Ullrich Heilemann Bücher






Der Band versammelt die Beiträge einer Konferenz, die vom Europäischen Zentrum für Staatswissenschaften und Staatspraxis der FU, HU und TU Berlin sowie vom RWI organisiert wurde, um die wirtschaftspolitische Agenda für die Legislaturperiode 2002 bis 2006 zu diskutieren. Diese Veranstaltung knüpft an eine frühere Tagung an und behandelt eine Vielzahl von wirtschaftspolitischen Problemfeldern. Die Beiträge zielen darauf ab, auf einem soliden Problemaufriss basierende Handlungsanweisungen zu formulieren. Die Themen wurden so ausgewählt, dass sie den Gestaltungsbedarf über die aktuellen Diskussionen hinaus abdecken. Während nicht alle Themen gleich viel Interesse und Originalität beanspruchen können, weisen sie dennoch konkret umsetzbare Ansätze für die nächsten vier Jahre auf. Es ist jedoch wichtig, sich der Möglichkeit eines schnellen Wandels der Problemlagen und Handlungsmöglichkeiten bewusst zu sein, wie die jüngsten Reformen im Bereich der sozialen Sicherungssysteme zeigen. Die vorliegenden Beiträge verlieren dadurch nicht an Wert, sondern dienen als Prüfsteine zur Beurteilung der Vorschläge. Die grundlegenden Herausforderungen bleiben bestehen, und der Leser wird, auch wenn er nicht mit allen vorgetragenen Ansichten übereinstimmt, wertvolle Anregungen für die eigene Agenda finden.
Makroökonometrische Modelle sind in Deutschland unverzichtbar für kurzfristige Wirtschaftsprognosen und Prozessanalysen. Trotz Verlangsamungen und Unterbrechungen, wie der Disreputation der Makroökonomie in den siebziger Jahren und der Lucas-Kritik, hat die Akzeptanz dieser Modelle nicht gelitten. Der vorliegende Band präsentiert die Ergebnisse eines Workshops, der am 29./30. November 1996 im RWI in Essen stattfand. Experten aus der „Produzenten-“ und „Nutzerseite“ kamen zusammen, um die theoretischen, methodischen und inhaltlichen Perspektiven der Modellarbeit zu erörtern. Mit den Konferenz-Papieren soll die Fachdiskussion angeregt und gleichzeitig ein kompetenter Überblick über den aktuellen Stand wichtiger makroökonometrischer Modelle für weniger engagierte Interessierte geboten werden. Zudem werden die Anforderungen der Adressaten in der deutschen und europäischen Wirtschaftspolitik an diese Modelle und deren Ergebnisse thematisiert. Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf den Möglichkeiten der Kointegrationsanalyse und der Real Business Cycle Modelle. Die Diskussion wird durch die Herausforderungen der Datenqualität und die Leistungsfähigkeit von Mehrländer-Modellen abgerundet.
Mit diesem Band ehren Freunde, Wegbegleiter und Schüler Reimut Jochimsen, einen Wissenschaftler, der früh zur Politik fand, aber seiner wissenschaftlichen Disziplin stets treu blieb. Nach seinem Studium in Bonn und Freiburg promovierte er 1959 und habilitierte sich 1964. Mit 31 Jahren wurde er an die Universität Kiel berufen und 1969 zum Rektor designatus gewählt. Doch seine politische Neigung führte ihn ins Bundeskanzleramt, wo er die Planungsabteilung leitete und die unkoordinierten Ressorts auf eine Querschnittsplanung einschwor. 1973 wechselte er als Staatssekretär ins Bundesministerium für Bildung und Wissenschaft, bevor er 1978 von Johannes Rau als Wissenschaftsminister berufen wurde. Ab 1980 war er zehn Jahre Wirtschaftsminister und initiierte bedeutende Projekte zur Förderung des Strukturwandels in Nordrhein-Westfalen. Als Präsident der Landeszentralbank von Nordrhein-Westfalen ab 1990 setzte er sich für Stabilitätspolitik ein und unterstützte die Idee einer Europäischen Wirtschafts- und Währungsunion, während er auf potenzielle Fehler hinwies. Der Band beleuchtet Jochimsens Lebensweg und thematisiert Aspekte der Regionalwissenschaft, politischen Planung, Wissenschafts- und Wirtschaftspolitik sowie Geldpolitik, mit einem besonderen Fokus auf die Herausforderungen einer globalisierten Wirtschaft.
Demografischer Wandel in Deutschland
- 186 Seiten
- 7 Lesestunden
Demografische Probleme waren in Deutschland und in der Welt, wenn auch aus unterschiedlichen Gründen, stets mehr oder weniger aktuell – gegenwärtig aber sind sie es ganz besonders. Wichtige Stichworte sind dabei die Ost-Erweiterung der EU, der brain drain nach den Vereinigten Staaten, aber auch ins übrige Europa, vor allem aber der absehbare drastische Bevölkerungsrückgang in Deutschland und den meisten entwickelten Ländern und umgekehrt der Zuwanderungsdruck aus den traditionellen Abwanderungsländern. Die diagnostizierten demografischen Entwicklungen bezüglich Bevölkerungszahl und ihrer strukturellen Merkmale, wie Durchschnittsalter oder Alterslastkoeffizienten, lassen sich nicht ignorieren. Das gilt leider auch für die regionale Betroffenheit – Ostdeutschland wird, nicht zuletzt aufgrund des Wanderungsverlustes von 1,5 Millionen, meist jungen Menschen zwischen 1990 und 2009, deutlich stärker getroffen als Westdeutschland. Der vorliegende Band liefert ein aktuelles Bild von Umfang, Struktur und Konsequenzen des Demografieproblems in Deutschland und zeigt Lösungs- und Reaktionsmöglichkeiten auf. Die Autoren konzentrieren sich auf die unmittelbar betroffenen Felder Familien-, Arbeitszeit- und Zuwanderungspolitik. Sie kommen zu dem Ergebnis, dass die für die Bewältigung der Probleme letztlich bedeutsamste Frage, die nach den Folgen bzw. Reaktionen von Wachstum und Produktivität, nach wie vor offen bleibt.
Länder-Rankings und internationale Wettbewerbsfähigkeit
- 155 Seiten
- 6 Lesestunden
Die Welt wird immer komplexer – entsprechend nimmt in der Öffentlichkeit die Nachfrage nach „Komplexitätsreduktion“ zu. Allgemein zugängliche Datenangebote, moderne Statistik und Technik erlauben es, diese Nachfrage zu bedienen, und so überrascht es wenig, wenn in den letzten Jahren „Ranking-Vergleiche“ aller Art an Verbreitung gewonnen haben. Aus theoretischer wie aus empirischer Sicht stellt sich freilich die Frage, ob und wie die Rankings die angestrebte Informationsverdichtung erreichen, ob tatsächlich das gemessen wird, was zu messen vorgegeben wird. Betrachtet man die entsprechenden Ergebnisse der Rankings in den letzten Jahren oder ihre Berechnungsschemata, treten Zweifel auf. Wie die Ergebnisse zeigen, ist die Aussagekraft dieser Rankings als sehr eingeschränkt anzusehen.