"Politische Lyrik, soweit sie Qualität hat, empfängt diese nicht aus der politischen Idee ... Dichten gründet sich auf gesellschaftsabgewandte Abnormität", schreibt der Romanist Hugo Friederich in seinem Handbuch Struktur der modernen Lyrik. Damit folgt er denen, die über den Umweg der Romantik die Deutsche Innerlichkeit zum lyrischen Selbstzweck erklären. Denn nichts anderes ist die geforderte Abwesenheit des Gesellschaftlichen. Heinrich Heine wäre also kein wirklicher deutscher Dichter, wieder einmal nicht? Auch nicht Bert Brecht? Oder Peter Rühmkorf, um einen jüngeren zu nennen? Schon in seinem 1984 erschienenen Band Aufrecht fluss-abwärts erklärt Uwe Friesel: "Lyrik ist auch eine öffentliche Sache - eine poetische Chronik der laufenden Ereignisse, und er schreibe Gedichte aus Betroffenheit: mit Anlässen und Inhalten." Das Buch Was erkennst du noch wieder im Badezimmerspiegel jeden Morgen? ist die bisher vollständigste Sammlung seiner Gedichte. Eine poetische Biografie, mit ihren Höhen und Tiefen, Träumen und Niederlagen, mit Liebe, Alter und Tod.
Uwe Friesel Reihenfolge der Bücher






- 2023
- 2022
Schlemihls Erzählungen
- 399 Seiten
- 14 Lesestunden
Schlemihl lebt in Salzwedel, Altmark, in einem Haus, dass er für ein Apartmenthaus hält. Seine Vergangenheiten sind ebenso vielgestaltig wie die Personen, in denen er sich wiederzukennen glaubt. Da ist der Übersetzer Hans Neuhaus alias Giacomo Casanova, mit dem er sich auf der Parkbank trifft. und der Schweizer Autor Urs Wiefele, wohnhaft im benachbarten Wendland, aber dort nirgends registriert. Jener ist besonders schlecht auf Großkritiker zu sprechen, die überall ihre Finger im Spiel haben. Langsam wird deutlich, dass es sich bei allen um ein und dieselbe Person handelt, schizophren gespalten, wie Deutschland, vierzig Jahre lang.
- 2021
Brücke der Hoffnung
- 188 Seiten
- 7 Lesestunden
Der kroatische Autor Miroslav Krleza betont in seinem Credo, dass Literatur ein Gedächtnis für die Vergangenheit sein sollte. Die in diesem Buch versammelten Autoren präsentieren eigene Texte, die verdeutlichen, wie wichtig es ist, sorgsam mit historischen Zeugnissen umzugehen. Sie reflektieren über die Verantwortung von Schriftstellern, die Erinnerungen und Erfahrungen vergangener Zeiten lebendig zu halten.
- 2019
Vivi, Heini und Elke wollen herausbekommen, warum ihre Eltern immer nervös sind und so selten mit ihnen spielen. Die Spur führt die jungen Detektive nach vielen spannenden Zwischenfällen in die Spielzeugfabrik des Herrn Trumm, wo Heinis Mutter acht Stunden täglich kleine Spielzeug-Roboter am Fließband herstellt. Bobby Trumm läßt sich die Mappe tragen und vermietet seinen Klassenkameraden Spielzeuge aus Vaters Fabrik. Herr Trumm und Bobby erleben aber, wie die Kinder Eisenbahn spielen und dazu nichts brauchen als Arme, Beine, Phantasie – und schließlich auch Bobby.
- 2019
Notate aus dreißig Jahren Leben: Kein Tagebuch, doch auch keine Fiktion. Irgendwie ging alles sehr schnell. Zu schnell. Trotz der Zeitlosigkeit an so verschiedenen Orten. Halbe Jahre hat Uwe Friesel seit 1982 in dem kleinen Bergnest Olevano romano in Latium gewohnt, jener grauen Raupe aus Stein, die jäh aus uralten Zyklopenmauern emporwächst und wo die Menschen schon seit der Römerzeit Oliven und Wein anbauen. 1995/96 ermöglichte ihm ein Stipendium im Wendland eine Zeit der Reflexion über Sinn und Unsinn des Autoren-Daseins. Frei von materiellen Sorgen kreativ sein sollte man hier. Danach, von 1996 bis 2010, lebte Friesel im wunderschönen weltoffenen Stockholm mit seinen altmodischen Nobel-Festen, seiner U-Boot-Phobie, seinem Schärengarten.
- 2015
Zwischen allen Stühlen oder soll man in Krähwinkel stets das Maul halten?
Essays aus vier Jahrzehnten Deutschland
Ist es wahr, dass Uwe Friesel eine bessere Ausbildung im Umgang mit der sowjetischen Kalaschnikow als mit der deutschen Sprache hat? Stimmt es, dass eine Handvoll Petersburger Dichter mit dem sowjetischen Urlaubsdampfer „Konstantin Simonov“ gemeinsam mit der russischen Mafia (wie vermutet wurde) Luxuslimousinen schmuggelte? Oder zumindest den Versuch startete? Entspricht es den Tatsachen, dass Karl Marx von Heinrich Heine abgeschrieben hat oder ist es doch umgekehrt? Das sind nur einige der Fragen, die man beantwortet bekommt, wenn man Uwe Friesels „Zwischen allen Stühlen“ liest. (aus dem Vorwort von Karl-Heinz Reck)
- 2011
Es war einmal ein kleiner Zirkus mit einem ziemlich alten Löwen, einem ziemlich kleinen und einem großen Elefanten, einer Giraffe, ein paar Auerochsen, einem Esel, einem Kamel, ein paar Ziegen, einem freundlichen Clown namens Felice und einem Zirkusdirektor, der Kohlschnauz hieß. Doch eines Tages war Kohlschnauz weg, und mit ihm die eh nicht besonders prall gefüllte Zirkuskasse. Die Tiere bekommen es mit der Angst zu tun, denn wer wird ihnen nun Arbeit und Futter verschaffen? Aufgeregt beraten sie, was sie tun können. Alle reden durcheinander und beschimpfen sich gegenseitig als Esel, Ochsen, Kamel oder Ziegen - was sie ja auch sind. Auch Felices Bruder Dr. Tristan, seines Zeichens Tierarzt in Munkefanz, an den sie sich verzweifelt um Hilfe wenden, weiß nicht, wie er sie durch den Winter bringen soll. Da beschließen die Tiere, sich selbst zu helfen.
- 2008
- 2008
