Es war eine ganze Generation von Frauen, die in der jungen Bundesrepublik plötzlich neue Rollen und Lebensentwürfe erprobte und gegen die patriarchalen Strukturen rebellierte. Was trieb sie an? Christina von Braun zeigt am Konfliktfeld „Geschlecht“, wie politische und persönliche Geschichte ineinandergreifen. Und sie erzählt vom unbändigen Drang nach Erkenntnis. Christina von Braun begibt sich auf eine innere Reise, die sie aus dem Deutschland der Nachkriegszeit bis in die Gegenwart, von Rom, London und New York bis nach Paris und Berlin führt. Wann beginnt eine wohlerzogene Tochter aus liberalem Elternhaus über die Frauenrolle nachzudenken? Welchen Einfluss übt die nie gekannte Großmutter aus? Offen und persönlich erkundet Christina von Braun ihre Geschichte und zugleich die ihrer Generation: Sie erzählt vom feministischen Aufbruch im 20. Jahrhundert, an dem sie als Autorin, Denkerin und Filmemacherin federführend und an entscheidender Stelle beteiligt war. Zugleich erzählt sie von ihrem individuellen Ringen, den Feminismus in alltägliches Leben zu übersetzen: Wie gelingt eine Ehe, in der beide Partner selbstbestimmt entscheiden und ihre Ziele gleichberechtigt verfolgen? Wie schafft man es, Mutter zu sein, ohne auf ein eigenständiges Leben zu verzichten?
Christina von Braun Reihenfolge der Bücher






- 2021
- 2020
Christina von Brauns Familiengeschichte beleuchtet die Lebensgeschichten ihrer Vorfahrinnen und deren Kämpfe in einem von Männern dominierten Umfeld. Sie thematisiert die Herausforderungen, die Frauen wie ihre Großmutter und Mutter erlebten, und reflektiert über die Auswirkungen patriarchalischer Strukturen bis heute.
- 2018
Blutsbande
Verwandtschaft als Kulturgeschichte
Patchwork, Homo-Ehe, In-vitro-Fertilisation – was die einen als Untergang des Abendlandes bezeichnen, ist für andere eine Öffnung unserer Konzepte von Liebe, Beziehung und Familie. Christina von Braun, eine der renommiertesten Kulturwissenschaftlerinnen des Landes, blickt weit in die Geschichte zurück, um zu erklären, wie sich unsere Vorstellungen von Verwandtschaft entwickelten. Ihr neues Grundlagenwerk wird unseren Blick auf die Gegenwart verändern. „Blut ist ein ganz besonderer Saft“, sagt Mephisto zu Faust, den er den Pakt mit seinem Blut unterschreiben lässt. Für die Kultur des Westens sind „Blutsbande“ auch die Basis von Verwandtschaft. Das gilt nicht für alle Kulturen. Christina von Braun zeigt in ihrem neuen Standardwerk, auf welchen Vorstellungen die Idee der Blutsverwandtschaft beruht und wie sich diese Vorstellungen im Zeitalter von Genetik und Reproduktionsmedizin verändern. Einerseits verfestigt sich die Idee einer langen Kette von Blutsverwandten. Auf der anderen Seite treten aber auch soziale und kulturelle Definitionen von Verwandtschaft in den Vordergrund: Vertrauen in und Verantwortung für einander ersetzen die Blutsbande. Christina von Brauns Kulturgeschichte der Verwandtschaft ist so materialreich wie erhellend.
