Philosophie der Weltbeziehung
Poesie der Weite
Édouard Glissant war ein französischer Schriftsteller, Dichter, Philosoph und Literaturkritiker aus Martinique, der weithin als eine der einflussreichsten Persönlichkeiten des karibischen Denkens und Kulturkommentars anerkannt wird. Sein Werk befasst sich mit Themen der Identität, Geschichte und Kultur in der postkolonialen Welt. Glissants Schriften zeichnen sich durch die Auseinandersetzung mit Komplexität und Vielfalt aus und bieten tiefe Einblicke in die menschliche Erfahrung und die Vernetzung von Kulturen. Er prägte die zeitgenössische Diskussion über Kreolisierung und das breitere Verständnis globalisierter Identität.






Poesie der Weite
Die unbezähmbare Schönheit der Welt
Die Menschen empfinden eine universelle Verbundenheit zur Welt. In ihrem offenen Brief an Obama hinterfragen die Autoren, wie der Wahlsieg, der eine verbindende Bewegung auslöste, im Kontext der Globalisierung zu bewerten ist. Der Brief, verfasst nach Obamas Erfolg, analysiert die Stellung der USA und die gesellschaftlichen Impulse, die diese Wahl ermöglichten. Die Globalisierung bringt Ängste vor Umwälzungen mit sich. Glissant und Chamoiseau fragen provokant, was daran schön ist und wie diese Umwälzungen aussehen: Handelt es sich um einen Kulturkonflikt oder um Begegnungen, die Überraschendes hervorbringen? Sie sehen in Obama ein Symbol, das utopisches Denken anregt, da er die Lasten der Geschichte überwindet. Geschrieben als Antwort auf die nationalistische Identitätspolitik der Sarkozy-Regierung, hat der Text auch in Deutschland an Aktualität gewonnen, wo Politiker wie Seehofer und Merkel ähnliche Töne anschlagen. Themen wie Asylpolitik und Identitätsdefinition stehen im Fokus, während die Angst vor Umwälzungen oft mit Abschottung beantwortet wird. Im Gegensatz dazu propagiert der Mainstream eine „eine Welt“-Vision. Glissant und Chamoiseau beleuchten diesen Widerspruch und fordern einen Wandel in den Vorstellungen der Menschen. Sie argumentieren, dass Abschottung Europa vom zukünftigen Reichtum abschneidet und dass die Umwälzung unaufhaltsam ist. Glissant zeigt seit Jahrzehnten Wege auf, wie die Angst vor dem Unvorhersehbar
Die Osterinsel, isoliert im Pazifik, wird durch die Erlebnisse von Sylvie Glissant lebendig, die unter extremen Bedingungen dorthin reist. Édouard Glissant analysiert ihre Berichte und erkundet die kulturellen Spuren der Inselbewohner, die trotz ihrer Isolation eine neue Perspektive auf die globalisierte Welt bieten.
Eine Einführung in die Poetik des wichtigsten Autors der französischsprachigen Karibik. Édouard Glissant hat das Aufeinandertreffen unterschiedlicher Kulturen stets als positiv betrachtet und daraus eine »Poetik der Vielheit« entwickelt, die uns ermöglicht, den Prozeß der Globalisierung auch als kulturelles Phänomen zu begreifen. In vier Essays skizziert er die Argumentation seiner Kulturphilosophie. Den Prozeß der »Globalisierung« der Welt hat der Romancier, Poet und Kulturphilosoph Édouard Glissant frühzeitig als kulturelle Tendenz ausgemacht und beschrieben. Er fand ihn als kreative Kraft im Zusammenleben der verschiedenen Kulturen seiner Heimat Martinique. Glissant konnte mit seiner »Poetik der Vielheit« die fragmentarische Theorie der weltweiten Beziehung entwerfen, die uns das philosophische Werkzeug liefert, um die Globaliserung als kulturelles Phänomen zu begreifen. Eine Poetik, die die Grenzen des Ästhetischen hinter sich läßt und sich aus ethnologischen, psychologischen und soziologischen Erkenntnissen speist. Mit »Kultur und Identität« liegt nun eine Zusammenfassung seines Ansatzes vor. Ein Glossar der Übersetzerin zu den Schlüsselbegriffen des Autors erleichtert den Zugang zum Gesamtwerk Édouard Glissants. Nicht nur für Studierende ein ideales Handbuch.
Essay