Norbert Berthold Bücher






Angesichts der seit zwei Jahrzehnten steigenden Sockelarbeitslosigkeit wird die Frage erörtert, inwieweit diese Verletzung des Ziels der Vollbeschäftigung auf die gewachsene Regulierung des Arbeitsmarktes zurückzuführen ist. Der Wirtschaftspolitische Ausschuss im Verein für Socialpolitik hat sich im März 1995 mit dieser Thematik beschäftigt. Die Beiträge dieser Tagung bieten einen breiten Querschnitt über den Stand der relevanten Forschung. Die ersten drei Beiträge widmen sich der Tarifautonomie in Deutschland. Wernhard Möschel betrachtet sie als „auslaufendes Modell“, während Horst Konzen sie trotz Reformbedarf als unverzichtbar erachtet. Klaus Murmann stimmt dem zu und hebt Defizite im Arbeitskampfrecht hervor. Die letzten beiden, umfangreicheren Beiträge behandeln die Thematik allgemeiner. Norbert Berthold und Rainer Fehn untersuchen die internationale Tendenz zur Dezentralisierung der Lohnverhandlungen und deren mögliche Auswirkungen. Paul-Günther Schmidt erweitert die Perspektive durch eine vergleichende Analyse von 23 OECD-Staaten, in der er die Unterschiede in den Arbeitsmarktstrukturen und deren Einfluss auf die Realisierung von Vollbeschäftigung betrachtet.
Die Wirtschafts-Welt steht Kopf
Abschied von den Illusionen - Konzepte für eine neue Wirtschaftspolitik
„Ökonomie ist die Kunst, das Beste aus dem Leben zu machen“ George Bernard Shaw Zeitenwende, wohin man auch schaut. Ob Außenpolitik, Verteidigungspolitik, Energie- oder Klimapolitik. Die Bürger müssen sich auf härtere Zeiten einstellen. Eine andere Zeitenwende hat in den vergangenen Jahren längst stattgefunden: In der Wirtschaftspolitik ist nicht mehr viel, wie es mal war. Vielfach wurden Dinge von den Füßen auf den Kopf gestellt – schleichend, Stück für Stück und ohne vorausgegangenes Machtwort des Kanzlers oder der Kanzlerin. Deshalb hat die Öffentlichkeit die Veränderungen wohl gar nicht als Zeitenwende wahrgenommen. Und doch handelt es sich um einen wirtschaftspolitischen Paradigmenwechsel. Dieser Band möchte Wege für eine bessere Wirtschaftspolitik aufzeigen. Dabei geht es Ökonomen naturgemäß um ökonomisch sinnvolles Handeln. Es geht um die effiziente Nutzung knapper Ressourcen, es geht darum, die Verschwendung zu vermeiden und aus den knappen Ressourcen das Bestmögliche herauszuholen. Und schließlich geht es darum, den Wohlstand und die Freiheit der Bürger zu erhalten. 27 ausgewiesene Expertinnen und Experten aus Wissenschaft und Praxis analysieren die drängenden wirtschafts- und gesellschaftspolitischen Probleme unserer Zeit und machen Lösungsvorschläge.