- 2017
Mit Beispielen aus Kultur, Religion, Geschichte, Literatur und Ökonomie beleuchten Christina von Braun und Bettina Mathes die Beziehung zwischen den kulturellen Vorstellungen von Weiblichkeit und Männlichkeit im Islam und in den Traditionen der anderen monotheistischen Weltreligionen. Die mit Geschlechtervorstellungen aufgeladenen Bilder und Stereotype des "Orients" erweisen sich bei genauer Analyse als Projektionen des westlichen Subjekts. Der Schleier der muslimischen Frau dient dabei oft als "Leinwand", auf der diese Wunsch- und Angstvorstellungen sichtbar gemacht und verhandelt werden. Die Forderung nach der Rückkehr zu einer traditionellen Geschlechterordnung gibt es heute in allen drei Weltreligionen; sie sind ein Charakteristikum des Fundamentalismus moderner Glaubensrichtungen. Die Analyse dieses Phänomens eröffnet neue Perspektiven auf den nach wie vor stattfindenden Dialog zwischen den Kulturen. Die Autorinnen wechseln die herkömmliche Perspektive und lenken den Blick auf die gegenseitigen Verstrickungen von Orient und Okzident, deren gemeinsame Geschichte von Anpassungen wie von Abgrenzungen gekennzeichnet ist. Ein Wissen um diese Geschichte eröffnet den Weg für ein gesellschaftliches und kulturelles Miteinander, in dem das Fremde nicht als unvereinbar mit dem Eigenen verstanden wird
- 2017
Einleitung 7 Grundsatzfragen 15 Die Zugehörigkeit zur jüdischen Gemeinschaft Christina von Braun 15 Gab es in der griechisch-römischen Epoche ein Judentum? Daniel Boyarin 59 Die rabbinische Literatur Elisa Klapheck 81 Diaspora Liliana Ruth Feierstein 99 Sephardim und Aschkenasim Sina Rauschenbach 111 Das Verhältnis der drei monotheistischen Religionen Judentum, Christentum und Islam, zueinander. Ein historisch systematischer Querschnitt Joachim Valentin 125 Theologie 147 Oralität und Literalität. Mündliche Überlieferung und ihre Verschriftung Stefan Schreiner 147 Ritual Charlotte Elisheva Fonrobert 173 Jüdische Mystik Karl E. Grözinger 191 Memorialkulturen (Gedächtnis und Erinnerung) Rainer Kampling 211 Das jüdische Recht Walter Homolka 227 Ökonomie Nathan Lee Kaplan 241 Männlichkeit, Weiblichkeit, Körperlichkeit und Sexualität im Judentum Tamara Or 255 Religiöse Strömungen im Judentum Michael A. Meyer 277 Kultur/Moderne 289 Aufklärung Julius H. Schoeps 289 Die Wissenschaft des Judentums (WdJ) Norbert Waszek 305 Jüdische Philosophie Christoph Schulte 317 Jüdisches Gesetz und Staatsbürgerrecht im Übergang zur Moderne Werner Treß 335 Jüdische Bildung und Erziehung Micha Brumlik 351 Antijudaismus/Antisemitismus Stefanie Schüler-Springorum 363 Zionismus/Antizionismus/Postzionismus Micha Brumlik 371 Literatur Irmela von der Lühe 385 Die bildenden Künste Inka Bertz 399 Film Gertrud Koch 429 Jüdisches Leben im Film Werner Schneider-Quindeau 433 Jüdische Musik Jascha Nemtsov 443 Glossar 457 Abkürzungen 461 Verzeichnis der Autorinnen und Autoren 464 Literaturverzeichnis 468 Studien-, Lehr- und Forschungsbereiche 493 Personenregister 495
- 2016
Sekundäre Religionen
Fundamentalismus und Medien
Ein Rückblick auf die Entstehung des Monotheismus zeigt, wie eng dieser selbst mit dem neuen alphabetischen Schreibsystem der Antike zusammenhing. Die modernen Fundamentalismen beziehen sich zwar auf transzendente Glaubensinhalte, aber es sind 'sekundäre Religionen': ein Glaube, der durch Aufklärung hindurchgegangen ist und von deren weltlichen Ansprüchen geprägt ist. Außerdem wird an einem konkreten Beispiel dargestellt, mit welchen medialen Techniken die Rekrutierung junger Dschihadisten aus der westlichen Welt stattfindet.
- 2016
Die Soziale Marktwirtschaft hat sich in Deutschland als bewährte Wirtschaftsordnung etabliert und bildet die Grundlage für den Wohlstandsanstieg der letzten 60 Jahre. Trotz der Erfolge steht Deutschland vor wesentlichen Herausforderungen, die sowohl die Wirtschaft als auch den gesellschaftlichen Zusammenhalt betreffen. In dem Buch werden Interviews mit zwölf renommierten deutschen Denkern wie Wolf Lotter, Heinz Bude und Christina von Braun präsentiert, die verschiedene wissenschaftliche Disziplinen vertreten. Diese Experten analysieren aktuelle Entwicklungen in Wirtschaft und Gesellschaft und bieten unterschiedliche Perspektiven, um ein umfassendes Verständnis für die anstehenden Veränderungen zu entwickeln. Neben Globalisierung und Digitalisierung sind auch der demographische Wandel und zunehmende Ungleichheit bedeutende Megatrends. Die Auswirkungen einer schnell alternden und schrumpfenden Gesellschaft auf das Wirtschaftsmodell sind noch unklar. Die Interviews beleuchten zentrale Herausforderungen und Chancen für eine zukunftsorientierte Wirtschafts- und Gesellschaftspolitik. Der Fotograf Veit Mette ergänzt die Gespräche mit eindrucksvollen Bildern des heutigen Deutschlands. Themen wie „Paradise lost“ und „Müller gegen Meier“ zeigen, ob es gelingt, Strategien für inklusives Wachstum zu entwickeln und die Erfolgsgeschichte der Sozialen Marktwirtschaft fortzuschreiben.
