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Herbert Achternbusch

    23. November 1938 – 10. Jänner 2022

    Hektor Achternbusch ist bekannt für seine experimentelle Herangehensweise an Sprache und Form, die traditionelle Erzählstrukturen oft in Frage stellt. Seine Werke befassen sich mit Themen wie Identität, Erinnerung und Gesellschaftskritik, wobei er häufig auf bayerische Folklore und Geschichte zurückgreift, sich aber gleichzeitig mit universellen menschlichen Erfahrungen auseinandersetzt. Achternbuschs Stil zeichnet sich durch rohen Realismus, poetische Prosa und einen ironischen Humor aus, der die Absurdität des modernen Lebens aufdeckt. Sein literarischer Beitrag liegt in seinem innovativen Sprachgebrauch und seiner unnachgiebigen Auseinandersetzung mit der Komplexität der menschlichen Existenz.

    Das Ambacher Exil
    Der Neger Erwin
    Servus Bayern
    Wohin?
    Mixwix
    Die Einsicht der Einsicht
    • 2023
    • 2017

      »Mixwix« enthält »Oceanstreet«; hier reihen sich in einem Altersheim am Starnberger See »Toderwartungstage« aneinander. Dann folgt »Hick’s Last Stand« – Briefe eines ergrauten Amerikareisenden an die (verlorene) Liebe daheim. Ein »DDR-Bürger« sieht zum ersten Mal die Alpen – sogar von Süden aus – in »Auf verlorenem Posten« (Premiere im April 1990 in den Münchner Kammerspielen). Hinzu kommen kurze Texte und Bildbeschreibungen (»Allein«), das Filmdrehbuch »Mixwix«, Texte über Charles Chaplin und Kurosawa sowie die Reflexionen eines Schriftstellers über sein Leben und seine Arbeit.

      Mixwix
    • 2016

      Acht übergroßen, zur Jahreswende 87/88 entstandenen Bildern der Serie „In der Dämmerung“ liegen acht Gedichte Achternbuschs aus den frühen sechziger Jahren zugrunde (z. T. wurden die Gedichte bereits veröffentlicht in: „Der Tag wird kommen“, 1978; „Die Alexanderschlacht“, 1978 und „Die Sonne auf Syros“ von 1963). Die Dämmerung: das ist der Zustand kurz vor der Dunkelheit, in der die Gegenstände ins Zwielicht eintauchen um den undeutlichen Formen und Farben zu einem ambivalenten Glitzern zu verhelfen. In der Dämmerung standen auch Herbert und Annamirl: „Und war mein Zimmer jetzt nicht leer, auf seinem Boden die 8 großen Bilder ‚In der Dämmerung‘ mit Wasserfarben und Tusche zu malen, nach den ersten Gedichten von mir? Ich mixte sie mit den Motiven, wie es mir wieder einmal der Zufall eingab, damit die Ordnung eine Chance habe …“ An anderer Stelle heißt es: „Ich leide, um die Gedichte aus meiner Jugend zu erfüllen, die fremd aus mir kamen, eine Auswahl, ein Tropfen auf dem heißen Stein, der mich überleben ließ in all dem Gegrunze um mir, wie Blumen aus dem Schlamm, Blüten in der grenzenlosen Verwüstung … vor meinen Augen eine Wildnis.“

      In der Dämmerung
    • 2008

      Vier Stücke des anarchischen nicht nur für Achternbusch-Fans ein Muss. Weltmeistersüchtige Deutsche, große Liebende, Philosophen, eine Mutter und ihr Sohn – sie erweitern den stetig wachsenden Lebensroman des Künstlers. »Der Weltmeister«, »Einklang«, »Kopf und Herz«, »Arkadia« - aufregend und dionysisch.

      Der gelbe Hahn der Nacht
    • 2005

      Bier

      Ein Bier geht um die Welt

      Es gibt einen Künstler – Achternbusch – und ein Wirtshaus – das Weiße Brauhaus. Beide sind vielfältig, unberechenbar und multikulturell, mit einer langjährigen Reputation, die manche als Tradition bezeichnen. Sie sind eigenwillig, manchmal grantig und unverschämt, aber dennoch liebenswert. Zwischen ihnen besteht ein sonderbares, symbiotisches Verhältnis: Der Künstler beobachtet die Szenen im Wirtshaus, das ihm als Bühne dient. So entstehen große Bilder, die das Wirtshausleben zeigen, oft die einzigartigen Bedienungen, wie der Künstler sie sieht – mal liebevoll, mal mit Mitleid oder Wut, ähnlich wie ein Sohn, der seine Mutter betrachtet. Der Zyklus „Ein Bier geht um die Welt“ reflektiert die elementare Auseinandersetzung des Künstlers mit seinem Objekt der Beobachtung. Es ist nicht verwunderlich, dass auch ein Bier durch ihn geht. Dies ist Teil des Prozesses und gut so. Auf den Bergen schmeckt das Bier, und dort denkt es auch. In diesem Moment wird das Bier zum Protagonisten, das um mehr Schaum bittet und auf dem Tisch weiter schäumt, während die Gäste ihr Bier genießen. Doch das Bier fühlt sich einsam und fragt sich: „Und dich trinkt keiner!“

      Bier
    • 2003
    • 2003
    • 2001

      Achternbusch beschreitet unerschöpfliche Wege, um seine Geschichten zu erzählen und seine Sehnsucht nach Erkenntnis auszudrücken. Seine Erzählungen sind grenzenlos und schöpfen aus der eigenen Kulturgeschichte, um einen kritischen, mal grantigen, mal zärtlichen Blick auf menschliche Eigenarten zu eröffnen. In den letzten Jahren präsentierte er vier Ausstellungen im Marstall, in denen er alte Traditionen und Kulturen nicht neu auflegt, sondern in alten Mythen den Anachronismus unserer Zeit verarbeitet und ins tägliche Jetzt rückt. Die Größe der Gefühle in diesen Mythen bietet Stoff für neue Geschichten und gewährt Einblick in die Vielfalt der menschlichen Seele. Achternbusch nutzt alte Mythen als Tor zu neuen Dimensionen, um sich am Allzu-Menschlichen zu reiben. Seine Werke sind wundersame Geschichten, die zwischen Wehmut und kritischer Überlegung oszillieren und einen Kosmos formulieren, in dem das Denken spielerisch und besonnen ist. Kritik wird durch ein hinterhältiges, aber gschamiges Lachen vermittelt, das niemals denunzierend ist. Seine Bilder sind wie Theaterstücke, und die Filme versuchen, mit dem Bayerischen zurechtzukommen. Vor dreizehn Jahren traf ich Achternbusch in Wien und erkannte, dass er als Maler, Schriftsteller und Filmemacher nicht in die klassische Kunstgeschichte einzuordnen ist. Seine künstlerische Vielfalt führt mich durch verschiedene Wege, die stets ins tiefste Innere des Selbst weisen.

      Herbert Achternbusch, von Andechs nach Athen