. 00Exhibition: Lentos Kunstmuseum Linz, Austria (11.11.2020 - 07.02.2021).
Ein Hochschulprofessor schreibt seiner Tochter am 19. Juni 1986, am Abend und in der Nacht vor ihrer Hochzeit, einen Brief. Darin schildert und reflektiert er, auch vor dem Hintergrund der gerade erst sechs Wochen zurückliegenden Katastrophe von Tschernobyl, für ihn wesentliche Stationen des gemeinsamen Lebens, so die Teilnahme an der 68er Studentenbewegung und den Rückzug daraus, ein Rückzug in nahezu biedere, von massiven Ehe- und Familienproblemen belastete Häuslichkeit, ein Rückzug, der in einer Sackgasse endet. Die Spannung ergibt sich insbesondere aus der assoziativen Reihung der einzelnen Begebenheiten, die die Hintergründe nur mosaikartig öffnet. Zudem trinkt der Vater während des Schreibens.
Trotz der Kürze des Schillerschen Lebens hat sich in ihm vieles ereignet, was anekdotisch ist, so in seiner Jugend, wenn er als eher unfreiwilliger Medizinstudentgegen die Zwänge der Karlschule rebellierte, als Professor in Jena, wo er die Hörer seiner Vorlesung durch seinen Vortrag überwältigte, in seiner Beziehung zu Goethe, aber auch in seiner beständigen Kränklichkeit.