- 2015
Das deutsche Judentum erlebte in der Zeit zwischen 1870 bis 1933 eine besondere Phase kultureller Entwicklung und Vielfalt. Der Band gibt einen Einblick in die Biographien deutscher Juden und deren Rolle für die deutsche Gesellschaft in diesem Zeitraum. Der Schwerpunkt liegt auf Preußen und der Region Berlin, wo die Verflechtungen und der Austausch von Juden und Nicht-Juden besonders intensiv und nachhaltig waren. Berlin wurde in dieser Zeit zu einer Drehscheibe von Emigration und Immigration; von hier gingen viele wichtige Impulse in alle Welt – vor allem die des Reformjudentums. Im Fokus der Beiträge stehen sowohl berühmte Namen als auch weniger bekannte, zum Teil vergessene Persönlichkeiten und Bewegungen, die Religion und Philosophie, Politik und Ökonomie, Wissenschaft und Forschung, Kultur und Gesellschaft des ausgehenden 19. und beginnenden 20. Jahrhunderts in Deutschland geprägt haben. Es geht um Annäherung und Abgrenzung, um Fragen von Identität, von Fremd- und Selbstzuschreibungen.
- 2015
Spekulantenwahn
Zwischen ökonomischer Rationalität und medialer Imagination
Die Finanzspekulation ist im „institutionellen Imaginären“ der westlichen Gesellschaften verankert und der Film spielt eine zentrale Rolle darin. Hollywoods große Dramen und die Weltfinanzmärkte sind als „Wissensartefakte“ auf Leinwänden und Bildschirmen sichtbar. Ökonomie und Kino sind komplexe, miteinander verwobene Systeme, die mit fiktiven Werten handeln. Daher stellt sich nicht die Frage, wie ökonomisches Finanzwissen visualisiert wird, sondern wie ökonomische Fiktionen beide Bereiche durchdringen. In den Beiträgen wird die Börse als Bühne betrachtet, auf der die Umbrüche der Finanzwelt filmisch inszeniert werden: Finanzkrisen, Paniken und Depressionen, Begriffe, die aus der Psychiatrie stammen und die Marktentwicklungen beschreiben. Hier werden neue Existenzen geschaffen, während andere scheitern; die Grenzen zwischen Wirtschaft und Kultur sowie zwischen ökonomischer Rationalität und medialer Imagination verschwimmen. Wo erlebt man heute die griechische Tragödie? Im Kino und an der Börse. Das Kino hat die emotionale Oper des 19. Jahrhunderts abgelöst, da es besser geeignet ist, das „Drama der Börse“ darzustellen, historische und aktuelle Finanzkrisen zu verarbeiten und Antworten auf dieses „Wahnsystem“ zu inszenieren. Im Kino und an der Börse treffen die phantasmatische Dimension des Ökonomischen und die libidinösen Energien der narrativen Bildräume aufeinander.
- 2014
Das 2012 gegründete Zentrum Jüdische Studien Berlin-Brandenburg ist eine Forschungskooperation zur Vernetzung des in Berlin und Brandenburg vorhandenen vielfältigen Angebotes im Bereich der Jüdischen Studien. Das erste Jahrbuch ist einem zentralen Forschungsschwerpunkt des Zentrums gewidmet, der Wissenschaft des Judentums, von der Gründung der ersten jüdischen Hochschule in Berlin zur wissenschaftlichen Abwehr antisemitischer Vorurteile im 19. Jahrhundert bis zum künstlerischen Berlinbild junger Israelis heute. Die Beiträge spiegeln das Spektrum aktueller Ansätze zur Erforschung jüdischen Lebens, dazu gehören biographische Arbeiten zu vergessenen AkteurInnen deutsch-jüdischer Kulturgeschichte ebenso wie die kritische Reflexion jüdischer Identität und Integrationsdebatten in Literatur und Kunst. Mit Beiträgen von Micha Brumlik, Anna-Dorothea Ludewig, Hannah Lotte Lund, Johanna Nanko, Patricia Pientka, Julius H. Schoeps, Ines Sonder, Werner Treß

