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Bookbot

Jacques Le Rider

    20. Februar 1954
    Verabschiedung der (Post-)Moderne?
    Nietzsche in Frankreich
    Transnationale Gedächtnisorte in Zentraleuropa
    Mitteleuropa
    Arthur Schnitzler oder die Wiener Belle Époque
    Das Ende der Illusion
    • 2023

      Warum Krieg?

      Zur Aktualität des Briefwechsels von Einstein und Freud

      Im Juli 1932 fragt Einstein in einem offenen Brief an Freud, wie man die Menschheit »den Psychosen des Hasses und des Vernichtens gegenüber widerstandsfähiger« machen könnte. In seiner Antwort zieht Freud die Bilanz seiner Kulturanalyse. Nur durch Hemmung des Aggressions- und Destruktionstriebs könne Friede gestiftet werden, kein »ewiger« allerdings, da die erreichte Triebumbildung so leicht außer Kraft gesetzt werden könne. In diesem Dialog zwischen Freud und Einstein werden Fragen gestellt, die heute aktueller denn je sind. Kann der Pazifismus in Krisenzeiten den Krieg verhüten? Freud geht davon aus, dass der Kulturprozess »gegen den Krieg arbeitet«. Galt aber die Kriegstüchtigkeit nicht immer wieder als hoher Kulturwert? Und warum gehen Einstein und Freud über die Frage des »gerechten« Verteidigungskriegs so rasch hinweg?

      Warum Krieg?
    • 2014

      Wien als "Das neue Ghetto"?

      • 61 Seiten
      • 3 Lesestunden

      Arthur Schnitzler und Theodor Herzl kennen sich seit ihrer gemeinsamen Studienzeit an der Universität Wien. 1892 beginnt ihr Briefwechsel. Herzl träumt damals von einer Erfolgskarriere als Bühnenautor. Im November 1894 ist er noch Korrespondent der Neuen Freien Presse in Paris. An seinen literarischen Mentor Schnitzler schickt er das Manuskript seines Stücks »Das neue Ghetto« in der Hoffnung, Zuspruch und Unterstützung zu bekommen. Schnitzler aber merkt sofort, dass er weder den literarischen Stil mag, noch die Ansichten Herzls über die »Judenfrage« teilt. Damals ist Herzl von der zionistischen Idee noch weit entfernt, dennoch ist Schnitzler mit diesem Tendenzstück nicht Nicht die jüdische Assimilation hat in seinen Augen versagt, sondern die Wiener Gesellschaft, in der Antisemitismus zum Kulturcode geworden sei. Im Januar 1898 wird das Stück im Carltheater in Wien aufgeführt – Sigmund Freud sitzt im Die »Traumdeutung« legt über seinen nachhaltigen Eindruck Rechenschaft ab. Schon damals steht Freud seinem »Doppelgänger« Schnitzler in der »Judenfrage« näher als dem Zionismus Theodor Herzls.

      Wien als "Das neue Ghetto"?
    • 2010
    • 2007

      In seiner Studie über Arthur Schnitzler arbeitet Le Rider die zentralen Elemente im literarischen Werk des meistgelesenen Autors der Wiener Moderne heraus und beleuchtet die kritische Perspektive, die dieser in Bezug auf die gesellschaftlichen Konflikte der damaligen Zeit einnahm. Arthur Schnitzler (1862-1931) war einer der herausragenden Vertreter und kritischen Interpreten der Wiener Moderne. Schon in seiner Zeit als Arzt betätigte er sich als Schriftsteller und widmete sich später ganz dem Schreiben. Schnitzler hat den psychologischen Roman gleichsam revolutioniert, so dass sein ebenfalls in Wien wirkender Zeitgenosse und Freund Sigmund Freud ihm schrieb, er betrachte ihn als seinen Doppelgänger. Immer wieder haben seine Novellen Kinoverfilmungen angeregt (zuletzt Stanley Kubricks Eyes Wide Shut), und seine Theaterstücke werden auch heute noch auf allen europäischen Bühnen gespielt. Als Wiener Jude wurde Schnitzler, der die Lebensbedingungen der Juden zur damaligen Zeit mit großer Sensibilität thematisierte, häufig zur Zielscheibe antisemitischer Angriffe.

      Arthur Schnitzler oder die Wiener Belle Époque
    • 2004

      Freud - von der Akropolis zum Sinai

      Die Rückwendung zur Antike in der Wiener Moderne

      Sigmund Freud war derart von der Antike geprägt, dass die Psychoanalyse als eine Archäologie des Unbewussten bezeichnet werden kann, deren Methode nach altphilologischem Modell konzipiert wurde: so nimmt bereits Sophokles’ König Ödipus das „Subjekt des Unbewussten“ (Lacan) vorweg. Seit dem Ersten Weltkrieg litt Freud unter einem zunehmenden Unbehagen an der neuhumanistischen Bildung, deren Widersprüche schon Nietzsche diagnostiziert hatte. Die Bezugnahme auf die griechische Antike hatte ihm zunächst ermöglicht, sich vom barock geprägten genius loci Wiens abzusetzen. Sein weiterer Weg aber führte ihn vom alten Griechenland weg, hin zum jüdischen Altertum. Dabei handelt es sich nicht um eine Rückkehr zum Religiösen, sondern um den Versuch einer Neubegründung der Ethik und wissenschaftlichen Rationalität – just in dem Augenblick, als die europäische Kultur zusammenbricht.

      Freud - von der Akropolis zum Sinai
    • 2002
    • 2000

      Farben und Wörter

      • 376 Seiten
      • 14 Lesestunden

      Der bekannte französische Kulturhistoriker entwirft in seinem materialreichen Panorama 200 Jahre Geschichte der Farbe und ihrer Bedeutung. Lessing strebte eine klare Trennung zwischen Dichtung und Malerei an, doch seine Vorliebe für weißen Marmor und seine Abneigung gegen Polychromie stießen auf Widerstand. Goethes Farbenlehre öffnete Germania, das Land der Denker und Dichter, für die Farbenpracht der Romania. Im Zeichen der romantischen Suche nach dem Gesamtkunstwerk fand die Literatur des 19. Jahrhunderts und der Jahrhundertwende in der Malerei eine neue Inspirationsquelle. Wichtige Stationen dieser Entwicklung sind Baudelaire und Delacroix, Rilke und Cézanne, Hofmannsthal und Van Gogh, Trakl und Kokoschka, Proust und Vermeer. Während die Maler zunehmend zur Abstraktion neigten, befreite sich das moderne Schreiben von den Fesseln des Realismus und Naturalismus. Freud analysiert die Farbensprache als Körpersprache, während Wittgenstein eine Phänomenologie der Sprachspiele mit Farbbegriffen vorstellt. Im Schatten der Verfinsterung der Welt im 20. Jahrhundert verabschiedet die Postmoderne die Farbenpracht der klassischen Moderne und formuliert die Frage nach dem Verhältnis von Farben und Wörtern neu.

      Farben und Wörter
    • 1997